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wurde. Er starb auf der Rückkehr von einer Pilgerfahrt nach Rom in Como. Aribo war ein frommer, sittenreiner, edler und gelehrter Mann.
Vgl. R. Müller, Erzbischof Arno von Mainz [* 2] (Leipz. 1881).
wurde. Er starb auf der Rückkehr von einer Pilgerfahrt nach Rom in Como. Aribo war ein frommer, sittenreiner, edler und gelehrter Mann.
Vgl. R. Müller, Erzbischof Arno von Mainz [* 2] (Leipz. 1881).
(San Marcos de Arica), Küstenstadt im südlichen Peru, [* 3] der Hafenplatz von Tacna, wohin seit 1854 eine Eisenbahn führt, hat ein heißes, ungesundes Klima [* 4] und etwa 4000 Einw. Das furchtbare Erdbeben [* 5] von 1868, das Arequipa und fast die ganze Seeküste Perus verheerte, zerstörte auch Arica nebst dem großen Hafendamm gänzlich; doch wurde die Stadt wieder aufgebaut und hat sich ihre kommerzielle Bedeutung als wichtigster Seeplatz für einen Teil von Südperu und Bolivia [* 6] bewahrt, welche von hier aus Edelmetalle und Erze, Chinarinde, Kaskarilla, Chinchillafelle, Alpako- und Vicunnawolle exportieren. Arica ist Station der Hamburger Kosmosdampfer und hat eine deutsche Konsularagentur. Zur Zeit der spanischen Herrschaft war Arica das Hauptemporium Perus mit über 30,000 Einw. An der Küste nordwärts bis Punta de Coles zahlreiche Gräber mit Mumien.
(spr. arittscha), Flecken in der ital. Provinz Rom, [* 7] auf einer Anhöhe 2 km südlich von Albano gelegen, hat eine schöne Kirche (1664 von Bernini erbaut), einen Palast der Chigi mit herrlichem Park und (1881) 2278 Einw. Ariccia ist eine der beliebtesten römischen Sommerfrischen. Ein großartiger, 312 m langer Viadukt führt nach Albano. Der Ort nimmt die Stelle der Burg der alten latinischen Stadt Aricia ein, deren Hauptmasse sich in der sogen. Vallericcia, dem prächtigen Kraterthal eines uralten Vulkans, ausbreitete. In der Nähe war ein heiliger Hain mit einem Tempel [* 8] der aricinischen Diana, deren Dienst mit dem der taurischen Diana verwandt gewesen zu sein scheint (s. Diana).
(spr. -itschi), Cesare, ital. Dichter, geb. zu Brescia, war ursprünglich Rechtsgelehrter und wurde unter Napoleon I. Sekretär [* 9] am Departementalgerichtshof seiner Vaterstadt. Sein didaktisches Gedicht »La coltivazione degli ulivi« (Brescia 1808) erwarb ihm die Freundschaft Montis, die Aufnahme in das Athenäum von Brescia und 1810 die Ernennung zum Professor der Beredsamkeit, später der Geschichte und Litteratur am Lyceum daselbst. Nach der Aufhebung dieses Lehrstuhls (1824) erhielt er die Professur der lateinischen Sprache, [* 10] die er bis zu seinem Tod, bekleidete.
Von seinen poetischen Werken ist das oben genannte das bedeutendste und sichert ihm einen Platz unter den besten didaktischen Dichtern Italiens. [* 11] Von seinen andern Gedichten derselben Gattung werden »La pastorizia« (Brescia 1814) und »L'origine delle fonti« am meisten bewundert. Alle diese Werke zeichnen sich durch ausgesuchte Eleganz des Stils und Versbaus aus. Auch hat man eine Anzahl lyrischer Gedichte und mehrere Prosaschriften von ihm. Seine letzte größere Dichtung: »Gerusalemme distrutta«, welche den Untergang Jerusalems durch Titus besingt, blieb unvollendet. Seine »Opere« erschienen zu Brescia 1818 in 6 Bänden, in neuer Ausgabe zu Padua [* 12] 1858.
Stadt, s. Ariccia. ^[= (spr. arittscha), Flecken in der ital. Provinz Rom, auf einer Anhöhe 2 km südlich von Albano ...]
Aridität, Trockenheit, Dürre. ^[= Wilhelm, Maler, geb. 1815 zu Villingen in Baden, wurde von seinem Vater nach Wien geschickt, ...]
(ital. Aria, franz. und engl. Air), im allgemeinen eine singbare Melodie von abgeschlossener Form. Das französische Wort air wird ebenso für Vokalstücke verschiedenen Genres wie für Instrumentalstücke gebraucht, vorausgesetzt nur, daß deren Hauptgehalt eine schöne Melodie ist. Diese Bedeutung hatte im 17.-18. Jahrh. das Wort Arie überall, und man sprach daher ebensowohl von Spielarien wie von Gesangsarien. Im Deutschen versteht man heute unter Arie nur noch ausgeführtere Sologesangstücke mit Orchesterbegleitung, mögen dieselben Bruchstücke einer Oper, Kantate oder eines Oratoriums oder für den Konzertvortrag bestimmte Einzelwerke (Konzertarien) sein.
Von der Ballade, welche ebenfalls mit Orchesterbegleitung vorkommt, unterscheidet sich die Arie dadurch, daß sie lyrisch ist, d. h. Empfindungen in der ersten Person schildert, während jene erzählt (episch-lyrisch); vom Lied, mit dem die Arie, wenn das Orchester durch Klavier ersetzt wird, sehr nahe zusammenfällt (besonders wenn sie nur kurz ist), unterscheidet sie sich dadurch, daß letzteres nur eine ganz allgemeine Stimmung ausdrückt, die Arie dagegen den Gefühlszustand einer bestimmten Person, wie er sich infolge gewisser (bei der detachierten, d. h. isolierten, für sich bestehenden, Konzertarie nur vorausgesetzter) Vorgänge fixiert hatte.
Der Ausdruck kann sich bis zum Hochdramatischen steigern, wenn die Rede aus der einfachen Schilderung und Reflexion [* 13] zur Form der Anrede übergeht. Es gibt daher Arien, welche in Musik gesetzte Monologe sind, während andre sich als Teile einer großen Ensembleszene darstellen. Eine besondere Gruppe bilden die geistlichen Arien (Kirchenarie, aria da chiesa), die entweder Gebete oder andächtige Betrachtungen sind und die verschiedenartigsten Stimmungen zum Ausdruck bringen können (Zerknirschung, Angst, Dank, Freude etc.). Zu einer feststehenden Kunstform von hoher Bedeutung hat sich die Arie entwickelt in der sogen. Großen oder Dakapo-Arie, welche zuerst von Arie Scarlatti (in der Oper »Teodora« 1693) eingeführt wurde.
Dieselbe besteht aus zwei Hauptteilen, die der Stimmung, Bewegungsart und der gesamten künstlerischen Behandlung nach gegeneinander kontrastieren. Der erste Teil gibt dem Sänger Gelegenheit zur Entfaltung seiner Kehlfertigkeit, ist reich an Textwiederholungen und verarbeitet sein Thema in reichem Maß, während der zweite Teil im Gesangspart ruhiger gehalten ist und dafür reichere harmonische und kontrapunktische Mittel entfaltet; dem zweiten Teil folgt dann das Dakapo, d. h. die getreue, nur vom Sänger durch reichere Verzierungen ausgestattete Wiederholung des ersten Teils.
Die durch die wachsende Anforderungen immer mehr gesteigerten Virtuosenleistungen der Sänger wurden in der italienischen Oper derart Hauptsache, daß die Komponisten in erster Linie daran denken mußten, für die Sänger dankbare und brillante Nummern zu schreiben; so entwickelte sich die Grosse zur Koloraturarie oder Bravourarie. Die Dakapo-Arie blühte bis gegen Ende des 18. Jahrh.; jetzt ist sie außer Gebrauch gekommen und hat einer freiern, vielgestaltigen Behandlung der Arie Platz gemacht.
Das notengetreue Dakapo ist als undramatisch aufgegeben, und die thematische Gliederung der Arie hängt von den Erfordernissen des Textes ab, so daß sie öfters rondoartig angelegt ist oder einen Allegrosatz durch zwei langsamere einschließt etc. Einige besondere Arten der Arie sind noch: die konzertierende in welcher neben der Singstimme, gleichsam wetteifernd mit ihr, ein Instrument obligat auftritt (bei Bach, Mozart, Meyerbeer etc.);
die kontrapunktische Arie (bei Bach und Händel), in welcher die Singstimme an dem kontrapunktischen Gewebe der [* 14] Musik teilnimmt;
die sogen. Parlando-Arie in komischen Opern bei Rossini etc., in welcher der syllabische Gesang vorherrscht.
Arien kleinern Umfangs, die dem Lied sehr nahestehen und, wo die Orchesterbegleitung durch Klavierbegleitung ersetzt ist (wie es ¶
beim Vortrag im Salon stets zu geschehen pflegt), formellen Unterschieds vom Lied gänzlich entbehren, heißen Kavatinen, Arietten oder auch wirklich Lieder (Kouplet, Kanzone). Die ästhetische Bedeutung der Arie im musikalischen Drama (Oper) ist ein Stillstehen der Handlung zu gunsten der breitern Entfaltung eines lyrischen Moments; Wagner und seine Anhänger halten ein solches für unberechtigt und stilwidrig, während eine andre starke Partei die Arie gerade für die schönste Blüte [* 16] der dramatischen Musik ansieht. Es sind dies Prinzipienfragen, in denen nicht eine Verständigung, sondern nur Parteinahme möglich ist. Die lediglich zu gunsten des Virtuosentums geschaffene Bravourarie ist freilich ein ästhetisch verwerfliches Ding; doch ist wohl zwischen ihr und der großen Arie des Fidelio ein Unterschied, groß genug, um zu gestatten, daß die Verächter jener Verehrer dieser sind.