desselben wurde 1850 zum
Zweck der kaukasischen
Triangulation
[* 2] vom russischen Obersten
Chodzko ausgeführt, der beide Gipfel
erklomm und auf dem des
Großen Ararat fast eine
Woche (6.-12. Aug.) mit Messungen beschäftigt zubrachte. An der Bergmasse des
Ararat scheiden sich gegenwärtig das türkische, das russische und das persische
Armenien; am Ostfuß des
Kleinen Ararat beginnt das persische Gebiet
(Aserbeidschân), die Nordseite der ganzen
Masse mit den Gipfeln gehört dem russischen,
die Südseite dem türkischen
Reich an.
(bei den Alten
Araxes, armen. Jerasch), der Hauptstrom
Armeniens, entsteht im türk.
WilajetErzerum aus zwei Quellflüssen,
dem südlichen, in 2053 m
Höhe am
Bingöl Dagh entspringenden
BingölSu und dem nördlichen Kaleh
Su, der im
O. der StadtErzerum
entspringt. Nach der Vereinigung beider durchfließt der in östlicher
Richtung die 620 m hoch gelegene
HochebenePasin (daher
auch
PasinSu genannt) und tritt dann in das russische
Armenien über. Bei
Eriwan sich südöstlich wendend, dann nach ON. umlenkend
und in die
Ebene Mughan eintretend, bildet er auf eine weite
Strecke die
Grenze zwischen
Persien
[* 3] und Rußland
und mündet endlich unter 39° 55' nördl.
Br. in den
Kur, der hierdurch erst für größere
Schiffe
[* 4] fahrbar wird. Die Hauptnebenflüsse
des Aras sind links: der Arpatschai, Zengi und Berguschet, rechts: der Alzas, Aktschai und Karatschai.
BeimSchmelzen des Gebirgsschnees
schwillt der Aras oft zu einer unglaublichen
Höhe an, wodurch er zugleich das umliegende Land befruchtet.
1) Aratos aus
Sikyon,
Strateg des Achäischen
Bundes (s. d.), geboren um 272
v. Chr. zu
Sikyon, ward nach der Ermordung
seines
Vaters Kleinias durch den
Tyrannen Abantidas, der auch ihm nach dem
Leben trachtete, vom siebenten
Jahr an in
Argos erzogen. 20 Jahre alt, vereinigte er sich mit andern Flüchtlingen aus
Sikyon, um seine Vaterstadt von dem
Tyrannen Nikokles zu befreien. Der
Plan gelang: Aratos erstieg mit seiner
Schar die
Mauern und befreite ohne Blutvergießen die Stadt,
die er, um ihrer
Freiheit einen Halt zu geben, dem
Bunde der
Achäer zuführte (251). In geschickter
Weise
ordnete er die innern Verhältnisse seiner Vaterstadt, und als er 245 zum
Strategen des
Bundes erwählt wurde, begann die
Blütezeit
desselben.
Als Aratos später im
Kampf gegen Spartaner und Ätolier unglücklich war, trug er, um die Herrschaft im
Peloponnes nicht den
Spartanern zu überlassen, kein Bedenken, 223 den
Antigonos Doson zur
Hilfe gegen die Spartaner herbeizurufen und
so denBund
unter makedonische Herrschaft zu bringen. Aratos starb 213 an
Gift, welches ihm
Philipp III. von
Makedonien hatte beibringen lassen.
Die
Achäer feierten sein Andenken gleich dem eines
Heros. Auch in der Litteraturgeschichte machte sich
Aratos einen
Namen als Verfasser von (verlornen)
»Denkwürdigkeiten«, die in mehr als 30
Büchern die Geschichte seiner Zeit und
seines
Lebens enthielten, von
Polybios wegen ihrer
Klarheit und Wahrheitsliebe sehr gerühmt werden und die Hauptquelle der
Plutarchischen
Biographien des Aratos,
Agis u.
Kleomenes bildeten.
2) Aratos aus Soloi in
Kilikien,
Arzt und gefeierter Dichter, um 270
v. Chr., aus edlem
Geschlecht, Zeitgenosse
des
Kallimachos und Theokrit, lebte meist am
Hof
[* 5] des
Antigonos Gonatas von
Makedonien, auf dessen Veranlassung er sein astronomisches
Gedicht »Phaenomena et prognostica«, über Sternerscheinungen und Wetterzeichen,
ohne eigne Kenntnis zu besitzen, nach den Werken des
Eudoxos und
Theophrastos abfaßte. Obwohl der Originalität
und des poetischen Schwunges entbehrend, fand das in einfachem, erhabenem
Ton gehaltene und in bündiger, klarer
Sprache
[* 6] und
korrekten
Versen geschriebene Gedicht im
Altertum bei Dichtern wie
Kallimachos und selbst bei Fachkennern wie
Hipparch die größte
Anerkennung. Auch die
Römer
[* 7] lasen und übersetzten es mit Vorliebe, so
Cicero,
CäsarGermanicus und
Avienus.
Von den zahlreichen griechischen
Kommentaren besitzen wir noch die des
Hipparch (s. d.), die
Einleitung desAchilleus Tatios
und zwei Erklärungsschriften unbekannter Verfasser. Neuere
Ausgaben besitzen wir von J. H.
^[JohannHeinrich]
Voß (Heidelb.
1824, mit Übersetzung),
Buttmann (Berl. 1826),
Bekker (das. 1828) und von
Köchly (in den »Poetae bucolici
et didactici«, Bd. 2, Par. 1851).
Oasenstädtchen in der westlichen
Sahara, 200 km nördlich von
Timbuktu, so ziemlich auf der
Grenze zwischen
der
Sahara und dem
Sudân gelegen, ist einer der heißesten und ungesundesten
Plätze der
Sahara und ohne irgend welche
Vegetation, daher für seine Lebensbedürfnisse ganz von
Timbuktu abhängig, bildet aber wegen seines Wasserreichtums eine
wichtige Karawanenstation zwischen Zentralafrika einerseits und
Marokko,
[* 8]
Tripolis und
Tunis anderseits. Die in
ca. 100
Häusern
lebenden Bewohner (Araber und freie
Neger) sind wohlhabend und ziehen namentlich aus dem
Vermieten ihrer
Kamele
[* 9] an dieKarawanen
sowie aus dem von jedem beladenen
Kamel erhobenen hohen
Zoll einen regelmäßigen
Gewinn.
Juss.
(Andentanne),
Gattung aus der
Familie der
Koniferen
[* 10] und der Unterfamilie der Araukarieen, immergrüne,
hohe, schlanke
Bäume mit regelmäßig wirtelständigen, fast horizontalen bis etwas hängenden, mit den
Spitzen aufwärts
gekrümmten
Ästen, stachen oder zusammengedrückt vierkantigen, zugespitzten Blättern, diözischen,
selten monözischen
Blüten, von denen die männlichen einzeln oder zu zweien, die weiblichen
Zäpfchen einzeln terminal stehen.
Die holzigen
Zapfen
[* 11] sind groß, fast kugelig bis eiförmig und enthalten oblong-eiförmige
Samen,
[* 12] welche im zweiten Jahre reifen.
Man kennt sieben
Arten in
Südamerika,
[* 13]
Australien
[* 14] und
Ozeanien.
[* 15]
Araucaria brasiliensisRich.
(Pinheiro), ein 3747 m
hoher
Baum mit langen, einen weit ausgebreiteten
Schirm bildenden
Zweigen und abstehenden, langgespitzten, scheidigen, 2-5
cm
langen
Nadeln,
[* 16] bildet in
Brasilien
[* 17] zwischen 18° und 30° südl.
Br. geschlossene, fast unvermischte
Wälder und trägt eßbare
Samen in sehr großen, kugeligen
Zapfen, deren sich an einem
Baum oft 50-80 finden. Jeder
Zapfen enthält
700-800
Samen (Pinhoes). 100 Teile frische geschälte
Samen enthalten 31,6Stärke,
[* 18] 2,35Eiweiß, 8,3Gummi,
Zucker,
[* 19]
Extraktivstoff,
1,19Fett, 13,3Fasern etc. Man genießt sie auf verschiedene
Weise zubereitet und mahlt sie auch zu
Mehl.
[* 20] Die männlichen Blütenzapfen
sind sehr harz- und zuckerreich und liefern ätherisches
Öl; aus dem
Stamm fließt ein dem Dammarharz
ähnliches wohlriechendes
Gummiharz, welches zu
Pflastern benutzt wird.
mit wagerecht abstehenden, an den
Spitzen nach
oben gebogenen
Zweigen und eilanzettlichen, spitzen, aus der Unterseite
nicht gekielten, 5
cm langen und 2
cm breiten Blättern, wird über 45 m
hoch und bildet im südlichen
Chile
[* 23] zwischen 35 und 50° südl.
Br.
¶
mehr
ausgedehnte Wälder. Die Zapfen, von denen ein Baum 20-30 trägt, haben die Größe eines Menschenkopfs und enthalten 200-300
Kerne von der doppelten Größe einer Mandel. Diese Samen haben den größten Wert für die Ernährung der Bevölkerung.
[* 25] Man ißt
sie roh, gekocht und gebraten, kocht und trocknet sie für den Wintervorrat und bereitet Mehl daraus.
Der Stamm gibt gutes Bauholz. Der Baum gedeiht in England im Freien, vielleicht auch in den Rheingegenden, bei sehr guter Bedeckung
selbst in geschützten Lagen von Norddeutschland.
Araucaria BidwilliHook., bis 50 m hoher Baum mit flachen, eilanzettlichen, stechend zugespitzten
Nadeln, ovalen, fast kugeligen, 24-30 cm langen Zapfen, deren Schuppen hakig gekrümmte Spitzen haben, und
5-7 cm langen Samen, welche drei Jahre zur Reife brauchen sollen und von den Eingebornen eifrig gesammelt und gegessen werden.
Das Holz
[* 26] dieses bis jetzt nur auf den Hügeln von Brisbane, 520 km nordwestlich von der Moretonbai in Neuholland,
getroffenen Baums ist sehr dauerhaft.
Araucaria columnarisHook. (Araucaria CookiiR. Br., ForstersSäulencypresse), mit gekrümmten oder gewölbten,
auf dem Rücken gekielten Nadeln und paarig seitenständigen, elliptisch-eiförmigen Zapfen, deren lederartige Schuppen an der
Spitze hakig gekrümmt sind, zeigt bei freier Stellung einen kandelaberartigen Wuchs. Aus den Zapfen schwitzt Harz
aus.
Araucaria excelsaR. Br. (Norfolktanne), mit pfriemenförmigen, gedrückten, vierkantigen Nadeln, welche an den unfruchtbaren
Zweigen sichelförmig, an den fruchtbaren gedrängt und einwärts gekrümmt sind, langgestielten, kugeligen Zapfen von 16 cmDurchmesser und dicken, holzigen, buckligen, mit einem krummen Häkchen versehenen Zapfenschuppen, wächst auf der Norfolkinsel,
gleicht von weitem der Fichte
[* 27] und erreicht eine Höhe von 63 m bei 9,4 m unterm Stammumfang. Das weiße
Stammholz hat wenig Wert, aber das rote, sehr feste Wurzelholz wird zu Möbeln und allerlei Geräten verarbeitet. Die Samen
sind nicht eßbar.
Araucaria CunninghamiAit., mit fast wagerechten Ästen und gedrängt stehenden, steifen, pfriemenförmig zusammengedrückten
Nadeln mit feiner, sehr stechender Spitze, wird bis 40 m hoch, trägt eiförmige, 8-10 cm lange Fruchtzapfen
und bildet an der Ostküste von Neuholland große Wälder. Der Baum hat, wie der vorige, kein Harz, schwitzt aber eine weiße,
durchsichtige Masse aus und liefert gutes Nutzholz. AlleArten werden bei uns in Gewächshäusern kultiviert
und gehören zu den prachtvollsten Zierpflanzen.