gekleideten (s. Figur, a), einer mittlern, aus
Muskeln
[* 2] und
Bindegewebe bestehenden
(b) und einer äußern, ebenfalls bindegewebigen
(b)
Schicht. Die mittlere, sogen. Ringfaserschicht (tunica media) ist besonders bei den größern
Arterien stark entwickelt, besteht aber hier mehr aus elastischen Bindegewebsfasern, bei den kleinern Arterien hingegen
fast ausschließlich aus glatten Ringmuskelfasern, welche bei ihrer Zusammenziehung die Arterien verengern,
also dem
Blute den Weg versperren. In der äußern
Schicht sind manchmal Längsmuskelfasern vorhanden. Die
Wand der größern
Arterien wird ernährt durch sehr feine
Blutgefäße, sogen.
Vasa vasorum, welche niemals aus dem
Gefäß
[* 3] selbst abstammen, das sie
umspinnen, sondern aus kleinern Nachbargefäßen hervorgehen. Zu den Muskelfasern in der Wandung sämtlicher
Arterien begeben sich feine Nervenfäden (s.
Gefäßnerven).
(Arteriitis) tritt in zwei durchaus verschiedenen
Formen auf, nämlich als
Periarteriitis und
Endoarteriitis.
Die erste ist nie primär, sondern die Fortsetzung eines meist mit
Eiterung verbundenen Entzündungsprozesses auf die äußere
Arterienscheide. Am bekanntesten ist die Arteriitis umbilicalis, eine meist tödlich verlaufende
Zellgewebsentzündung
am
Nabel von Neugebornen. Die
Endoarteriitis ist eine sehr häufige
Krankheit des höhern und
Greisenalters und hat stets einen
sehr chronischen Verlauf.
IhreUrsachen sind nicht hinlänglich bekannt. Sie erstreckt sich bald nur auf einige und zwar auf die größten, wie die
Aorta, bald betrifft sie fast alle
Arterien des
Körpers, aber in verschieden hohem
Grade. Die
Krankheit beginnt
an der Innenhaut der
Arterien (daher Endo- oder Endarteriitis), welche sich diffus oder fleckweise verdickt. Die verdickten
Stellen unterliegen einer fettigen
Metamorphose, verlieren dadurch ihre
Festigkeit,
[* 4] können selbst zu einem Brei erweichen (Atherombrei,
daher die
Krankheit auch als
atheromatöser Prozeß der
Arterien bezeichnet wird).
Werden die erweichten
Stellen vom
Blut aufgewühlt, so entstehen sogen. atheromatöse
Geschwüre auf der Innenfläche der
Arterien,
welche später auch wieder vernarben können. Nicht selten finden sich
Verkalkungen darin; an den rauhen
Stellen schlägt sich
Blutfaserstoff nieder, der
Pfropf kann das
Lumen verschließen oder abgerissen werden, s.
Embolie. Die fettige
Entartung erstreckt sich aber auch auf die mittlere Arterienhaut, und da diese infolge davon ihre
Elastizität verliert und
dem
Druck des
Blutes nicht mehr den erforderlichen
Widerstand entgegensetzen kann, so werden die so erkrankten
Gefäße verlängert,
nehmen einen geschlängelten Verlauf an und erweitern sich teils in mehr gleichmäßiger
Weise, teils
in Form eines
Sackes oder
Aneurysmas, s. d.
(Endoarteriitis deformans).
KleinereArterien, welche der Sitz dieser chronischen
Arterienentzündung sind, zerreißen leicht, und es kommt zu
Blutungen. Namentlich disponiert diese Arterienentzündung zu
Gehirnblutungen oder
Schlagflüssen.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg,
[* 5]
Kreis
[* 6]
Sangerhausen,
[* 7] in der
Goldenen Aue, an der schiffbaren
Unstrut,
welche hier die
Helme
[* 8] aufnimmt, und an der
LinieSangerhausenErfurt
[* 9] der Preußischen Staatsbahn, hat ein
Amtsgericht, eine ev.
Kirche,
Fabriken für
Zucker,
[* 10]
Papier,
Chemikalien, eine
Saline nebstSolbad, Bierbrauerei
[* 11] nebst Malzfabrik,
Ziegel- und Gipskalkbrennerei, große Handelsmühle
Wasserleitung
[* 12] und (1880) 4460 fast nur evang. Einwohner. In der
Nähe finden
sich Braunkohlenwerk und ein bedeutendes Steinsalzlager (erst neuerlich in einer Tiefe von 309 m erbohrt).
Artern kommt schon 780 vor und gehörte seit 1448 den
Grafen von
Mansfeld, die längere Zeit hier residierten.
Die
Salzquellen wurden schon im 15. Jahrh. benutzt, gerieten später aber in
Verfall und wurden erst 1722 wieder zur Salzgewinnung
[* 13] hergerichtet. Aus Artern zog
Goethes Großvater als Schneidergeselle nach
Frankfurt
[* 14] a. M.
Als dieser seinem Sohn
Eduard,
Prinzen von
Wales, die
Stelle des vertriebenen
GrafenLudwigübertragen wollte, wurde er dabei von
Artevelde unterstützt, dem es gelang,
Brügge und
Ypern für seinen
Plan zu gewinnen. Dadurch war er aber als
Vaterlandsverräter in
Gent so verhaßt geworden, daß sich das
Volk gegen ihn erhob und er unter den
Händen der
wütenden
Menge fiel. Dasselbe
Schicksal traf an 70 seiner
Freunde und Anhänger. Arteveldes Geschichte ist
mehrfach in
Dramen (neuerdings von O.
Roquette) und
Romanen (z. B. von H.
Conscience) bearbeitet worden. Im J. 1863 wurde ihm
in
Gent ein kolossales Erzstandbild (von Devigne-Guyo) errichtet, das den gewaltigen
Demagogen im vollen Waffenschmuck eine
Rede an das
Volk haltend, darstellt. -
(spr. artoa),Jacques d', Landschaftsmaler, geb. 1613 zu
Brüssel,
[* 18] lebte noch 1683,
Schüler eines Jan Mertens,
bildete sich aber nach den Landschaftern aus
Rubens'
Schule, besonders nach
Wildens. Kraftvolle Färbung, energische, ja öfters
rohe Pinselführung sind ihm eigen. Seine
Bilder, zumeist von großen Verhältnissen, wurden, mit
Darstellungen aus der heiligen
Geschichte staffiert, gern für
Kirchen und Klöster gesucht.
Teniers,
Crayer und andre
Maler arbeiteten
mit ihm zusammen. Seine Vorwürfe entnahm er besonders dem
Wald von Soigne, weswegen sie an einer gewissen Einförmigkeit
leiden. In fast allen Hauptgalerien trifft man Werke von ihm an.
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