bestimmte
Arbeiten zugewiesen sind. Man findet bei ihnen wenigstens drei, nicht selten vier und selbst fünf
Formen von Individuen,
welche durch regelmäßige Arbeitsteilung entstanden sind und mit ihren nach bestimmten
Richtungen ausgebildeten Fähigkeiten dem
Staat
besser dienen, als wenn alle Individuen gleichartig gestaltet wären.
(Großer Arber), höchster
Berg des Böhmisch-Bayrischen Waldgebirges, liegt in
Niederbayern nördlich von
Bodenmais
auf einem Seitenarm des
Gebirges, der sich zwischen dem
Weißen und
SchwarzenRegen hinzieht, und bildet
einen nach allen Seiten steil abfallenden, abgestumpften, kahlen
Kegel von 1453 m
Höhe. Auf der
Kuppe steht eine
Kapelle, in der
jährlich 24. Aug.Messe gelesen wird (Alpenkirchweih). Die Rundschau ist fast unbeschränkt und besonders nach
S. hin großartig.
Am nordwestlichen Abhang des Arber liegen, fast 1000 m ü. M., die
beiden unheimlichen Arberseen in urwaldartiger Umgebung. Etwa 2 km nördlich vom
Großen Arber erhebt sich der nur um weniges
niedrigere
Kleine Arber.
(franz., spr. -ahsch, v.
lat. arbitrium,
Entscheidung) ist im allgemeinen die Erwägung und
Entscheidung über die günstigsten unter den
an verschiedenen
Plätzen sich bietenden Einkaufs- und Verkaufsgelegenheiten; insbesondere findet sie Anwendung auf
Geld,
Wechsel
und
Effekten. In ihrer einfachsten Form kommt sie vor als Geldarbitrage, welche ermittelt, durch welche Geldsorten am vorteilhaftesten
an andern
OrtenZahlung zu leisten ist oder
Forderungen eingezogen werden können.
Sind 20-Frankstücke in
Berlin
[* 4] für 16,40 Mk. zu kaufen, und stehen 20 Mk.
in
Paris
[* 5] auf 24,69Fr., so würde eine von
Berlin nach
Paris zu leistende
Zahlung vorteilhafter in deutschem als in französischem
Gold
[* 6] geleistet werden, während eine auf
Paris lautende
Forderung am besten dort in französischem
Gold einkassiert würde. Diese
Berechnung wird verwickelter, sobald noch verschiedenartige
Spesen, Transportkosten und eine größere
Zahl von
Plätzen und Geldsorten in Betracht kommen.
Eine größere Bedeutung hat heute die
Wechselarbitrage, welche aus den Kursverschiedenheiten verschiedener
Wechselplätze
dadurch Vorteil zu ziehen sucht, daß sie ermittelt, auf welchem Weg ein
Wechsel am billigsten zu erhalten und am höchsten
zu verwerten ist. Man kann nämlich bei der
Zahlung wie bei der Einkassierung regelmäßig dreierlei
Wechsel
benutzen:
Wechsel auf den fremden Platz,
Wechsel auf den eignen Platz und
Wechsel auf einen von beiden verschiedenen Platz.
Bei den obliegenden
Zahlungen wählt man mit andern
Worten, ob man auf sich trassieren läßt, oder ob
man
Wechsel
(Rimessen) einschickt, und in letzterm
Fall wieder, ob man
Rimessen auf den Zahlungsort oder auf irgend einen andern
Ort einschickt.
BeimInkasso wählt man zwischen dem
Trassieren auf den
Schuldner und der Aufgabe an denselben,
Rimessen
zu machen,
die wiederum in
Wechseln auf den eignen oder irgend einen fremden Platz bestehen können. Die
Entscheidung
hängt natürlich ab vom
Stande der
Wechselkurse, d. h. von dem
Preis, der für die
Wechsel auf die verschiedenen
Plätze bezahlt
wird.
Ähnlich wird bei der
Einziehung von
Forderungen operiert, und zwar wird mit
Hilfe der telegraphisch eingegangenen
Kurszettel der verschiedensten
Wechselplätze ermittelt, welche der möglichen indirekten Remittierungen die vorteilhafteste
ist.
Werden bei der hierbei angestellten Rechnung, der Arbitragerechnung, die abweichenden Unkosten
(Provision,
Kourtage,
Porto)
der verschiedenen Wege berücksichtigt, so nennt man sie eine zusammengesetzte, im andern
Fall eine einfache Arbitrage. Zur
Erleichterung der Rechnung hat man für wichtigere
Plätze eigne Wechselarbitragetafeln aufgestellt, in welchen alle praktisch
möglichen
Kurse in Rechnung gezogen sind. Da der
Diskont an den verschiedenen
Wechselplätzen meist ein ungleicher ist, so
sind auch die Aufwendungen verschieden, die man machen muß, je nachdem man zur
Zahlung an einem andern
Platz einen dort fälligen kurzsichtigen
Wechsel kauft oder einen langsichtigen daselbst diskontieren läßt. Die zur Vergleichung
solcher Aufwendungen anzustellende Rechnung nennt man die
Diskontarbitrage.
Auch bei
Effekten
(Aktien,
Staatspapieren) wird durch Arbitrage
(Aktien-,
Staatspapier-, Effektenarbitrage) ermittelt, welche
Plätze
für
Kauf und Verkauf derselben am günstigsten sind. Dieselbe bietet infolge davon besondere Schwierigkeiten,
daß die Notierungsweise desselben
Papiers an verschiedenen
Börsen sehr ungleich ist (hier Rechnung nach
Stück, dort nach
Prozenten, hier einschließlich, dort ausschließlich der laufenden
Zinsen etc.). Die genannten
Operationen werden aber nicht
allein ausgeführt, um nötige
Zahlungen zu machen und ausstehende
Forderungen einzukassieren, sondern auch, um nur aus
Kursverschiedenheiten, z. B. durch eine hierdurch veranlaßte Trassierung,
Gewinn zu ziehen, indem sich zu diesem
Zweck mehrere
Häuser verschiedener
Plätze miteinander verständigen.
Die Arbitrage veranlaßt am einen
Ort eine
Hebung,
[* 9] am andern eine Herabdrückung und damit eine Ausgleichung der
Kurse, und insofern
wirkt sie auch vorteilhaft, indem bei den heutigen Verkehrsmitteln schon verhältnismäßig kleine Kursunterschiede
zur Arbitrage anreizen.
Vgl. Swoboda, Die kaufmännische Arbitrage (5. Aufl., Berl. 1881);
Derselbe, Der internationale Arbitrageur (das. 1882-84);