Einleitungen, welche zum Teil gesammelt sind in seiner
Schrift
»Mélanges tirés d'une grande bibliothèque« (1779-87, 69 Bde.).
In der auf seine Anregung entstandenen »Bibliothèque universelle des romans«
(1775-78, 40 Bde.) finden sich auch
Novellen von ihm, welche als »Choix de petits romans de différents genres«
(1782, 2 Bde.) besonders erschienen sind.
Er war Mitglied der französischen
Akademie (1748) sowie der zu
Berlin
[* 2] und
Nancy.
[* 3]
Als nach dem Juniaufstand von 1832 die
RegierungParis in
Belagerungszustand erklärte und die verhafteten
Insurgenten vor die
Kriegsgerichte stellte, protestierte er in einem an die
»Tribune« gerichteten
Brief dagegen und bewies sich
überhaupt als heftiger Gegner der orléanistischen
Politik. Seit 1834 lebte er zurückgezogen auf seinem Landsitz zu
Ormes.
Er starb in
Paris. Eine Sammlung seiner
Reden gab sein Sohn
CharlesMarcRené,
Marquis d'A., 1846 in 2
Bänden
heraus.
(spr. -schangtāng),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementOrne, an der
Orne und der
Eisenbahn von
Alençon nach
Caen, hat ein altes
Schloß (jetzt
Gericht), 2 bemerkenswerte
Kirchen,
Riemen-,
Spitzen- und Leinwandfabrikation, ansehnlichen Geflügel- und Pferdehandel und (1881) 5663 Einw.
Die hier fabrizierten Argentanspitzen sind den
Alençonspitzen (s. d.) ähnlich;
nur werden die
Blumen nach größern
Mustern
und in stärkerm
Relief gearbeitet.
ein südamerikan.
Staatenbund, der sich aus den südlichen Teilen des
ehemaligen spanischen Vizekönigreichs
La Plata gebildet hat. Das Gebiet desselben erstreckt sich von 22° südl.
Br. bis zur
Südspitze des
Kontinents und von 56 bis 69½° westl.
L. und grenzt im O. an den Atlantischen
Ozean, an
Uruguay und
Brasilien,
[* 9] im N. an
Paraguay und
Bolivia, im
W. an
Chile, im ganz schmalen
Süden an das chilenische
Patagonien und das
südliche
Polarmeer. Nachdem durch einen 1881 mit
Chile abgeschlossenen Grenzvertrag der östlich von den
Anden belegene Teil
von
Patagonien und die östliche Hälfte des
Feuerlands mit der
Staateninsel argentinisches Gebiet geworden
sind, beziffert sich das Gesamtareal nach offizieller Angabe auf 3,919,856 qkm (nach
Behm und
Wagner 2,835,970, nach
Burmeister
2,495,960 qkm). Argentinische zerfällt in 14
Provinzen und 4 Territorien, auf welche sich
Areal und
Bevölkerung
[* 10] verteilen wie folgt:
Der Bodengestaltung nach ist der westliche Teil des Gebiets gebirgig, indem hier die
Kordilleren, die
auf ihren höhern
Piks ewigen
Schnee
[* 11] tragen, die
Grenze gegen
Chile bilden. Östlich daran stößt ein
Hochland, dessen
Breite
[* 12] allmählich
¶
gegen S. abnimmt; es besteht, soweit es erforscht ist, aus ausgedehnten, bis auf oasenartig zerstreute und bewässerte Stellen
großenteils wüsten Ebenen, die von hohen, bis in die Schneeregion reichenden Gebirgsketten (Sierra de Famatina, PiksPalo, de
Gualampaja, von Tucuman und Catamarca) durchzogen werden, und geht nördlich in das Hochland von Bolivia
über. Die Sierra de Cordova und die Sierra de San Luis im SO. liegen getrennt davon und von Ebenen umgeben. Den charakteristischen
Hauptzug des Gebiets bilden große Tiefebenen, die sich nach dem Atlantischen Ozean hin immer mehr verflachen.
Diese weit ausgedehnten Flächen (Pampas), wahre Steppen mit Mangel an Wasser, trocknem Sandboden und vielen
Salz- und Salpeterstrichen, erstrecken sich zwischen dem Atlantischen Ozean, dem Rio Dolce und dem Colorado und noch weiter bis
nach Patagonien hinein bei einer Ausdehnung
[* 17] von 1100 km in die Länge und 670 km in die Breite. Zum Teil sind sie mit Klee und
Disteln bewachsen, die eine Höhe von 3-3,5 m erreichen und im Sommer einen undurchdringlichen Wald bilden;
zum Teil bringen sie bloß Gras hervor.
Gegen die Abhänge der Kordilleren hin sind große Striche mit niedrigen Bäumen und Sträuchern bewachsen, ein nicht geringer
Teil ist öde und wüst. Doch gibt es in den La Plata-Staaten auch sehr fruchtbare Gegenden, namentlich
auf der Ostseite des Parana und in den Gebirgsstrichen des nordwestlichen Teils, wo eine reiche, üppige Vegetation herrscht.
So zieht sich westlich vom Rio Salado eine von NW. nach SO. abfallende Ebene hin, deren nördlicher, mehr hügeliger Teil, die
Ebene von Tucuman, einer der schönsten und fruchtbarsten Landstriche Südamerikas ist, während die südlich
davon gelegene Strecke zwischen dem Rio Salado und dem RioDulce bis zum Parana hin eine fast vegetationslose Wüste bildet. Westlich
davon breitet sich bis zum Fuß der Anden eine heiße Salzsteppe aus, LasSalinas genannt, welche außer Salz
[* 18] und Salzpflanzen
fast nichts hervorbringt und, obgleich 1100 km vom Meer entfernt, kaum 700 m über dessen Spiegel
[* 19] liegt.
In geognostischer Hinsicht sind Sandsteine und Konglomerate die häufigsten Gebilde, auf welche man in den La Plata-Staaten stößt.
Dieselben gehören namentlich der kambrischen und silurischen Formation, dem Rät, der Jura- und ganz besonders
der Tertiärformation
[* 20] an, welche einen ungeheuern Flächenraum einnimmt. Zu den Sandsteinen gesellen sich lockere Sande, Mergel
und Kalksteine, welche zahllose charakteristische Petrefakten
[* 21] umschließen. In fast ununterbrochener Entwickelung aber breitet
sich über diesen ältern Schichten vom Atlantischen Ozean bis an den Fuß der Kordilleren eine Lehmdecke aus, welche, ihrer
Bildung nach der Diluvialzeit entstammend, nach dem Vorgang von d'Orbigny als Pampasformation bezeichnet
wird (s. Pampas). Der gegenwärtigen Periode der Erdgeschichte endlich gehören die Meeresablagerungen und Flußablagerungen
an der Küste, die mächtigen Geröllansammlungen an den Gehängen und am Fuß der Gebirge sowie endlich die Salzlager der Salinas
an. Das Zentralbergland enthält Granit, Gneis und Glimmerschiefer, auch Kalksteine und Trachyt; das Gebirgsland
im NW. gehört der primären Formationsreihe an.
Die Hauptflüsse des Landes sind der Parana, Paraguay und Uruguay, welche den La Plata bilden, und die westlichen Nebenflüsse
der beiden erstern: RioPilcomayo, Rio Vermejo, Rio Salado und Rio Tercero. Vom Standpunkt ihrer Benutzung
betrachtet, zeigen dieselben drei hinderliche
Eigenschaften, denn alle haben ein breites und deshalb flaches Bett,
[* 22] sind wasserarm
und beschreiben zahlreiche Windungen während ihres Laufs durch die Ebene. Andre verlieren sich, ohne den Hauptstrom zu erreichen,
in Lagunen, z. B. der Rio Dolce in die große Lagunade los Porongos, und auch die von den Abhängen der
südlichen Kordilleren kommenden Flüsse
[* 23] fallen in große, durch Kanäle verbundene Salzseen (Guanacache, Silvero, Bebedero,
Laguna Amarga u. a.). Von geringerer Bedeutung sind die gegen O. und SO.
dem Ozean zuströmenden FlüsseRio Colorado (Gobu Leubu) und Rio Negro (Curru Leubu).
Das Klima
[* 24] ist in dem so weit von N. nach S. ausgedehnten Land natürlich verschieden, im allgemeinen
aber gesund. In den nordöstlichsten Teilen herrscht das Tropenklima; die Regenzeit fällt hier in die Sommerzeit, während
der Winter ganz regenlos ist. Die südlichsten Striche reichen bereits in die antarktische Zone; in der Küstenregion herrscht
ein mildes Küstenklima mit verhältnismäßig geringen Temperaturwechseln. Im Mittel entspricht das Klima
dem des südlichen Europa.
[* 25]
Buenos Ayres
[* 26] hat bei einer mittlern Jahrestemperatur von 17,2° C. eine Julitemperatur von
10,4 und eine Januarwärme von 24,3° C. Regen ist im ganzen im Frühling am häufigsten, im Winter am seltensten; die mittlere
Regenmenge beträgt bei Buenos Ayres jährlich 870 mm. Schnee fällt sehr selten, und wenn es drei oder
vier Tage nacheinander friert, so heißt der Winter streng. Die Winde
[* 27] sind heftiger als in den nördlichen Gegenden, besonders
häufig wehen die heißen Nordwinde (Viento Norte, Zonda). Die von den Kordilleren über die Pampas streichenden Südwestwinde
(Pamperos) treten zwar nicht selten als furchtbare Orkane auf, kühlen aber die Luft ab und üben einen wohlthätigen Einfluß
auf die Gesundheit. In denGebirgen wechselt das Klima nach der Erhebung.