Teil verdrängten
Wassers an. Um das
[* 2] in einer andern
Flüssigkeit bis zu derselben
Marke einsinken zu machen, muß man ein andres
Gewicht auflegen, welches, mit demjenigen des
Instruments vereinigt, das
Gewicht eines gleichen
Volumens dieser
Flüssigkeit angibt,
deren
spezifisches Gewicht sonach gefunden wird, wenn man die letztere Zahl durch die erstere dividiert.
Das Nicholsonsche
Gewichtsaräometer oder
Hydrometer
[* 1]
(Fig. 2) dient zur Bestimmung des spezifischen
Gewichts fester
Körper;
ein aus
Messingblech verfertigter,
oben und unten kegelförmig zulaufender Hohlcylinder a trägt unten ein Körbchen b,
oben
auf dünnem, mit einer
Marke c bezeichnetem
Hals ein Schälchen d. Um das
Instrument bis zur
Marke in
Wasser
einsinken zu machen, muß auf das Schälchen d ein gewisses
Gewicht aufgelegt werden.
Bringt man nun den zu untersuchenden
Körper, der leichter sein muß als das vorhin erforderliche
Gewicht, auf das Schälchen,
so muß man noch Gewichtstücke auflegen, um abermals das Eintauchen bis zur
Marke zu erzielen; zieht
man diese von jenem
Gewicht ab, so erfährt man das
Gewicht des
Körpers. Derselbe wird dann in das Körbchen
b unterWasser gebracht
und verliert nun kraft des
ArchimedischenPrinzips (s.
Hydrostatik)
[* 3] so viel von seinem
Gewicht, als das von ihm verdrängte
Wasser
wiegt. Die
Gewichte, welche man nun auf dem Schälchen zulegen muß, um das
Instrument wieder bis zur
Marke
einzusenken, geben demnach das
Gewicht eines mit dem
Körper gleichen
VolumensWasser an, mit welchem man nur das vorher ermittelte
Gewicht des
Körpers zu dividieren braucht, um sein
spezifisches Gewicht zu erfahren.
(Ärarium, v. lat. aes,
Geld), bei den
Römern der
Staatsschatz, auch die Schatzkammer. Sie
befand sich im
Tempel
[* 5] des
Saturn, in welchem auch die
Gesetze und Senatsbeschlüsse deponiert waren, und wurde vom
Senat verwaltet,
der sich zur Zeit der
Republik für die
Geschäftsführung der
Quästoren bediente. In der Kaiserzeit entstand neben dem Ärar, dessen
Verwaltung immer noch dem
Senat verblieb, noch eine andre Reichskasse, über die der
Kaiser ausschließlich
verfügte, der
Fiskus, in welchen die Einkünfte der kaiserlichen
Provinzen und die
Erträge der
Domänen und der Privatbesitzungen
der
Kaiser flossen, und welchen die
Kaiser durch ihre
Prokuratoren verwalten ließen.
Ebenfalls unter
Verfügung der
Kaiser stand noch eine besondere
Kasse, das sogen. Aerarium militare, welches
von
Augustus zur Bestreitung der militärischen Bedürfnisse begründet und durch zwei neue
Steuern, die
Erbschafts- und
Konsumtionssteuer,
ausgestattet wurde. Die
Entwickelung der öffentlichen Verhältnisse brachte es mit sich, daß die
Kaiser auch die
Verfügung
über das Ärar immer mehr
an sich zogen, so daß dasselbe etwa seit dem Anfang des 3. Jahrh.
völlig außer Thätigkeit trat. Heutzutage bezeichnet A. entweder die Staatskasse im allgemeinen oder (in
Zusammensetzungen,
wie Zollärar, Domänenärar) einzelne Einnahmezweige.
Der
Berg Ararat bildet eine ausgedehnte, majestätische Gebirgsmasse, die sich am Südrand der 985 m
hohen
Hochebene von
Eriwan bis in die Schneeregion erhebt und in zwei Gipfel gespalten ist: den
Großen Ararat mit 5156 m
Höhe und
den östlicher gelegenen, 4180 m hohen
Kleinen Ararat, beide in den
Spitzen etwa 13 km voneinander entfernt
und durch einen flach gerundeten, schmalen, kammartigen Höhenzug verbunden, den in 2680 m
Höhe ein
Paß
[* 6] überschreitet. Der
Große Ararat stellt sich als riesenhafter, leicht abgerundeter, mit ewigem
Schnee
[* 7] bedeckter
Kegel dar, der am
Fuß etwa 40 km im
Durchmesser hat. Er steht im W. mit den
Gebirgen des westlichen
Armenien in
Verbindung, im übrigen erscheint
er völlig isoliert.
Der Gipfel, von welchem Schneefelder und
Gletscher an 1000 m tief herabreichen, besteht aus einer schwach gewölbten, fast
kreisrunden
Fläche von etwa 200
Schritt im
Umfang, die nach allen Seiten, besonders aber nach
S. und
NO., steil abfällt und
sich nur gegen O. etwas sanfter zu einer 396 m langen
Ebene senkt, an deren Ende sich ein zweiter, nur
um wenige
Meter niedrigerer Gipfel erhebt. Die
Beschaffenheit des Gesteins des Ararat ist durchaus vulkanischer Art, und der
Ausbruch
vom wobei das Dorf Arguni und das St. Jakobskloster vernichtet wurden, hat bewiesen, daß
der Feuerherd in seinem Innern trotz vielleicht jahrtausendelanger Unthätigkeit (es liegt von vulkanischen
Ausbrüchen aus
historischer Zeit bis dahin kein
Zeugnis vor) noch keineswegs erloschen ist.
Auch der
Kleine Ararat ist durchaus vulkanisch; sein Gipfel bildet das abgestutzte Ende einer viereckigen
Pyramide, eine
Fläche
von 150
Schritt im
Quadrat, mit einzelnen Felserhöhungen. Die
Vegetation am Ararat ist eine sehr dürftige.
Wald ist nirgends zu sehen; nur zwischen dem
Großen und
Kleinen Ararat findet sich einiges Birkengestrüpp oder vereinzeltes
Wacholder-
und Zwergmispelgebüsche. In der
Nähe des ewigen
Schnees, dessen
Grenze zwischen 3500 und 4000 m
Höhe liegt,
breiten sich hier und da grüne
Matten aus, welche die
Kurden im
Sommer mit ihren
Herden beziehen. - Der Ararat ist nach uralter
Sage der Landungsplatz der
ArcheNoahs (deren versteinerte Reste nach armenischem
Glauben noch auf dem Gipfel vorhanden sind),
also der
Ort, von welchem nach der großenFlut die Wiederbevölkerung des Erdbodens ausgegangen sein soll.
Den armenischen Geographen gilt er zudem als
Mittelpunkt der
Erde. Der Gipfel des Ararat wurde zum erstenmal vom
Dorpater
Naturforscher
Parrot, später von
Abich, M.
Wagner und mehreren andern erstiegen. Die wichtigste Besteigung
¶
mehr
desselben wurde 1850 zum Zweck der kaukasischen Triangulation
[* 9] vom russischen Obersten Chodzko ausgeführt, der beide Gipfel
erklomm und auf dem des Großen Ararat fast eine Woche (6.-12. Aug.) mit Messungen beschäftigt zubrachte. An der Bergmasse des
Ararat scheiden sich gegenwärtig das türkische, das russische und das persische Armenien; am Ostfuß des
Kleinen Ararat beginnt das persische Gebiet (Aserbeidschân), die Nordseite der ganzen Masse mit den Gipfeln gehört dem russischen,
die Südseite dem türkischen Reich an.