Hafenstadt im norweg.
AmtNedenäs, an der südöstlichen
Küste des
Landes, nahe dem Ausfluß
[* 7] der Nidelf in
eine Meeresbucht, der
Insel Tromö gegenüber gelegen, mit (1876) 4107 Einw. Die Stadt
ist zum Teil auf
Felsen, zum Teil auf
Pfählen im
Wasser erbaut und gewährt mit ihren
Schiffbrücken zwischen
den
Häusern und der in der Mitte etwas höher liegenden
Kirche, zu welcher lange, in den
Felsen gehauene
Treppen
[* 8] emporführen,
einen sehr romantischen Anblick. Die Umgegend enthält reiche Eisengruben. Hauptgewerbe sindBerg- und
Schiffbau, Holzhandel
und
Schiffahrt. Arendal besaß 1881: 412 Fahrzeuge von 171,858
Tons. Der
Wert derEinfuhr betrug 3,028,100
Kronen
[* 9] und der der Ausfuhr 1,715,300 Kr. (besonders
Holz).
[* 10] Arendal ist Sitz eines deutschen
Konsuls.
Leopold, Schriftsteller und Begründer eines stenographischen
Systems, geb. zu Rakishy bei
Wilna,
[* 11] studierte
seit 1838 inDorpat,
[* 12] privatisierte darauf in
Königsberg
[* 13] und seit 1844 in
Berlin,
[* 14] wo er sich besonders mit
Paläographie und
Stenographie beschäftigte und starb. Bedeutender als seine
Dramen
(»LibussasWahl«, 1844;
»Demosthenes«,
1848) und die Gedichtsammlung »Eine Festgabe für
Gemüt und
Verstand« (Berl. 1878) sind sein naturwissenschaftliches Werk
»Das Wunderreich der
Natur« (das. 1857-58, 3 Bde.)
und seine
Schrift »Über den Sprachgesang der Vorzeit und die Herstellbarkeit der althebräischen
Vokalmusik« (das. 1867). Am bekanntesten wurde sein
Name durch die von ihm begründete sogen. rationelle
Stenographie, welche 1850 in 6 Tafeln,
dann 1860 in dem »Vollständigen Leitfaden« (14. Aufl.,
Berl. 1883) und 1876 in dem »Vollständigen
Lehrbuch der Militärstenographie« (2. Aufl. 1877) von ihm publiziert wurde.
Arends' Stenographiesystem, welches etwa 15 Unterrichtsstunden erfordert, ist sonach das jüngste in der um den Vorrang
streitenden
Trias:
Gabelsberger,
Stolze, Arends. Die von
Gabelsberger und
Stolze angewandte Verschmelzung der
Vokal- mit den Konsonantenzeichen
und Symbolisierung der
Vokale an den letztern benutzte Arends nicht, sondern schlug einen andern Weg ein,
der vor ihm schon in dem französischen Stenographiesystem von Fayet (1832) und dem darauf fußenden deutschen von
Rahm (1849)
betreten war.
Die Vokalzeichen bildete Arends aus dem Auf- oder Haarstrich, die Konsonantenzeichen aus dem Ab- oder
Grundstrich.
AlleKonsonanten sind am
Fuß unausgebildet und unterscheiden sich voneinander durch die verschiedene Gestaltung
des
Kopfes. Jeder
Konsonant hat somit nur ein einziges Erkennungszeichen. Der
Stab
[* 15] des
Konsonanten ist bildsam, d. h. man kann
ihn beliebig verändern und mit
Vokalen verbinden, ohne daß man
Gefahr läuft, ihn mit andern Zeichen
zu verwechseln.
Die
Vokale sind in »an«- und »inlautende«
geschieden. Die anlautenden
Vokale setzen sich an den
Kopf, die inlautenden dagegen an den
Fuß der
Konsonanten an. Die notwendige
Kürze erzielt Arends weniger durch
Bildung von
Siglen für einzelne
Wörter, wobei auch dem
Alphabet ganz fremde Zeichen benutzt
werden, als vielmehr durch
Aufstellung von
Regeln für ganze
Gruppen von Wörtern. Die
Schrift wird ohne
Rücksicht auf die
Stärke
[* 16] des
Strichs geschrieben und ist wesentlich phonetisch, doch sind für die buchstäbliche Wiedergabe
der
Eigennamen vokalische Neben-, Umwandlungs- und Verdoppelungszeichen eingeführt, welche speziell für diesen
Zweck (erstere
auch zur Herstellung desRhythmus in der gebundenen
Rede) verwendet werden.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Magdeburg,
Kreis
[* 21]
Osterburg, hat ein
Amtsgericht, eine evang.Kirche,
Bierbrauerei,
[* 22] Kaltwasserheilanstalt und (1880) 2171 Einw. Dabei ein
Remontedepot und der
See gleichen
Namens, der 53 m tief ist, selten zufriert und zu verschiedenen
Zeiten sich vergrößert hat.
Arendsee wird schon im 9. Jahrh. erwähnt.
Auftrag der RegierungFinnmarken bereiste. Als er jedoch statt der Pflanzen nur archäologische Beobachtungen zurückbrachte,
ward er verabschiedet und durchwanderte in der Folge zur Erforschung von Altertümern den größten Teil Europas, bis er nach
einem ruhelosen Leben 1824 in der Nähe von Venedig
[* 29] starb. Die Ergebnisse seiner Forschungen, die sich auch
auf die Aufklärung des Runenwesens erstreckten, sind meist in der Bibliothek zu Kopenhagen niedergelegt. Einzelnes ist im Druck
erschienen.