Wasser enthalten nur 15 Teile
Salz.
[* 2] Seine Tiefe beträgt in der Mitte etwa 27 m, weiter nach W. hin aber
ca. 160 m; nach der
Nordost- und Südküste nimmt die Tiefe bedeutend ab. Im
SW. geht der in den Sumpfsee
Laudan oder Aibugir über, der stellenweise
ganz ausgetrocknet ist. Im
Winter soll der
See nicht selten ganz mit
Eis
[* 3] bedeckt sein. Das
Wasser ist fischreich.
Die seichten
Küsten sind der
Schiffahrt sehr ungünstig, weshalb der
See nur zu Gouvernementszwecken mit kleinen
Dampfern befahren
wird. - Die klassischen
Autoren kannten den Aralsee nicht, nur bei
Plinius findet sich eine darauf bezügliche
Stelle (vgl.
Hehn, Das
Salz, Berl. 1873). Der erste europäische Reisende, welcher an den Aralsee kam, ist
Zemarchos, Gesandter des byzantinischen
KaisersJustin II., der 569 auf der Rückreise von seiner Sendung an Dizabul, den
Chakan
der
Türken, längs des Aralsees seinen Weg nahm.
Genauer beschreiben ihn die arabischen Schriftsteller. Die erste zuverlässige
Kunde erhielt
Europa
[* 4] durch
die BemühungenPeters d. Gr. um die
Kunde Rußlands und der angrenzenden
Reiche. Bis 1848 lag der
See vollständig auf dem Gebiet
der
Chane von
Chiwa und
Chokand; 1848 dehnten die
Russen ihr
Reich bis an den Aralsee aus, nahmen
Besitz vom Nordufer
und rechneten nach der Abrundung ihres
Besitzes am
Sir Darja, wo bis dahin der
Chan von
Chokand gebot, den
See selbst, dann das
ganze Ostufer bis zu 43½° nördl.
Br., im W. das Gebiet nördlich des 36.° zu ihrem
Reich. Unbestritten ward ihre Herrschaft
über den
See und seineUfer aber erst 1873 durch den
Frieden mit
Chiwa (s. d.). Hauptstützpunkte der
Russen
sind im O. Kasalinsk, im S. Tschimbai. Neuerdings ist die Ablenkung des
Amu Darja (s. d.) nach dem Kaspisee geplant, wodurch
der Aralsee an Zufluß und
Umfang bedeutend verlieren würde.
Vorzugsweise ist aber
Aramäa das eigentliche
Syrien mit der HauptstadtDamaskus
(Aram Damesek), dem gegenüber das Land zwischen
Euphrat
und
Chabur als
Aram Naharaim
(»Syrien der beiden
Flüsse«)
[* 8] bezeichnet wird.
Als der mächtigste der aramäischenStaaten erscheint
unter
Saul und
DavidAram Zoba, den
David glücklich bekämpfte.
Sprachen, ein
Zweig der semitischen Sprachfamilie, der nebst dem Hebräisch-Phönikischen und dem Assyrisch-Babylonischen
die nördliche
Gruppe derselben bildete. Gewöhnlich unterscheidet man zwischen Ostaramäisch oder
Chaldäisch und Westaramäisch
oder
Syrisch, wobei ersteres die von den
Hebräern seit der babylonischen Gefangenschaft anstatt des
Hebräischen gesprochene,
aus
Chaldäa mitgebrachte
Sprache ist, welche zur Zeit der
Makkabäer zur Schriftsprache erhoben wurde und auch nach der Zerstörung
Jerusalems bis ins 10. Jahrh. die Schriftsprache der
Juden blieb, während man unter
Syrisch die
Sprache
der christlichen Syrer
versteht, die, zuerst in palmyrenischen
Inschriften im 1. Jahrh.
n. Chr. auftretend, die
Sprache der
sehr bedeutenden christlichen Litteratur der Syrer wurde, aber seit dem Eindringen des
Islam in
Syrien immer mehr vor
dem
Arabischen zurücktrat und jetzt nahezu erloschen ist.
Außerdem wird auch der eigentümliche alte
Dialekt der
Mandäer oder
Sabier, einer am untern
Euphrat und
Tigris wohnenden Religionssekte,
wie er in den aus dem 4.-5. Jahrh. stammenden Religionsschriften derselben vorliegt, zum Aramäischen
gerechnet; dem Mandäischen wird auch das nicht mehr erhaltene Nabatäische beigezählt. Die
Entdeckung
der Keilinschriften und andre neuere Forschungen haben es indessen wahrscheinlich gemacht, daß das Aramäische ursprünglich
die
Sprache der semitischen Bergvölker war, sich später von
Karchemisch (jetzt Dscherablus) am untern
Euphrat aus als
Handelssprache
über ganz
Vorderasien verbreitete und schon vom 8. Jahrh. ab sowohl inChaldäa als in
Syrien die herrschende
Sprache war.
Später muß es sich auch über ganz
Persien
[* 9] verbreitet haben, wodurch das
Pehlewi oder Mittelpersische seinen starken Prozentsatz
aramäischer
Bestandteile erhielt.
Chaldäisch und
Syrisch sind hiernach von
Haus aus identisch. Während jedoch die verschiedenen
Formen des Aramäischen (einer derselben, der damaligen LandessprachePalästinas, bedienten sich auch
Jesus Christus und seine
Jünger) nur wenig untereinander differieren, weichen sie von den übrigen semitischen
Sprachen sowohl
in den Lautverhältnissen als in ihrem grammatischen
Bau sehr bedeutend ab. Eine
Grammatik des Biblisch-Aramäischen schrieb
Kautzsch (Leipz. 1884).
Auch ward er in den Grafenstand erhoben. Um
Spanien
[* 15] nach den
Ideen der französischen
Aufklärung, denen er anhing, von
Grund
aus zu reformieren, schaffte er eine
Menge kirchlicher
Mißbräuche ab, beschränkte die Macht des
Papsttums in
Spanien, unterwarf
die Ordensgeistlichkeit dem
Staat, zügelte dieInquisition und bewirkte die Vertreibung der
Jesuiten aus
SpanienGroßeVerdienste erwarb er sich um
Künste und
Wissenschaften, um die Verbesserung der
Polizei und um das
Volkswohl überhaupt. Durch die Vertreibung der
Jesuiten hatte er der Pfaffenherrschaft die
Axt an die
Wurzel
[* 16] gelegt, dafür
arbeitete aber auch der
Klerus insgeheim an seinem
Sturz. Auf sein Betreiben schickte der König Aranda 1773 als
Gesandten an den französischen
Hof. Auch in dieser
Stellung machte sich um sein Vaterland verdient und brachte unter anderm
den
PariserFrieden (1783) unerwartet glücklich zu stande. Im J. 1787 zurückgerufen, war er Mitglied des
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