des Idmon, eines Purpurfärbers zu Hypäpa in
Lydien. Als die
Nymphen des Tmolos und
Paktolos ihre
Arbeit bewunderten, wagte
sie
Pallas, ihre Lehrerin, zum Wettkampf herauszufordern. Die
Göttin erschien als altes Mütterchen und zerriß, weil sie
an dem
Gewebe der
[* 2] Aráchne, welches Liebesabenteuer der
Götter darstellte, nichts aussetzen konnte, in ungerechtem
Zorn die
Arbeit der
Jungfrau. Aus
Gram wollte sich Aráchne erhängen;
Pallas erhielt sie am
Leben, verwandelte sie aber in eine
Spinne.
großes und wohlhabendes Dorf im griech.
NomosAttika-Böotien,
ca. 600 m hoch, unmittelbar unter einer schroffen
Felswand des Parnaß
(Liakura) gelegen, berühmt durch seine gesunde
Luft und seinen Weinbau, mit 3000 Einw.;
Die königliche
Freistadt Arad, rechts au der
Maros, mit (1881) 35,556 Einw., besteht aus der eigentlichen
Stadt
Alt-Arad (Ó-Arad) und fünf Vorstädten; am andern
Ufer des
Flusses (im
KomitatTemes) liegen der
Markt Neu-Arad (mit 5141 Einw.)
und die
Festung
[* 17] Arad. Die Stadt ist
Knotenpunkt der
Budapest-Arad-Temesvárer, der Arad-Körösvölgyer und der
Siebenbürger Staatsbahnlinie, hat eine
Pferdebahn und betreibt neben bedeutendem
Getreide-,
Holz- und Weinhandel auch hervorragende
Fabrikindustrie. In Bezug auf Spirituserzeugung nimmt in
Österreich-Ungarn
[* 18] den angesehensten Platz ein; auch der Kunstmühlenbetrieb,
Stärke-,
Leder-, Maschinenfabrikation, Holzindustrie und Viehmästung florieren.
(arab.), das
Purgatorium in der mohammedan. Religionslehre, die Scheidewand zwischen dem
Paradies und derHölle.
Auf ihr stehen diejenigen, welche eine endgültige
Entscheidung ihres
Schicksals nicht erlangt haben und in diesem Mittelzustand
zwischen
Verdammnis und
Seligkeit bis zum
Tag des allgemeinen
Gerichts verharren müssen.
Das
Schiff
[* 26] wurde jedoch von einem spanischen
Kreuzer genommen und Arago auf das
FortRosas und die
Pontons von Palamos gebracht.
Auf
Reklamation des
Deis entlassen, versuchte er nochmals, nach
Marseille zu gelangen; aber schon dem
Hafen nahe, wurde das
Schiff
vom
Sturm an die
Küste von
Sardinien
[* 27] geworfen, von wo es sich nach
Algier rettete. Hier war inzwischen der
frühere
Dei ermordet worden, und sein Nachfolger ließ Arago auf die
Liste der Sklaven setzen und als
Dolmetsch auf Korsarenschiffen
verwenden. Erst 1809 erhielt Arago die
Freiheit wieder und kehrte nach
Frankreich zurück. Die Ergebnisse
seiner
Beobachtungen erschienen unter dem
Titel:
»Recueil d'observations géodésiques,
¶
mehr
astronomiques et physiques«. Das Gebiet der Physik, der sich Arago seitdem mit unermüdlichem Eifer gewidmet hat, ist durch ihn
mit den wichtigsten Entdeckungen bereichert worden, und namentlich verstand er es, durch Klarheit und leichte Verständlichkeit
die Resultate der wissenschaftlichen Forschung zu popularisieren. Besonders haben ihn Untersuchungen über die Theorie des
Lichts, namentlich über die Polarisation
[* 29] desselben, sowie über Galvanismus
[* 30] und Magnetismus
[* 31] beschäftigt.
Die Relationen seiner frühsten optischen Beobachtungen gab er mit Biot heraus, mit dem er überhaupt bis 1816 die Forschungen
im Gebiet der Naturwissenschaft teilte. Im J. 1809 wurde er zum Professor an der polytechnischen Schule ernannt und übernahm
in demselben Jahr mit Gay-Lussac die Redaktion der »Annales de physique et de chimie«. Als
Mitglied des Längenbüreaus hatte er noch teil an der Redaktion des von demselben herausgegebenen »Annuaire«
und an der »Connaissance de temps«.
Auch schrieb er »Astronomie
[* 32] populaire« (Par. 1834-35, 4 Bde.).
Auch auf dem Felde der Politik hat Arago eine bedeutende Rolle gespielt. Als Mitglied der Deputiertenkammer
gehörte er zur Opposition und bewies sich als ausgezeichneter, von den Machthabern gefürchteter Redner. Die Februarrevolution
von 1848 rief ihn als Mitglied in die provisorische Regierung, in welcher er 24. Febr. das Ministerium des Innern, kurz darauf
auch das des Kriegs übernahm. Entschieden die Grundsätze der Ordnung vertretend und den sozialistischen
Bestrebungen abhold, stand er mit Marrast und Marie an der Spitze derjenigen Republikaner, welche das Staatsideal in den nordamerikanischen
Freistaaten erblickten.
Als die provisorische Regierung ihre Gewalt niederlegte, ernannte ihn die Versammlung zum Mitglied der Exekutivkommission,
in welcher Stellung er seinen Mut während des Juniaufstands von 1848 auf glänzende Weise bewährte. Nach
dieser Katastrophe war in der Nationalversammlung als Mitglied des Kriegskomitees thätig. Nach dem Staatsstreich vom behielt
er seine Stelle als Direktor an der Sternwarte
[* 33] und starb in Paris.
[* 34] Eine vollständige Sammlung
seiner Schriften erschien unter Leitung Barrals (Par. 1854-62, 17 Bde.; 2. Aufl. 1865 ff.),
in deutscher Übersetzung von Hankel (Leipz. 1854-60, 16 Bde.).
In seinem Geburtsort Perpignan wurde ihm 1879 ein Standbild errichtet.
Vgl. Audiganne, François Arago, son génie et son influence
(2. Aufl. 1869).
Seine Weltreise gab ihm Veranlassung zu den interessanten Werken: »Promenade autour du monde« (Par. 1822, 2 Bde.
mit Atlas)
[* 38] und »Souvenir d'un aveugle. Voyage autour du monde« (1838, 2 Bde.,
illustriert; neue Textausgabe 1884). Im J. 1849 reiste er trotz seiner Blindheit an der Spitze einer Gesellschaft von Spekulanten
nach Kalifornien, um dort das Goldsuchen im großen zu betreiben, ward aber zu Valparaiso
[* 39] von seinen Gefährten verlassen und
kehrte 1850 nach Frankreich zurück, wo er seine Erfahrungen und Enttäuschungen in dem Werk »Une vie
agitée«
(1853, 3 Bde.) veröffentlichte. Trotz alledem unternahm Arago bald
darauf eine neue Reise nach Brasilien,
[* 40] wo er im Januar 1855 starb.
3) Etienne, Bruder der vorigen, Schriftsteller, geb. zu Perpignan, erhielt seine Schulbildung am Collège zu Sorèze
und wurde unter der Restauration Préparateur der Chemie an der polytechnischen Schule zu Paris. Diese Stellung
gab er jedoch bald auf, um sich mit den Liberalen jener Zeit dem Karbonarismus anzuschließen, und schrieb, nachdem er sich
ganz der Litteratur zugewandt hatte, meist im Verein mit andern (z. B. Balzac), Lustspiele und Vaudevilles,
gab mehrere kleinere belletristische Journale heraus und machte sich auch als Feuilletonist im »Siècle« unter dem Pseudonym
Jules Ferney bekannt.
Nach dem Staatsstreich vom setzte die französische Regierung seine Austreibung aus Belgien durch, worauf er sich
nach England, von da nach Holland und endlich nach Turin
[* 43] begab, von wo er 1859 begnadigt nach Paris zurückkehrte.
Seine nächsten Publikationen waren: »Une voix de l'exil«, ein Gedicht (Genf
[* 44] 1860),
und »Les Bleus et les Blancs« (Par. 1862), ein
historischer Roman über die Kriege in der Vendée. Großes Aufsehen erregte im August 1862 sein Austritt aus
dem PariserSchriftstellerverein, den er mit der Annahme von Geschenken seitens Mirès' und andrer Spekulanten durch einige Schriftsteller
motivierte. Am nach dem Sturz des Kaisertums, ernannte ihn die provisorische Regierung zum Maire von Paris, ein Amt,
das er infolge der Unruhen vom 31. Okt., während welcher er voreilig sofortige Munizipalwahlen versprochen
hatte, wieder niederlegte (vgl. seine Schrift »L'Hôtel de ville de Paris au 4 septembre et pendant le siége«, Par. 1874).
Auch seinen Sitz in der Nationalversammlung, in die er vom Departement der östlichen Pyrenäen gewählt wurde, gab
er schon nach wenigen Tagen wieder auf und zog sich ganz ins Privatleben zurück, bis er 1878 die Stelle
als Archivar der École des beaux-arts annahm.