(spr. artsche-), besuchter Badeort in der span.
ProvinzMurcia,
[* 2] rechts vom
Segura, im
Val de Ricote, an der
Eisenbahn
von
Madrid
[* 3] nach
Cartagena, mit schwefelhaltigen
Salinen von 52° C., aber mangelhaften Badeeinrichtungen und (1878) 3533 Einw.
JohannWilhelm von, deutscher Geschichtsforscher, geb. in Langenfuhr, einer
Vorstadt
Danzigs, wurde im Kadettenhaus zu
Berlin
[* 4] gebildet und machte die letzten
Feldzüge des Siebenjährigen
Kriegs mit. Im
J. 1763 als
Hauptmann verabschiedet, bereiste
er den größten Teil
Europas, lebte darauf 1769-79 fast ganz in
England und ließ
sich 1792 dauernd in
Hamburg
[* 5] nieder, in dessen
Näheer den Landsitz Oyendorf ankaufte. Er starb daselbst Als
gewandter Schriftsteller bethätigte er sich zunächst durch die Monatsschrift »Litteratur-
und
Völkerkunde« (Leipz. 1782-91); glänzenden Erfolg aber hatte sein auch vielfach übersetztes
Buch
»England und
Italien«
[* 6] (das. 1785, 5 Bde.),
das in den
»Annalen der britischen Geschichte« von 1788 an (Braunschw.,
Hamb. u.
Tübing. 1789-98, 20 Bde.) eine Fortsetzung fand. Seine »Geschichte
des Siebenjährigen
Kriegs« (zuerst im
»Berliner
[* 7] historischen Taschenbuch für 1789«; dann erweitert, Berl. 1793, 2 Bde.; 11. Aufl.,
Leipz. 1879) gilt noch jetzt wegen der Anschaulichkeit und
Frische der Schilderung und der warmen patriotischen
Begeisterung
für
Friedrich als die populärste Geschichte des
Kriegs.
AndreSchriften sind: »Geschichte der
KöniginElisabeth«
(Leipz. 1789);
(spr. artcher), ansehnlicher
Fluß der
Yorkhalbinsel in der britisch-austral.
KolonieQueensland, entspringt auf
den gegen N. durch die genannte
Halbinsel streichenden Höhenzügen und ergießt sich unter 13° 21' südl.
Br. in den
Golf
von
Carpentaria. Er wurde 1880 von Pennefather untersucht. Die Mündung ist 500 m breit und verschlammt,
so daß nur
Schiffe
[* 9] von 3 m Tiefgang passieren können, dann erweitert sich der
Fluß auf 2
Seemeilen; 24 km aufwärts fand
man noch eine
Breite
[* 10] von 400
m und von
Ufer zu
Ufer eine Tiefe von 7
Faden.
[* 11] Die
Landschaft zu beiden Seiten war überall
mit üppiger
Vegetation bedeckt.
(franz., spr. -scheh; lat.
arciarii, v. arcus), im
Mittelalter in Westeuropa s. v. w.
Bogenschützen, welche schon im 11. Jahrh. im
Sinn der heutigen
Tirailleure
verwendet wurden; sie schossen in einer
Minute zwölfmal und fehlten auf 200
Schritt selten ihr
Ziel. In
Frankreich verloren sie im 13. Jahrh. durch die mehr in
Gebrauch kommende
Armbrust
[* 12] an Bedeutung, die sie später als
Francs-archers
(s. d.) wiedergewannen; letztere, auch zu
Pferd,
[* 13] waren schwer, die Archers leicht, mit Stoßdegen oder Kurzspieß bewaffnet. Die
berühmtesten Bogner (Archers) hatte
England, wo sie noch 1627 als
Truppe vorkommen.
(Arci, vor
Vokalen, besonders vor i und y, auch bloß
Arch), eine aus dem
Griechischen stammende Vorsilbe vieler
Wörter, welche zunächst bei
Titeln einen höhern
Grad der
Würde oder
Gewalt bezeichnet und unserm daraus
entstandenen
Erz-, z. B. Archicancellarius
(Erzkanzler), Archiepiscopus
(Erzbischof),
Archidux
(Erzherzog) etc., entspricht. Außerdem
hat es die Bedeutung von »ur« und »vollkommen«
oder »im höchsten
Grad«, so z. B. in dem bekannten
Worte des
GeneralsLeboeuf 1870: »Nous sommes archiprêts« (»wir
sind vollkommen kriegsbereit«). - Als Zusatz zu
Namen ältererInstrumente deutet Archi auf eine besondere
Größe des Tonumfangs und der Bauart, z. B. Archicymbal (arcicembalo), ein von Vincentino
im 16. Jahrh. konstruiertes Klavierinstrument mit sechs
Klaviaturen, das für alle
Töne der drei antiken
Tongeschlechter (diatonisch,
chromatisch und enharmonisch) besondere
Tasten und
Saiten hatte, u. a.
(spr. arschĭack),EtienneJulesAdolphe, Vicomte d', Geolog, geb. zu
Reims,
[* 14] diente
1821-30 in der französischen
Armee, privatisierte später, war langjähriger Vizepräsident der
Geologischen Gesellschaft
von
Frankreich und
Professor der
Paläontologie am
Musée d'histoire naturelle in
Paris,
[* 15] wo er 1868 starb. Er schrieb: »Historie
des progrès de la géologie de 1834 à 1850« (Par. 1847-50, 8 Bde.);
AulusLicinius, griech. Dichter, geboren um 120
v. Chr. zu
Antiochia, kam 102 nach
Rom,
[* 16] wo ihm seine
Kunst, besonders
im
Improvisieren, in den ersten
Familien Zutritt verschaffte, namentlich in der der Luculler. Ihrem Einfluß
verdankte er, daß er um 90 das
Bürgerrecht der mit
Rom verbündeten Stadt Herakleia erhielt, womit zugleich der
Genuß des
römischen
Bürgerrechts verbunden war. Trotzdem wurde er 62 der widerrechtlichen Anmaßung desselben angeklagt, aber auf
die glänzende Verteidigungsrede seines
FreundesCicero (pro Archia poeta) freigesprochen.SeinenNamen tragen 35
Epigramme
in der griechischen
Anthologie; ob diese aber von ihm herrühren, ist zweifelhaft.
Titel, welcher zuerst vom
KaiserNero seinem Leibarzt
Andromachos von
Kreta als Rangauszeichnung verliehen wurde, später aber
eine vom
Staat besoldete
Klasse von
Ärzten (Archiatri populares) bezeichnet, die mit der Beaufsichtigung
der ärztlichen
Praxis sowie mit der Unterweisung und
Prüfung der angehenden
Ärzte betraut waren und eine Art von
Medizinalkollegium
bildeten.
Ein solches bestand in jeder ansehnlichern Stadt.
Auch
gab es neben diesen noch kaiserliche Leibärzte (Archiatri
sacri palatii) mit diesem
Titel.
in der Hand
[* 19] in die Ratsversammlung und brachte den Rat dahin, seinen Beschluß zu ändern. Im J. 241 v. Chr. widersetzte sich
der Ermordung ihres Enkels, des KönigsAgis, ward deshalb eingekerkert und erdrosselt.