(spr. arböthnott),John, engl. Schriftsteller, geb. 1675 zu Arbuthnot,
studierte in
Aberdeen
[* 4]
Medizin und ging dann nach
London,
[* 5] wo er einige wissenschaftliche Untersuchungen herausgab und 1709 Leibarzt
der
KöniginAnna wurde. Sehr wahrscheinlich hat
er den ersten Teil der gegen
Marlborough gerichteten »History of
JohnBull« (Lond.
1712) verfaßt, ein Werk, das ihn in nähere
Verbindung mit den Hauptsatirikern seiner Zeit brachte. Mit
Pope und
Swift vereinigte er sich 1714 zur Herausgabe der satirischen »Memoirs of
Martinus Scriblerus«, welche die Stubengelehrsamkeit
verspotten.
Nach dem
Tode der
Königin verfiel er in
Schwermut und starb in
London. Am berühmtesten unter seinen
Schriften sind
die
»Tables of ancient coins, weights and measures« (Lond. 1727; mit
Longwiths Verbesserung, 1754). Nach seinem
Tod erschien eine Sammlung satirischer
Schriften: »Miscellaneous works of the late
Dr. Arbuthnot« (Glasg. 1751, 2 Bde.),
welche trotz des
Widerspruchs seines
Sohns ihrem größern und wichtigern
Teil nach auf Arbuthnot zurückzuführen sind.
L.
(Sandbeere), Gattung aus der
Familie der
Erikaceen, baum- oder strauchartige, immergrüne
Gewächse mit lederartigen, gezahnten Blättern, meist rispenständigen, weißen oder blaßroten
Blüten und kugeliger, fleischiger,
außen gekörnter, fünffächeriger, vielsamiger
Frucht. Sie bewohnen meist die Westküste
Nordamerikas. In Südeuropa, nördlich
bis Südtirol, auch in
Irland, findet sich Arbutus unedoL.
(Erdbeerbaum), ein 3-5 m hoher, mitunter auch baumartigerStrauch mit langen, lorbeerähnlichen Blättern, weißen und rötlichen, wachsartig erscheinenden
Blüten in hängenden
Trauben
und runden, warzigen, scharlachfarbenen
Früchten, die ein Jahr zur
Reife brauchen und gleichzeitig mit
Blüten am
Baum hängen.
Sie schmecken angenehm säuerlich-süß, sollen aber, in
Menge genossen, berauschend wirken undKopfschmerz
verursachen und werden in
Griechenland
[* 6] und
Italien
[* 7] schon seit alten
Zeiten verschmäht;
Plinius leitet den
Namen unedo ab von
»unum tantum edo« (»nur eine
esse ich«, d. h. wer sie einmal gekostet, dankt für die Zukunft), während Theophrast
und
Varro sie noch ohne Vorbehalt für genießbar erklären und
Nordländer sie wiederholt ohne
Schaden
wie
Erdbeeren, mit denen sie große
Ähnlichkeit
[* 8] haben, gegessen haben. Auch in
Spanien kommen sie in
Menge auf den
Markt. Sie
enthalten so viel
Zucker,
[* 9] daß z. B. in
GriechenlandBranntwein daraus gewonnen wird. Man kultiviert den
Erdbeerbaum auch als
Zierpflanze, doch verlangt er frostfreie
Überwinterung. Arbutus uva ursi, s. Arctostaphylus. ^[richtig:
Arctostaphylos.]
(spr. -schóng),Ort im franz.DepartementGironde,
ArrondissementBordeaux,
[* 13] am gleichnamigen
Meerbusen des Atlantischen
Ozeans, dem einzigen der an der ganzen
Küste von der
Adour- bis zur Girondemündung sich erstreckenden,
jetzt in Strandseen verwandelten
Meerbusen, welcher noch durch einen offenen
Kanal
[* 14] mit dem
Ozean zusammenhängt, steht mit
Bordeaux
durch
Eisenbahn in
Verbindung, hat große Austernparke (jährlich 100-200 Mill.
StückAustern), Seefischerei,
ein stark besuchtes
Seebad (jährlich über 100,000 Badegäste), sehr mildes
Klima
[* 15] (mittlere Jahrestemperatur 15° C.), zahlreiche
Villen der Bordelesen und (1876) 4934 Einw.
Hier starb er etwa 1575. Seine
Messen,
Motetten und
Madrigale erscheinen häufig in den während des 16. Jahrh.
in
Rom,
Venedig
[* 18] und
Paris gedruckten Sammelwerken, woraus sich auf Arcadelts große Beliebtheit bei seinen
Zeitgenossen schließen läßt.
Sohn
Theodosius' d. Gr., geb. 377 in
Spanien, wurde der von seinem
Vater angeordneten
Teilung des
Reichs zufolge 395
Kaiser
des oströmischen
Reichs, während sein
BruderHonorius das weströmische erhielt. Arcadius entfaltete zwar großartigen orientalischen
Pomp, war aber, schwach an
Geist, unfähig, zu regieren, und stets ein willenloses
Werkzeug in der
Hand
[* 19] andrer.
Anfangs herrschte statt seiner der
GallierRufinus, dann nach dessen Ermordung der
EunuchEutropius.
Dieser ward 399 durch den
GotenGainas gestürzt, der aber bei dem
Versuch, sich selbst auf den
Thron
[* 20] zu schwingen, umkam. Hierauf
nahm
Eudoxia, die Gemahlin des Arcadius, das
Ruder des
Staats in die
Hand. Obwohl unter Arcadius das
Reich durch Einfälle
der
Barbaren und andre
Kalamitäten,
Erdbeben,
[* 21]
Hungersnot etc., heimgesucht ward, so ließ er sich dadurch nicht in seiner trägen
Ruhe stören. Er starb 1. Mai 408 und hatte seinen minderjährigen Sohn
Theodosius II. zum Nachfolger.
eine erst im 17. Jahrh. in
Gebrauch gekommene Bezeichnung der in der alten
Kirche von den heidnischen
Mysterien hergenommenen
Praxis,
Taufe und
Abendmahl,
Salbung,
Glaubensbekenntnis und Herrngebet vor den
nicht Getauften geheimzuhalten. Die Entstehung der
Sitte hängt zusammen mit der Einführung des Katechumenats
als einer Zeit der
Prüfung und Vorbereitung der Neubekehrten. Mit Unrecht suchten katholische Theologen im polemisch-apologetischen
Interesse die Arcani disciplina als eine
Geheimlehre zu deuten, durch welche die unbiblische
Tradition bis auf der
Apostel Zeit zurückgeführt
werden könne.