Auftrag der
RegierungFinnmarken bereiste.
Als er jedoch statt der
Pflanzen nur archäologische
Beobachtungen zurückbrachte,
ward er verabschiedet und durchwanderte in der
Folge zur Erforschung von Altertümern den größten Teil
Europas, bis er nach
einem ruhelosen
Leben 1824 in der
Nähe von
Venedig
[* 2] starb. Die Ergebnisse seiner Forschungen, die sich auch
auf die
Aufklärung des Runenwesens erstreckten, sind meist in der
Bibliothek zu
Kopenhagen
[* 3] niedergelegt. Einzelnes ist im
Druck
erschienen.
Labill.
(Zuckerpalme),
Gattung aus der
Familie der
Palmen,
[* 5]Bäume mit hohem, dickem, ringförmig
genarbtem, bisweilen niederliegendem
Stamm, reichlich mit steifen, schwarzen
Fasern besetzten, bisweilen stachligen Blattstielen,
gefiederten Blättern mit linienförmigen, am
Grund oft gelappten,
oben dunkelgrünen und unten schmutzig weißen
Segmenten.
Sie blühen nur einmal im
Leben und tragen hängende
Ähren mit großen, grünlichen, monözischen
Blüten. Die saftige, grüne,
runde
Beere ist dreisamig. Sie bewohnen hauptsächlich die
Inseln des
Indischen Archipels, aber auch das
Festland.
Arénga sacchariferaLabill. (Saguerus sacchariferBl., S. RumphiiRoxb., molukkische
Zuckerpalme, s. Tafel
»Palmen I«),
ein 9-12 m hoher
Baum auf den
Sundainseln, wird vielfach auf dem
Festland, auf
Réunion etc. kultiviert und liefert Palmkohl, eine äußerst
widerstandsfähige, pferdehaarartige
Faser, zu
Tauwerk, zum Dachdecken, aber auch zu
Geweben
(Gomuti,
Ejoo,
Kitool
[Kittul], Hauptbestandteil
des
Crin végétal), außerdem ein zartes, spinnwebartiges
Material, welches unter der gröbern
Faser sitzt und als
Werg und
Zunder benutzt wird, ferner als Hauptprodukt vom neunten Jahr an
Toddy.
Zur Gewinnung desselben werden die männlichen Blütenkolben einige
Tage hindurch gepeitscht und dann
abgeschnitten. Ein
Baum liefert jahrelang täglich etwa 3-4
Lit.; er ist anfangs klar und wird auf
Sirup und
Zucker
[* 6] verarbeitet,
gärt sehr leicht und liefert
Palmwein, aus welchem der batavische
Arrak destilliert wird. Das
Mark derPalme
[* 7] liefertSago;
die fleischige äußere Fruchtschale enthält einen äußerst ätzenden Saft, welchen die Eingebornen der
Molukken in ihren
Kriegen gegen die
Holländer benutzten; der
Same wird von den
Chinesen eingemacht genossen. Das
Holz
[* 8]
(Kitool) kommt von
Ceylon
[* 9] und
Kochinchina in den
Handel, ist tiefbraun mit schwarzen und goldglänzenden Längsstreifen, eins der schönsten,
härtesten und dauerhaftesten Palmhölzer. Abgestorbene
Bäume sind meist hohl und dienen zu Brunnenröhren etc. Mehrere Arenga-Arten
werden bei uns in
Gewächshäusern kultiviert.
ehemals befestigte Hauptstadt der livländ.
InselÖsel, hat 2
Kirchen, eine adlige Kreisschule, einen
Hafen
mit 2
Leuchttürmen, eine Seewasserheilanstalt mit Schlammbad und (1882) 3460 Einw.
Im Außenhandel wertete 1881 die Einfuhr 311,934, die Ausfuhr 40,870
Rubel. Arensburg ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
Die
Stadt
ward von den
Russen erobert, welche die Festungswerke sprengten.
Vgl. Holzmayer, Das
Bad
[* 10] Arensburg auf der
InselÖsel (Arensb.
1880).
Christian, dän. Dichter und Litterarhistoriker, geb. zu
Kopenhagen, machte, einige dreißig Jahre alt, das Magisterexamen in der
Philosophie, bereiste
Island
[* 11] und
Italien
[* 12] und war dann
einige Zeit
Lehrer an der Metropolitanschule. Seit 1872 lebt er mit Staatsunterstützung ganz seinen litterarischen
Arbeiten.
Als dramatischer Dichter lieferte Arentzen einige ziemlich schwache
Arbeiten: »Gunlög Ormetunge« (1852) und
»Knud den Hellige« (1855),
welche augenscheinlich von
Öhlenschläger beeinflußt sind. Bedeutender
ist er als lyrischer Dichter.
Seine besten Gedichte (»Ein Lebensstadium«, »Sammlung
von Gedichten«,
»Neue Sammlung von Gedichten«) haben ein stark idealistisches Gepräge, und die Gedankenpoesie scheint sein
eigentliches
Feld zu sein. Das Hauptgewicht seiner litterarischen Thätigkeit fällt jedoch auf die litteraturgeschichtlichen
Arbeiten, unter denen das achtbändige Werk
»Baggesen og
Öhlenschläger« (1870-78) hervorragt, worin zum erstenmal die
dänische Litteratur
zu Beginn des 19. Jahrh. nach sorgfältigen Quellenstudien ausführlich dargestellt ist. Außerdem
sind zu erwähnen: »Öhlenschläger. Litteraturhistorisk Livsbillede« (1879),
zu des Dichters 100jährigem
Jubiläum geschrieben,
und »Nordisk
Mythologi« (4. Aufl. 1881).
Der Areopag wachte über die
Gesetze und ihre Ausübung durch die Behörden, konnte die Beamten wegen ihrer Amtshandlungen vor
Gericht ziehen und gegen alle Beschlüsse des
Rats und der
Volksversammlung, wenn er in ihnen eine
Verletzung derVerfassung oder eine
Gefahr für das Gemeinwesen erblickte, Einsprache erheben. Er schirmte den
Kultus des
Staats, den heiligen
Dienst der
Götter, die Heiligtümer und Opferfeste, die
Ölbäume der
Athene.
[* 21] Er führte
Aufsicht über die religiöse
Gesinnung,
den sittlichen Wandel und die Lebensweise der
Bürger und über die
Erziehung der
Jugend. Ohne eine
Anklage
abzuwarten, durfte der Areopag alle
Bürger vor
Gericht laden, vernehmen und strafen. In außerordentlichen
Fällen konnte er zur
Leitung verschiedener Staatsgeschäfte
¶
mehr
vom Volk bevollmächtigt oder kompetent gemacht werden, sowie er zur Zeit der Gefahr auch einigemal ohne Vollmacht eingriff.
Die Würde der Mitglieder war lebenslänglich, ihre Zahl unbestimmt. Gerichtet wurde bei Nacht, am Ende jeden Monats drei Tage
nacheinander. Das Sitzungslokal auf dem Areshügel, ein einfaches, aus Lehm erbautes Haus, war noch zu
Vitruvs Zeit vorhanden. So war der Areopag, unabhängig von den Schwankungen der öffentlichen Meinung und umgeben
von den heiligsten Erinnerungen der Vorzeit, eine vortreffliche Staatseinrichtung, welche die Entwickelung des Gemeinwesens
in konservativem Sinn mäßigte.
Als die demokratische Partei nach KimonsVerbannung siegte, war daher das erste, was sie that, die Beschränkung
der Macht des Areopags. Durch das Gesetz des Ephialtes 460 verlor er alle Befugnisse mit Ausnahme des Blutbannes. Die Oberaufsicht
über die Staatsverwaltung wurde den Nomophylakesübertragen. In der Zeit des Peloponnesischen Kriegs erlangte er wieder Einfluß
und wurde bei der Restauration 403 in seine alten Rechte wieder eingesetzt. Seitdem bestand er bis in die
Kaiserzeit. Aus Apostelgeschichte 17, 19 und 22 erhellt, daß er unter Claudius noch existierte; wahrscheinlich wurde er unter
Vespasian aufgehoben.