an das
DepartementAisne, südlich an das
DepartementMarne und östlich an das
DepartementMeuse. Es besteht aus den nördlichen
Gegenden der ehemaligen
Champagne (Rethelois, Porcien,
FürstentumSedan
[* 2] u. a.) und hat einen Flächeninhalt von 5233 qkm.
Das Land gehört im S. noch den wellenförmigen Kreideflächen der
Champagne, in der Mitte den mehr Gebirgscharakter
tragenden jurassischen
Argonnen, im N. den rauhen devonischen Schieferplateaus der Ardennen an, die noch reichbewaldet und
in tiefen
Thälern von der schiffbaren, vielgewundenen
Maas,
Chiers und
Semoy durchschnitten sind. Im
SW. fließt die
Aisne mit
der
Aire.
Der 105 km lange Ardennenkanal führt längs der
Aisne über
Rethel und
Attigny östlich bis Semuy, dann
durch die Gebirgslücke von
Chêne le Populeux zur
Bar und längs derselben gegen N. in die
Maas. Das
Klima
[* 3] ist gemäßigt, aber
rauher als in den übrigen
ProvinzenFrankreichs unter gleicher
Breite.
[* 4] Die
Bevölkerung
[* 5] beläuft sich auf (1881) 333,675
Seelen.
Mehr als drei Fünftel der Bodenfläche sind angebaut; die
Produktion von
Cerealien ist größer als der
Bedarf, wiewohl
Ackerbau nur in den
Thälern, namentlich in dem der
Aisne, getrieben wird.
Weinbau findet sich nur im S. Sehr ansehnlich ist die
Rindvieh und Schafzucht, welche selbst die benachbarten
Departements
versorgt. Die ausgedehnten Waldungen, welche aus
Eichen,
Buchen,
Eschen,
Ulmen etc. bestehen, bergen noch
Wölfe und vielWild. Die
Flüsse
[* 6] sind fischreich. Hauptnahrungszweige sind außerdem
Bergbau,
[* 7] metallurgische und Manufakturindustrie.
Jener ist namentlich auf
Eisen
[* 8] und
Tafelschiefer bedeutend, die Eisenindustrie beschäftigt zahlreiche Hochöfen, Blechwalzwerke,
Nagelschmieden,
Maschinen- und Werkzeugfabriken; hierzu kommen dann noch mehrere Kupferhütten.
Mehrere asiatische
Arten werden als
Zierpflanzen in Warmhäusern
kultiviert;
fürs
Zimmer eignet sich besonders Ardisia crenulataVent. aus
China,
[* 12] mit 1-2 m hohem
Stamm, elliptisch-lanzettförmigen,
oben glänzenden Blättern, sehr zahlreichen rötlichweißen, kleinen, fast doldenförmig in
Rispen stehenden
Blüten und glänzend scharlachroten
Beeren.
Luigi, ital.
Komponist, geb. 1822 zu
Crescentino unweit
Turin,
[* 13] studierte am
Konservatorium zu
Mailand
[* 14] und brachte
daselbst 1841 seine
Oper »Die
Briganten« zur Aufführung. Zugleich erregte er als Violinvirtuose allgemeines Aufsehen. Im J. 1851 begab
er sich nach
Amerika,
[* 15] fungierte 1852-56 als Orchesterchef der
ItalienischenOper in
New York und wurde hier
besonders durch seine
Oper »Der
Spion« ein Liebling des
Publikums. Seit 1858 lebt in
London,
[* 16] meist mit Gesangskompositionen beschäftigt,
seitdem er auf diesem Gebiet durch seinen
Walzer »Il baccio« einen Erfolg sondergleichen errungen hat.
(spr. ardr), befestigte Stadt im franz.
DepartementPas de Calais,
Arrondissement St.-Omer, am gleichnamigen
Kanal
[* 17] und der Nordbahn, mit (1876) 1195 Einw. Hier fand 1520 eine Zusammenkunft
Franz' I. und
Heinrichs VIII. von
England in einem dicht bei der Stadt aufgeschlagenen Prachtlager (camp du drap d'or) statt,
wobei die
Könige ihre
Truppen zuerst einen Wettkampf im
Ringen anstellen ließen, bei welchem die
Engländer siegten, wogegen
beim
Ringen der beiden
Könige der französische die Oberhand behielt.
1) (Argisch, rumän. Argesu, im
Altertum Ardiscus) Kreisstadt in der
Walachei, an der
Straße nach dem Rotenturmpaß
und am
Fluß der am Buteanu in den
Transsylvanischen Alpen entspringt und nach 370 km langem
Lauf bei
Oltenitza
in die
Donau mündet, hat 6
Kirchen (darunter eine prächtige im byzantinischen
Stil) und 3005 Einw. Ardschisch ist Bischofsitz und
hat ein geistliches
Seminar. Der
Ort war als Kurte d'Ardschik ehemals
Residenz der walachischen
Fürsten. - 2)
(Erdschisch) Isoliert
stehender
Berg inKleinasien, auf der
Ebene von
Kaisarieh, 3860 m hoch, der Argäus der Alten.
L. (Arekapalme),
Gattung aus der
Familie der
Palmen,
[* 19] auf der östlichen
Halbkugel, besonders auf den
Inseln einheimische
Bäume mit hohem, schlankem, geringeltem
Stamm und gefiederten Blättern, deren
Segmente lanzettlich und an der
Spitze oft zerschlitzt
sind. Der Blütenkolben trägt männliche und weibliche
Blüten, erstere im obern Teil; die
Frucht ist
eine faserige
Beere mit einem
Samen,
[* 20] kaum größer als ein Hühnerei.
in mannigfachen
Spielarten in ganz
Ostindien,
[* 22] besonders in der
Nähe der Seeküste, kultiviert,
wird 12-19 m hoch, besitzt einen schlanken
Stamm und 4 m lange
Blätter, deren oberste
¶
mehr
Blattfiedern verschmolzen sind, und trägt vom dritten Jahr an lange Büschel eiförmiger, orangefarbener Früchte von der
Größe eines Hühnereis. Die Nuß besitzt eine zerbrechliche Schale, ist von kegelförmiger, aber nicht immer von gleicher
Gestalt, von der Härte der Muskatnuß, enthält einen weißen, rot geäderten Kern und 53 Proz. Fett, 30 Proz.
Emulsin, außerdem Zucker,
[* 24] Gerbsäure, Gallussäure und einen braunroten, geruch- und geschmacklosen, in kaltem Wasser unlöslichen
Farbstoff (Areka-Rot).
Ein Baum trägt jährlich 200-800 Nüsse. Sie werden gewöhnlich in vier Stücke zerschnitten, getrocknet, in ein Blatt
[* 25] des Betelpfefferstrauchs
eingewickelt und mit etwas Katechu und Kalk gekaut. Diese Sitte des Betelkauens ist in ganz Indien, auf den
malaiischen Inseln und im südlichen China verbreitet, und Tausende von Tonnen mit Arekanüssen werden jährlich aus den Häfen
der Malabarküste versandt. Auch die Samen andrer Areca-Arten und die Blätter mehrerer Pfefferarten werden in gleicher Weise
benutzt.
Das Betelkauen gilt als gesund, macht den Atem wohlriechend und färbt, was als eine Schönheit betrachtet
wird, die Zähne
[* 26] schwarz und Gaumen und Lippen ziegelrot. Geröstet und gepulvert liefert die Arekanuß ein konservierendes
Zahnpulver, welches aber die Zähne nicht färbt; man benutzt sie auch als Arzneimittel und in China zum Färben baumwollener
Zeuge. Aus den Nüssen bereitetes Katechu (Khadirasara), vom Akazien- und Nauclea-Katechu durchaus verschieden,
kommt nicht in den europäischen Handel.
Die Nüsse werden auch als Bandwurmmittel und angeblich zur Arrakbereitung benutzt. Die Blütenscheide dient zu Gefäßen; die
männliche Blüte
[* 27] ist ungemein wohlriechend und wird bei festlichen Gelegenheiten sowie zu Heil- und Zaubermitteln vielfach
angewandt; die jungen Blätter genießt man als Salat, aus dem Safte des Baums werden in Malabar berauschende
Pastillen bereitet. In unsern Gewächshäusern werden viele Areca-Arten kultiviert, am häufigsten Areca rubraBory von den Maskarenen
und Areca sapida Soland.
Letztere wird nur 3 m hoch, hat 1,25-1,9 m lange Blätter und wächst vorzugsweise auf der nördlichen
und im Norden
[* 28] der mittlern Insel von Neuseeland. Sie ist die südlichste aller Palmen. Der junge Blütenkolben wird von den Eingebornen
gegessen.