das antike
Theater,
[* 2] von dem noch zwei korinthische
Säulen,
[* 3] die Orchestra und die untersten Sitzreihen übrig sind (hier wurde 1651 die
berühmte
»Venus von Arles« aufgefunden, jetzt eine Zierde des
Louvre in
Paris);
[* 4]
ein grauer Granitobelisk von 15 m
Höhe (nicht
ägyptisch, seit 1676 aufgerichtet);
zahlreiche, jetzt in einem
Museum vereinigte
Skulpturen (Dianenkopf,
Medea, Apolloaltar u. a.).
Die
Kathedrale St.-Trophime mit
sehr schönem
Portal, aber modernisiertem Innern stammt aus dem 12. oder 13. Jahrh.; in dem dazu gehörigen
Kloster ist der prachtvolle
Kreuzgang bemerkenswert, der in vier
Galerien alleArten des Rund- und
Spitzbogenstils
zeigt. Außerhalb der Stadt erstreckt sich gegen O. ein grünes, langgedehntes, anscheinend mit großen Steinblöcken bedecktes
Feld, die sogen. Alyscamps (Elysii campi), der altheidnische und altchristliche
Friedhof, in welchem eine
Menge altchristlicher
Sarkophage mit Bildwerken aufgefunden wurde.
Die Zahl der Bewohner beträgt (1881) 14,431.
Handel und
Industrie sind nicht von Belang; nennenswert sind
nur die Ölerzeugung, die Schafzucht in der Umgebung, dann die Maschinenwerkstätten der
Bahn, welche
ca. 1200
Arbeiter beschäftigen.
Der
Rhône kann wegen der Seichtheit nur von kleinern
Schiffen (bis 200
Ton.) befahren werden; um dieses Hindernis für die
Schiffahrt zu beseitigen, wurde 1834 der
Kanal
[* 6] von Arles nach Bouc und, da auch dieser nicht genügte, 1864 der
KanalSt.-Louis angelegt, der, 60 m breit, 7-9 m tief, vom
Hafen von Bouc aus die Mündung des
Rhône mit seiner
Barre umgeht.
Arles hat eine hydrographische
Schule, eine
Bibliothek und war bis 1801 Bischofsitz. Berühmt von alters her
ist die
Schönheit der
Frauen von Arles. Am rechten Stromufer liegt die Vorstadt Trinquetaille. - Arles hieß im
Altertum Arelas oder
Arelate (kelt. »Sumpfort«),
wurde von den
Galliern an
Stelle des ligurischen Theline gegründet und von
Cäsar zur römischen
Militärkolonie gemacht. Der
Ort erhob sich nun bald zu hoher Bedeutung, wetteiferte mit
Massilia im
Handel
und erreichte seine
Blütezeit unter
Konstantin, der Arles vergrößerte und ausschmückte und unter dem Beinamen
Constantina zur
Hauptstadt
Galliens machte. Arles ward jetzt Sitz eines
Erzbischofs und ein Hauptstapelplatz des
Handels. In der
Folge von Westgoten
und
Sarazenen mehrmals erobert und zerstört, behauptete es dennoch lange seinen
Glanz, ward 880 Hauptstadt
des burgundischen
KönigreichsArelat, machte sich im 12. Jahrh. unabhängig und wurde endlich, nachdem es sich 1251
Karl von
Anjou unterworfen hatte, von
Ludwig IX.
Frankreich einverleibt. Zu Arles wurden mehrere wichtige (arelatische)
Synoden abgehalten:
so 314 gegen die
Donatisten, 354 gegen
Athanasius, 452 zur Regelung der
Kirchen- und Klosterdisziplin, 475 gegen
den
Prädestinatianer Lucidus, u. a.
(spr. -längkuhrt),CharlesVictorPrévôt, Vicomte d', franz. Schriftsteller, geb. auf
Schloß Mérantres bei
Versailles,
[* 9] war zuerst ein Anhänger
Napoleons I., nach 1814 aber den
Bourbonen treu ergeben und starb in
Paris. Als Schriftsteller trat Arlincourt zuerst mit einem
Epos: »Charlemagne«, auf, dessen ersten Teil er
Napoleon
widmete,
das er aber zur Verherrlichung der
Restauration vollendete (1818, 2 Bde.). Von seinen
Romanen ist der beste »Le
[* 10] Solitaire«
(1821),
der oft aufgelegt und vielfach übersetzt worden ist. Seine nach 1830 geschriebenen
Romane polemisieren gegen das
Bürgerkönigtum. Im J. 1848 schrieb er leidenschaftliche legitimistische
Pamphlete, deren eins,
»Dieu
le Veut«, 64
Auflagen erlebte. Auf der
Bühne hatte er gar keinen Erfolg, hauptsächlich infolge seines mangelhaften
Stils.
(spr. -long, deutsch Arel), früher befestigte Hauptstadt der belg.
ProvinzLuxemburg,
[* 11] auf einer Anhöhe am
Semoy, 404 m ü. M.,
Station der
LuxemburgerEisenbahn, hat ein königliches
Athenäum,
eine Académie des beaux-arts mit
Industrieschule und eine
Gemäldegalerie,
Woll- und Eisenindustrie und
(1883) 7684 Einw. Arlon (das Arolaunum Vicus des Antoninschen
Itinerars) stammt aus der Römerzeit, wurde im 10. Jahrh.
Grafschaft, dann Markgrafschaft und 1214 mit
Luxemburg vereinigt.
Dagegen weicht die Brustflosse der
Fische
[* 19] erheblich ab und läßt sich einstweilen nur gezwungen damit vergleichen.
Mehr als
fünf
Finger kommen nur äußerst selten normal (fossile
Reptilien) oder abnorm
(Mensch) vor, dagegen ist
in sehr vielen
Fällen sowohl ihre Anzahl als auch diejenige der
Hand- und Armknochen verringert. Die beiden
Knochen
[* 20] des Unterarms
(Speiche und
Elle) verschmelzen bei den
Fröschen, verwachsen bei vielen
Säugetieren (wobei die
Elle mehr oder weniger rückgebildet
wird); die zehn
Knochen der Handwurzel verschmelzen in den meisten
Fällen oder verkümmern bis auf wenige
Stückchen
(Vögel);
[* 21] noch mehr werden die
Finger reduziert, so daß z. B. bei den
Vögeln höchstens drei meist verkümmerte,
bei den
Wiederkäuern nur zwei, bei den
Einhufern nur ein völlig entwickelter übrigbleiben. (Näheres s. bei den einzelnen
Gruppen.)
¶
mehr
In der menschlichen Anatomie versteht man unter Arm die Extremität samt dem Schultergürtel, unterscheidet also letztern (Schlüsselbein
und Schulterblatt), ferner Oberarm, Unterarm und Hand. Die knöcherne Grundlage (s. Tafel »Skelett
[* 23] I«) des Oberarms (humerus)
wird von einem starken Röhrenknochen (Oberarmbein, os brachii) gebildet, dessen Oberende oder Kopf eine Gelenkfläche zur
Bewegung in der Gelenkgrube am Schulterblatt besitzt, während das Unterende mit einer Wölbung zur Einlenkung der beiden Knochen
des Vorder- oder Unterarms (antibrachium) abschließt. Dies sind der Ellbogen (ulna, cubitus) und die Speiche (radius). Der
Ellbogen (Elnbogen, Elle) ragt mit dem sogen. Ellbogenfortsatz (olecranon,
[* 22]
Fig. 2)
noch über das Unterende des Oberarms hinaus und bewegt sich mit seiner Gelenkfläche am Oberarm in einer
einzigen Ebene, d. h. er kann nur gebeugt und gestreckt werden.
Die Speiche hingegen macht nicht nur diese Bewegungen mit, sondern kann sich auch noch, wenn die Elle ruht, um diese der Länge
nach an ihrem untern Ende um fast 180° drehen und nimmt hierbei die Hand, welche durchaus nicht an der
Elle, sondern nur an der Speiche befestigt ist, mit. Die Hand (s. d.) kann hierdurch nach allen Richtungen hin schauen. In ihrer
auf Grund der vergleichenden Anatomie bestimmten Normalstellung ist sie mit dem Daumen dem Körper zugewandt,
doch wird sie gewöhnlich von den menschlichen Anatomen umgekehrt oder auch als mit dem Daumen nach vorn gerichtet gedacht.
Die Muskeln,
[* 24] welche sie mit dem Rücken nach vorn stellen, sind die Pronatoren, ihre Gegner die Supinatoren. Das Schultergelenk,
in welchem sich der Oberarm bewegt, wird durch ein besonderes Band
[* 25] (s. Tafel »Bänder«)
[* 26] vervollständigt,
gestattet aber dem Oberarm eine so ausgiebige Bewegung nach allen Richtungen hin, wie sie am ganzen Körper sich nicht wieder
findet (daher die leichte Ausrenkung des Arms). Die hierzu erforderlichen sehr starken Muskeln (s. Tafel »Muskeln«) entspringen
teils von Brust und Rücken, teils vom Schlüsselbein und Schulterblatt.
An der vordern Fläche des Oberarms liegen die Muskeln, welche den Arm im Ellbogengelenk beugen, an seiner hintern Fläche die,
welche ihn strecken. Die Muskeln am Vorderarm dienen teils zur Pronation und Supination (s. oben), teils zur Beugung
[* 27] und Streckung
der Hand und der Finger. Die große Armschlagader geht über die erste Rippe hinweg, tritt unter dem Schlüsselbein
in die Achselhöhle und verläuft dann an der innern Fläche des Oberarms bis zur Ellbogenbeuge, wo sie sich in ihre Endäste
teilt. An allen Stellen ihres Verlaufs gibt sie verschiedene starke Äste ab, welche das Blut nach allen Teilen des Arms hinführen.
Die Blutadern des Arms begleiten teils die Arterien, teils verbreiten sie sich netzförmig unter der Haut
[* 28] des Arms und münden
schließlich alle in den großen unter dem Schlüsselbein gelegenen Blutaderstamm, der sich in die obere Hohlvene ergießt
(s. Tafel »Blutgefäße«,
[* 29] Fig. 2 u. 4). Die Armnerven stammen von
den vier untern Halsnervenpaaren ab und bilden nach dem Austritt aus dem Rückenmark das große Armgeflecht
(s. Tafel »Nerven
[* 30] II«,
[* 31] Fig. 4). - Bildlich nennt man den Teil eines größern Ganzen, welcher Gestalt oder Verrichtung eines
Arms hat; z. B. Arme eines Flusses bei Verteilung desselben in mehrere Ströme, besonders häufig vor der
Ausmündung größerer Ströme; Arme eines Hebels, der Wage,
[* 32] des Haspels, der Hebezeuge etc.
in Bengalen Nebenbezeichnung für Hath (s. d.). ^[= (Hasta, Esto), Ellenmaß in Ostindien und auf dem Archipel, bei den Eingebornen von verschiedener ...]