aber die am besten angebauten Gefilde, die blühendsten Thäler und die schönsten Wälder von ganz Griechenland enthält. Das
Klima ist wegen der hohen Lage des Landes mild. Die Wälder gehören zumeist dem westlichen Teil an und bestehen aus Eichen und
Tannen; in ihnen ist heute noch wie im Altertum der Wolf häufig. Bäche und Flüsse sind mit Platanen besetzt.
Rindvieh wird in der Regel nur zur Zucht von Zugtieren für den Ackerbau gehalten. Die Bevölkerung betrug 1879: 148,905 Seelen.
Die heutigen Arkadier sind ein kräftiger Menschenschlag von mittlerer Größe, lebhafter Miene und Gebärde. Von rauher, einfacher
Lebensweise, lieben sie wie ihre Vorfahren Musik und Tanz leidenschaftlich und haben sich die gleiche Liebe
zur Freiheit und Lust am Kampf bewahrt. Von Industrie sind kaum Anfänge vorhanden. Arkadien zerfällt in die Eparchien Mantinia,
Kinuria, Gortinia und Megalopolis. Hauptstadt ist Tripolitsa, mit 8000 Einw., unfern des alten Tegea.
(arkadische Akademie, Accademia degli Arcadi), poetisch-litterar. Gesellschaft zu Rom, 1690 von
dem Dichter Crescimbeni und dem Rechtsgelehrten Gravina zur Zurückführung des verderbten dichterischen Geschmacks zur Einfachheit
und Natur gegründet. Sie hatte Gesetze nach dem Muster der altrömischen zwölf Tafeln und führte die mit einem Lorbeer- und
Fichtenzweig umwundene Syrinx (Hirtenflöte) im Wappen. Nur Dichter und Dichterinnen wurden als Mitglieder
aufgenommen und führten als solche altgriechische Schäfernamen (Goethe, der 1788 Mitglied wurde, erhielt den Namen »Megalio«).
Die Gesellschaft hielt jährlich sieben Hauptversammlungen; ihre Ära war die Olympiadenrechnung; die Olympischen Spiele wurden
alle vier Jahre als litterarisches Fest gefeiert, wobei zugleich die neue Präsidentenwahl stattfand. Diese
arkadische Akademie, welche bald an vielen Orten (zu Bologna, Ferrara, Siena, Pisa, Venedig etc.) Töchteranstalten hatte, und zu
der früher die angesehensten Litteraten Italiens gehörten, hat in der ersten Periode ihres Bestehens auf die italienische Litteratur
sehr wohlthätig eingewirkt. Später ward sie eine Adelskoterie, wo Rang und Geburt als Haupterfordernisse
zur Aufnahme galten, die Beschäftigung mit der Litteratur aber als noble Spielerei betrieben wurde. Sie besteht übrigens
noch jetzt und gibt eine Monatsschrift, das »Giornale arcadico«, heraus.
Ihre festlichen Sitzungen finden auf dem Kapitol, während des Sommers auch am Janiculus im Parrhasischen Hain statt.
der Chemiker, auch der Direktor der Malereien in Porzellanfabriken, welcher allein mit
den Geheimnissen der Zubereitung und Verwendung der Farben vertraut ist;
nächst dem Missouri und Ohio der bedeutendste Nebenfluß des Mississippi in Nordamerika, entspringt in den
Rocky Mountains unter 39° nördl. Br., durchströmt in östlicher Hauptrichtung und anfangs zwischen steilen
Felsenwänden das Territorium Colorado und den südwestlichen Teil des Staats Kansas, wendet sich dann südöstlich in das Indianergebiet
und tritt beim Fort Smith in den Staat Arkánsas (s. d.), den er, das Ozarkgebirge durchbrechend, in
zwei fast gleiche Hälften scheidet.
Zuletzt in endlosen Windungen fließend, mündet er oberhalb der Stadt Napoleon in den Mississippi. Die
wichtigsten seiner zahlreichen Nebenflüsse sind rechts der Cimarron und der Canadian River, links der Neosho. Sein Flußgebiet
erstreckt sich über 469,390 qkm (7890 QM.), und von seinem
2410 km langen Lauf sind 840 km den größten Teil des Jahrs für
Dampfer fahrbar. Im obern Lauf wird die Schiffahrt durch zahlreiche Stromschnellen erschwert. Infolge der
Schneeschmelze im Felsengebirge schwillt der Arkánsas oft sehr an.
(abgekürzt Ark.), einer der südwestlichen Staaten der nordamerikan. Union, grenzt im N. an Missouri, im O.
an Tennessee und Mississippi, von beiden Staaten durch den Fluß Mississippi getrennt, im S. an Louisiana und
umfaßt ein Areal von 139,466 qkm (2533 QM.) (s. Karte »Vereinigte Staaten
[* ] etc. III«). Der ganze Ostteil ist Flachland und in der
Nähe des großen Stroms, der alljährlich übertritt, zum Teil auf weite Strecken mit Sümpfen und Wald bedeckt. Nach W. zu hebt
sich der Boden allmählich und wird hügelig; wellige Prärien unterbrechen hier die Wälder.
Dann treten die Ozarkberge auf, die, bis 650 m hoch, den Staat in nordwestlicher Richtung durchziehen und in zwei ungleiche
Hälften teilen, deren südliche nach Klima und Produkten den Übergang zu den Golfstaaten bildet, während die nördliche
reich an vortrefflichen Weiden ist. In geognostischer Beziehung unterscheidet man:
1) Alluvialbildungen im NW., 2) Kreideformationen im SW., in denen man Knochen riesiger Saurier und zahlreiche versteinerte Haifische
gefunden hat, und 3) Kohlenformationen (bituminöse und semibituminöse), eine Fortsetzung der Missourifelder. Granite, Syenite
und Basalte sind nur spärlich vorhanden. An schiffbaren Flüssen ist kaum ein Staat reicher als Arkansas, doch
sind die meisten infolge der großen und anhaltenden Sommerhitze größern Fahrzeugen nur neun Monate im Jahr zugänglich.
Die bedeutendsten sind außer dem Mississippi (auf der Ostgrenze) der Arkansas, der eigentliche Hauptstrom des Landes, das
er mitten durchschneidet; ferner der St. Francis und White River im NO., der Washita mit zahlreichen Nebenflüssen
im S., der Red River, der nach Louisiana übertritt, im SW. Das Klima ist in den höher gelegenen Landstrichen sehr gesund, in
den Niederungen dagegen, namentlich im O. gegen den Mississippi hin, in gleichem Grad schädlich. Die Zahl der Einwohner betrug
1870: 484,471, dagegen 1880: 802,525 Seelen (210,666 Neger, 133 Indianer), die sich vorwiegend mit Landwirtschaft beschäftigen.
Trotz der fünf Colleges läßt die Bildung noch viel zu wünschen übrig, denn 25 Proz. der über zehn Jahre alten Weißen
und 75 Proz. der Schwarzen sind des Lesens unkundig. Vom Gesamtareal sind 9,5 Proz.
angebaut. Ergiebig sind namentlich der durch Deiche (levees) geschützte Boden am Mississippi und die Alluvialflächen am Arkansas,
im NW. aber kommen große Strecken wertloser Sandflächen vor. Gebaut werden vorzüglich Mais (1882: 13 Mill. hl), dann Baumwolle
(697,000 Ballen) und Tabak, ferner Hafer, Weizen, Bataten und auch etwas Wein. An Vieh zählte man 1883: 252,760
Pferde und Maultiere, 687,216 Rinder, 239,256 Schafe und 1,953,189 Schweine.
Die Wälder bedecken noch 65 Proz. des ganzen Gebiets und bieten wertvolles Holz in Fülle, das in Sägemühlen zugerichtet und
großenteils flußabwärts verflößt wird. Auch Wild findet sich in den Wäldern und sumpfigen Niederungen noch
in Überfluß. Ungemein groß ist der Reichtum des Landes an Mineralien. Zink, Eisen, Blei, Kupfer, Kaolin kommen vor, Steinkohlen
sind über ein Gebiet von 30,000 qkm verbreitet, und 1882 sind schon 50,000 Tons gewonnen worden. Im Washitathal finden sich
heiße Quellen und ein ungeheures Lager von Schleifsteinen (Ölsteinen), die den türkischen an Güte gleichgeschätzt
werden. Die
mehr
Industrie liegt noch in der Kindheit; den Handel fördern die natürlichen Wasserstraßen und die seit 1860 erbauten Eisenbahnen
(Anfang 1884: 2787 km). Die Ausfuhr besteht vornehmlich aus Holz, Getreide, Baumwolle, Tabak, Wolle und Häuten. Die Verfassung
vom Jahr 1868 erkennt die Gleichheit aller vor dem Gesetz an. Die gesetzgebende Macht liegt in den Händen
eines Senats von 30 und eines Repräsentantenhauses von 94 Mitgliedern. Der Gouverneur und die andern Staatsbeamten werden
auf zwei Jahre, die Richter aber auf acht Jahre vom Volk gewählt. Die Staatsrevenue beläuft sich auf etwa 2,700,000 Doll.;
die Staatsschuld beträgt (Oktober 1883) 5,143,000 Doll., abgesehen von 11,031,000 Doll., deren Ausgabe vom
obersten Gerichtshof des Staats als unkonstitutionell erklärt wurde. Hauptstadt ist Little Rock. - Arkansas hat seinen Namen von einem
Indianerstamm, und die erste Ansiedelung im Gebiet wurde 1685 von französischen Kanadiern gebildet; 1803 fiel es mit Louisiana
an die Vereinigten Staaten und wurde schon 1836 als Staat aufgenommen; 1861 trat es der Konföderation der
Südstaaten bei, aber bereits wurde Little Rock von den Unionstruppen besetzt. Seit 1868 bildet es wiederum einen
vollberechtigten Bestandteil der Union.