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»Chrestomathia arabica« (Halle 1853) und »Abriß der hebräischen Formenlehre« (das. 1867).
8) Matthew, engl. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Laleham bei
Staines, Sohn von Arnold
5), studierte seit 1840 in
Oxford,
[* 2] wo er 1843 für ein Gedicht über
Cromwell den
Preis errang,
war 1847-51 Privatsekretär des
Lords
Lansdowne und erhielt durch diesen später die
Stelle eines
Schulinspektors.
An
Dichtungen hatte er (anonym) »The strayed reveller, and other poems«
(Lond. 1848) veröffentlicht, denen »Empedocles on Etna«
(1853, neue Ausg. 1868) und »Poems« (1854, 2 Bde.)
nachfolgten. Im J. 1857 zum
Professor der
Poesie in
Oxford ernannt, gab er die
Tragödie
»Merope« heraus und
unternahm 1859 im Auftrag der
Regierung eine
Reise durch
Frankreich,
Deutschland
[* 3] und
Holland zu dem
Zweck, das Unterrichtswesen
dieser
Länder zu studieren. Seine
Ansichten darüber legte er in den
Schriften: »A French
Eton, or education and the state«
(1864) und »Schools and universities on the Continent«
(1868, 3. umgearb. Aufl. 1882) nieder. Von seinem poetischen Formensinn,
der allen seinen
Dichtungen, so auch den
»New Poems« (2. Aufl. 1868) großen
Reiz verleiht, zeugen auch seine
Versuche,
Homer
in englischen
Hexametern zu übersetzen, worüber er theoretisch in dem Werk »On translating
Homer« (1861) handelte.
Eine Sammlung seiner prosaischen
Aufsätze erschien unter dem
Titel:
»Essays in criticism« (1865, 2. Aufl.
1869). Nachdem Arnold
1867 seine Professur in
Oxford niedergelegt, hat er seitdem noch veröffentlicht: »On the study of Celtic
literature« (1867);
»Culture and anarchy« (1869, 3. Aufl. 1882);
»St. Paul and Protestantism« (2. Aufl. 1871);
das humoristische Werk »Friendship's garland, being the conversations, letters and opinions of the late Arminius, baron von Thunder-Ten-Tronckh« (1872);
»Litterature and dogma« (1873);
»God and the Bible« (1875);
»Last essays on church and religion« (1877);
»Mixed essays« (1879);
»Irish essays« (1882) etc. Eine
vollständige
Ausgabe seiner Gedichte erschien 1877 in 2
Bänden. Arnold
ist allmählich von den orthodoxen
Ansichten der englischen Staatskirche zu sehr freien Überzeugungen vorgeschritten.
9) Christian Friedrich, Architekt, geb. zu Drebach im Erzgebirge, widmete sich der Baukunst [* 4] in Dresden [* 5] unter Sempers Leitung und errang durch seine Arbeiten den mit einem Reisestipendium verbundenen ersten Preis. Infolgedessen reiste er mehrere Jahre in Italien, [* 6] Frankreich und Belgien [* 7] und wurde nach seiner Rückkehr als Professor an der Kunstakademie in Dresden angestellt. Seine Bauten sind: die Villa Souchay an der Elbe (1858-1860), mehrere Dorfkirchen in Sachsen [* 8] und die im gotischen Stil 1865-69 umgebaute Sophienkirche in Dresden mit ihrem stattlichen, 66 m hohen Turmpaar. Er gab heraus: »Der herzogliche Palast in Urbino, nach eignen Messungen« (Leipz. 1856).
10) Wilhelm, Rechtslehrer, geb. zu Borken in Hessen, [* 9] studierte 1845-50 zu Berlin, [* 10] Heidelberg [* 11] und Marburg, [* 12] habilitierte sich 1850 zu Marburg, wurde 1855 Professor in Basel [* 13] und 1863 in Marburg, wo er starb. Er schrieb: »Verfassungsgeschichte der deutschen Freistädte« (Hamb. u. Gotha [* 14] 1854, 2 Bde.);
»Zur Geschichte des Eigentums in den deutschen Städten« (Basel 1861);
»Kultur und Rechtsleben« (Berl. 1865);
»Kultur und Recht der Römer« [* 15] (das. 1868);
»Ansiedelungen und Wanderungen deutscher Stämme, zumeist nach hessischen Ortsnamen« (Marb. 1875, 2 Bde.);
»Studien zur deutschen Kulturgeschichte« (Stuttg. 1882);
»Deutsche [* 16] Urzeit« (3. Aufl., Gotha 1881);
»Fränkische Zeit« (das. 1882).
11) Edwin, engl. Dichter, Sprachgelehrter und Journalist,
Bruder von Arnold
8),
geb. studierte in
Oxford, wo er als
20jähriger
Jüngling sich durch das Gedicht »The feast of Belshazzar« bemerklich
machte, und wurde, nachdem er eine Zeitlang als Gymnasialprofessor in
Birmingham
[* 17] gewirkt, zum
Direktor
des Government Sanscrit
College in
Puna sowie zum
Fellow der
Universität
Bombay
[* 18] ernannt. In
Indien leistete er während und nach
dem großen
Aufstand bedeutende
Dienste,
[* 19] und es wurde ihm zweimal der feierliche Dank des
Vizekönigs u.
Staatsrats zuerkannt.
Im J. 1861 nach
England zurückgekehrt, übernahm er die Leitung des russenfeindlichen, zu großer Bedeutung
aufstrebenden
»Daily
Telegraph«,
[* 20]
dem er noch heute vorsteht. Arnold
ist der Verfasser eines
Dramas: »Griselda« (1856);
seine »Poems, narrative and lyrical« erschienen 1853. Seine indischen Studien lieferten uns: »The book of good counsels« (die »Hitopadesa«, 1861);
»The Indian song of songs« (1875);
»The light of Asia«, ein großes Gedicht über Leben und Lehre [* 21] des Buddha (1879, 9. Aufl. 1882),
vielleicht sein Hauptwerk;
»Indian idylls« (nach dem »Mahâbhârata«, 1883);
»Indian poetry« (3. Aufl. 1883).
Geschichtlich hat er geliefert: »The
Marquis of
Dalhousie's administration of British
India« (1862).
Als
Kritiker und metrischer Übersetzer zeigte er sich in »The poets of Greece«
(1869) und in
»Hero and
Leander«, nach
Musäos (1873). Auch »A summer in Scandinavia«
(1877) hat er herausgegeben. Besonderes
Verdienst erwarb sich Arnold
, indem er zwei große Expeditionen für
Altertumskunde und
Geographie ins
Leben rief: namens des
»Daily
Telegraph« die
George
Smiths (s. d.) nach
Assyrien und für dieselbe
Zeitung, in
Verbindung mit dem
»New
York Herald«, die Expedition
Henry
Stanleys (s. d.) ins
Innere von
Afrika,
[* 22] um die
Entdeckungen
Livingstones zu vervollständigen. Für seinen
Anteil an
Smiths bedeutenden
Entdeckungen wurde ihm der besondere Dank der
Verwaltung
des
Britischen
Museums zu teil. -
Sein
Bruder
Arthur, geb. in
London
[* 23] ansässig und Parlamentsmitglied,
hat sich als Schriftsteller besonders durch seine Reiseschilderungen:
»From the
Levant« (1868, 2 Bde.) und »Through
Persia by caravan« (1877) bekannt gemacht.