ausgedehnte
Wälder. Die
Zapfen,
[* 2] von denen ein
Baum 20-30 trägt, haben die
Größe eines Menschenkopfs und enthalten 200-300
Kerne von der doppelten
Größe einer
Mandel. Diese
Samen
[* 3] haben den größten Wert für die
Ernährung der
Bevölkerung.
[* 4] Man ißt
sie roh, gekocht und gebraten, kocht und trocknet sie für den Wintervorrat und bereitet
Mehl
[* 5] daraus.
Der
Stamm gibt gutes
Bauholz. Der
Baum gedeiht in
England im
Freien, vielleicht auch in den Rheingegenden, bei sehr guter
Bedeckung
selbst in geschützten
Lagen von Norddeutschland.
Araucaria BidwilliHook., bis 50 m hoher
Baum mit flachen, eilanzettlichen, stechend zugespitzten
Nadeln,
[* 6] ovalen, fast kugeligen, 24-30
cm langen
Zapfen, deren
Schuppen hakig gekrümmte
Spitzen haben, und
5-7
cm langen
Samen, welche drei Jahre zur
Reife brauchen sollen und von den Eingebornen eifrig gesammelt und gegessen werden.
Das
Holz
[* 7] dieses bis jetzt nur auf den
Hügeln von
Brisbane, 520 km nordwestlich von derMoretonbai in
Neuholland,
getroffenen
Baums ist sehr dauerhaft.
Araucaria columnarisHook. (Araucaria CookiiR. Br.,
ForstersSäulencypresse), mit gekrümmten oder gewölbten,
auf dem
Rücken gekielten
Nadeln und paarig seitenständigen, elliptisch-eiförmigen
Zapfen, deren lederartige
Schuppen an der
Spitze hakig gekrümmt sind, zeigt bei freier
Stellung einen kandelaberartigen Wuchs. Aus den
Zapfen schwitztHarz
aus.
Araucaria excelsaR. Br.
(Norfolktanne), mit pfriemenförmigen, gedrückten, vierkantigen
Nadeln, welche an den unfruchtbaren
Zweigen sichelförmig, an den fruchtbaren gedrängt und einwärts gekrümmt sind, langgestielten, kugeligen
Zapfen von 16
cmDurchmesser und dicken, holzigen, buckligen, mit einem krummen Häkchen versehenen Zapfenschuppen, wächst auf der Norfolkinsel,
gleicht von weitem derFichte
[* 8] und erreicht eine
Höhe von 63 m bei 9,4 m unterm Stammumfang. Das weiße
Stammholz hat wenig Wert, aber das rote, sehr feste Wurzelholz wird zu
Möbeln und allerlei Geräten verarbeitet. Die
Samen
sind nicht eßbar.
Araucaria CunninghamiAit., mit fast wagerechten
Ästen und gedrängt stehenden, steifen, pfriemenförmig zusammengedrückten
Nadeln mit feiner, sehr stechender
Spitze, wird bis 40 m hoch, trägt eiförmige, 8-10
cm lange Fruchtzapfen
und bildet an der Ostküste von
Neuholland große
Wälder. Der
Baum hat, wie der vorige, kein
Harz, schwitzt aber eine weiße,
durchsichtige
Masse aus und liefert gutes
Nutzholz.
AlleArten werden bei uns in
Gewächshäusern kultiviert
und gehören zu den prachtvollsten
Zierpflanzen.
Das
Klima
[* 12] ist feuchter als in den nördlichen Teilen von
Chile, dabei sehr mild. Die
Küste ist einförmig
gebildet und hat keinen guten
Hafen. Die
Provinz hatte 1882: 58,064 Einw., die vorzugsweise im nördlichsten Teil der
Provinz,
sonst in einzelnen Niederlassungen an der
Küste und um die zum
Schutz gegen die Raubzüge der
Araukaner (s. d.) angelegten
Posten leben;
Als Araujo de Azevédo hierauf das
Direktorium zu bestechen suchte, ward er eingekerkert. Nach mehreren
Monaten entlassen,
ging er als Gesandter nach
Berlin
[* 18] und nach dem
Frieden von
Amiens
[* 19] nach
Petersburg,
[* 20] von wo er 1803 an der
StelleAlmeidas als
Minister
der auswärtigen Angelegenheiten und des
Kriegs nach
Portugal zurückgerufen wurde. Die auf ihn gesetztenHoffnungen
erfüllte er jedoch nicht. Bei der Verwickelung mit
Frankreich zeigte sich Araujo de Azevédo völlig unfähig und that nichts, um den Einmarsch
der
Franzosen 1807 zu verhindern.
Daher entging er nur mit Mühe der
Rache des
Volks, als er sich mit der königlichen
Familie nach
Brasilien
[* 21] einschiffte. Hier
fiel er scheinbar in
Ungnade, behielt jedoch immer am
Hof
[* 22] großen Einfluß. Im J. 1814 erhielt er das
Ministerium
der
Marine und der
Kolonien, 1815 den
Titel eines
Grafen von Barca. Er starb 1817.
Sein verdienstvollstes Werk in
Brasilien war
die Errichtung eines chemischen Lehrstuhls in
Rio de Janeiro,
[* 23] den die
Regierung 1812 zu einem öffentlichen
erhob.
Beweise seiner litterarischen Thätigkeit sind zwei ungedruckte
Trauerspiele, die Übersetzung der Horazischen
Oden und
mehrerer Gedichte vonGray,
Dryden u. a.
Porto Alēgre (spr. arauschu),Manoel de, brasil. Dichter, geb. zu
RioPardo
(ProvinzSão Pedro), besuchte
seit 1826 die
Kunstakademie zu
Rio de Janeiro, wo er unter
Professor Debrets Leitung sich zum
Maler und
Architekten
ausbildete, begab sich 1831 zu weitern
Studien nach
Paris, verweilte 1834-35 in
Italien
[* 24] und kehrte endlich auf die Nachricht
vom
Ausbruch der brasilischen
Revolution 1837 nach
Rio de Janeiro zurück. Hier erhielt er bald darauf eine Professur an der
Kunstakademie, später eine solche an der
Militärschule und entwickelte im
Interesse der
Kunst und
Wissenschaft eine außerordentliche
Thätigkeit. An allen Anstalten, welche seit 1837 in
Brasilien für künstlerische und wissenschaftliche
Zwecke gestiftet wurden,
hat Araujo Porto Alegre fördernden
Anteil genommen. So entwarf er die
Pläne zur
KircheSanta Ana und zur
Bank in
Rio de Janeiro
(dem schönsten Gebäude der Stadt) und schenkte nicht geringere
Aufmerksamkeit dem
Theater,
[* 25] welchem er einen nationalen
Charakter
zu geben suchte, und für das er selbst eine
Reihe von
Stücken (z. B. »O espião de
Bonaparte«, »O sapateiro politicão« etc.)
schrieb, die vielen Beifall fanden, aber meist noch ungedruckt sind. In diesen wie in seinen übrigen
Dichtungen bekundete er sich namentlich als einen hervorragenden Vertreter der nationalen Bestrebungen, welche die brasilische
Poesie in den letzten Jahrzehnten charakterisieren. Als seine Hauptwerke gelten das
Epos
»Colombo«,
[* 26] das die Geschichte der
EntdeckungAmerikas besingt, und ein
Cyklus durch prachtvolle Naturschilderungen ausgezeichneter
Dichtungen unter dem
Titel: »Brasilianas«, von denen »A
destruição das florestas«
(Rio de Jan. 1845) und »O corcovado« (das.
¶
mehr
1847) besonders herausgegeben wurden. Viele Gedichte von ihm erschienen in Zeitschriften. Araujo Porto Alegre lebte 1859-65 als brasilischer
Generalkonsul in Preußen,
[* 28] worauf er nach Brasilien zurückkehrte.
Vgl. Wolf, Le
[* 29] Brésil littéraire (Berl. 1863).