(Aracacha de Nueva Granada) ist dem Schierling ähnlich, hat aber breitere Blätter, einen nicht gefleckten Stengel und purpurrote Blüten.
Die großen Wurzeln sind in mehrere fleischige, rübenähnliche Abschnitte geteilt. Man kultiviert die um Santa Fé de Bogotá
wild wachsende Pflanze in den kühlern Bergdistrikten des nördlichen Südamerika und genießt die nahrhaften
und wohlschmeckenden Wurzeln gebraten und gekocht. In Europa unternommene Akklimatisationsversuche scheiterten an der Ungunst
des Klimas. Unter dem Namen Aracacha versteht man im nördlichen Südamerika auch andre Pflanzen mit rübenartigen, genießbaren Wurzeln,
z. B. zwei Oxalis-Arten del Peru) und fälschlich auch die Maniokwurzel.
Stadt in der brasil. Provinz Ceará, am Jaguaribe, 15 km vom Meer, mit etwa 10,000 Einw., 1723 gegründet,
mit einem zur Zeit der Flut für Küstenfahrer zugänglichen Hafen, nächst der Hauptstadt bedeutendste Handelsstadt der Provinz,
Stapelplatz für das ganze Gebiet des Jaguaribe und Hauptexportplatz für Baumwolle und Rindvieh.
(Aroideen, Arongewächse, arumartige Gewächse, Kolbenblütler), vielgestaltige monokotyle
Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Spadicifloren, Stauden zum Teil mit Milchsaft, kriechendem oder knolligem Wurzelstock oder
halbstrauchartige, ansehnliche Gewächse. Die wechselständigen, meist sehr großen Blätter sind bei wenigen (Kalmus) lang
und schmal schwertförmig, bei den meisten haben sie einen am Grund scheidenförmigen Stiel und eine breite, meist sehr große
Fläche von pfeil-, herz- oder schildförmiger, selten gefiederter Gestalt mit hand- oder fußförmigen Nerven, zwischen denen
bei einigen die Blattmasse durchbrochen ist.
Die Blütenstände bilden Kolben, an deren Grund sich ein großes, oft eigentümlich gefärbtes Hüllblatt (Spatha) befindet.
Die eingeschlechtigen oder zwitterigen Blüten bieten zahlreiche Zwischenfälle zwischen der drei- oder
zweigliederigen typischen Monokotylenblüte und dem Vorkommen eines einzigen Staub- oder Fruchtblatts dar. Die ca. 750 Arten
der Araceen sind zum Teil charakteristische Pflanzen der tropischen Urwälder, zumal Amerikas, einige gehören auch Nordamerika und
den Ländern des Mittelmeers, wenige dem übrigen Europa an. Sie zerfallen in die Unterfamilien: Pothoideen mit den
Gattungen Pothos, Anthurium, Calla, Acorus, Monsteroideen, Lasioideen (Urospatha, Amorphophallus), Philodendreen (Richardia, Philodendron),
Aglaonemoideen, Kolokasioideen (Colocasia, Xanthosoma), Staurostigmoideen, Aroideen (Arum, Arisaema), Pistaceen (Pistia) und
Lemneen (Lemna).
Die letztern beiden Gruppen gehören zu den stark reduzierten, mutmaßlich ältesten Urformen der Araceen. Fossil ist nur die Gattung
Pistia bekannt. Sie enthalten in ihren Wurzelstöcken neben viel Stärkemehl einen flüchtigen Giftstoff,
der aber durch Trocknen oder Rösten sich leicht verliert, daher die so zubereiteten Teile mehrfach als Arzneimittel dienen,
zum Teil aber auch eßbar sind. So werden mehrere ausländische Arten, wie Colocasia antiquorum Schott, C. esculenta Schott etc.,
in Sümpfen angebaut, und ihre großen Wurzelstöcke, Taro oder Kalo genannt, machen ein Hauptnahrungsmittel
vieler Südseeinsulaner aus. Der Kalmus (Acorus Calamus L.) wird seines aromatischen Wurzelstocks wegen in Europa gezogen.
Vgl.
Schott, Genera Aroidearum (Wien 1858);
Angler, Vergleichende Untersuchungen über die morphologischen Verhältnisse der Araceen (Leipz.
1877);
Bezirksstadt in der span.
Provinz Huelva, mit den Trümmern eines maurischen Kastells und
(1878) 5718 Einw., welche Obsthandel betreiben, liegt im Schoß eines fruchtbaren Thalbeckens am Fuß der zur Sierra Morena
gehörigen Sierra de Aracena, welche sich im N. der Provinz in westlicher Richtung gegen die portugiesische Grenze hinzieht, bis 1676 m
Höhe erreicht und an ihrem südlichen Abhang reiche Lager an Kupfer- und Eisenerzen, darunter die berühmten Bergwerke von Tharsis
und Rio Tinto, enthält.
L. (Erdnuß, Erdmandel, Erdeichel, Erdbohne, Erdpistazie, Mandubibohne), Gattung aus der Familie der Papilionaceen,
mit wenigen, meist brasilischen Arten. Arachis hypogaea L. (s. Tafel »Nahrungspflanzen III«),
[* ]
eine einjährige,
ästige, niederliegende oder höchstens 60 cm ansteigende Pflanze, trägt zweipaarige Fiederblätter, in deren Winkeln gewöhnlich
paarweise gelbrote Schmetterlingsblüten stehen, von denen nur die untersten fruchtbar sind. Nach dem Abblühen verlängert
sich das Blütenstielchen, senkt sich und läßt den Fruchtknoten 5-8 cm tief in den Boden eindringen, in welchem
die Frucht zur Reife kommt. Dieselbe bildet eine eiförmige oder cylindrische, nicht aufspringende, meist zweisamige Hülse
von 15-30 mm Länge.
Die kupferroten bis violettbräunlichen, seltener weißlichen Samen schmecken mandelartig mit einem Beigeschmack nach Bohnen,
enthalten 28 Proz. Proteinstoffe, wenig Gummi und Zucker, mehr Stärkemehl und liefern 43-50 Proz. fettes Öl.
Die Arachis ist eine uralte und höchst wichtige Kulturpflanze; ihre Heimat ist nicht bekannt, sie wird aber im ganzen mittlern
Afrika von der Küste von Mosambik durch das Gebiet des Bahr el Gazal, des Weißen Nils bis Kordofan und Dar Fur sowie im ganzen
Becken des Tsadsees, durch Sudân bis zur Westküste kultiviert.
Schon im 16. Jahrh. kam sie nach Westindien, in Brasilien ist ihre Kultur jedenfalls älter als die europäische Einwanderung;
aber hier wie in Uruguay, China, Kochinchina, Japan und auf den pazifischen Inseln ist sie nicht von gleicher Bedeutung wie in
Afrika. In sehr großartigem Maßstab wird sie in Madras und in den südlichen Staaten von Nordamerika angebaut,
auch in Spanien, Frankreich, Algerien erzielte ihre Kultur gute Resultate (2400-3000 kg Samen vom Hektar).
Aus Westafrika, von Senegambien bis zum Congo, werden jährlich 80 Mill. kg Samen ausgeführt; Madras lieferte in einem Jahr
425,000 kg Öl. Die afrikanischen Völker genießen die Erdnuß frisch und zu Brei gekocht, in Spanien röstet
man sie, auch die Preßkuchen werden noch als Nahrungsmittel für Menschen und Tiere verwertet. In Europa preßt man die Samen,
besonders in England, Frankreich und Hamburg. Das kalt gepreßte Öl (Katjangöl) ist farblos, schmeckt angenehm mild, ist dünnflüssiger
als Olivenöl, vom spez. Gew. 0,918 bei 15°, trübt
sich bei +3°, erstarrt bei -3°, trocknet nicht und hält sich ziemlich lange.
Man benutzt es in südlichen Ländern ganz wie Sesamöl und stellt es dem besten Olivenöl gleich; bei uns ist es weniger empfehlenswert,
weil es bei niederer Temperatur zu bald dickflüssig wird; es dient aber im südlichen Frankreich in großer
Menge zur Verfälschung des Olivenöls. Die Preßkuchen geben ein weißes Mehl, welches sehr reich an Stärkemehl ist; sie enthalten
29,25 Proz. Proteinkörper, 26,67 stickstofffreie Nährstoffe, 11,18 Fett, 21,11 Holzfaser, 5,01 Asche, 7,78 Proz. Wasser und eignen
sich trefflich als Viehfutter.
in der griech. Mythe die wegen ihrer Kunst in der Weberei gepriesene Tochter
mehr
des Idmon, eines Purpurfärbers zu Hypäpa in Lydien. Als die Nymphen des Tmolos und Paktolos ihre Arbeit bewunderten, wagte
sie Pallas, ihre Lehrerin, zum Wettkampf herauszufordern. Die Göttin erschien als altes Mütterchen und zerriß, weil sie
an dem Gewebe der Aráchne, welches Liebesabenteuer der Götter darstellte, nichts aussetzen konnte, in ungerechtem
Zorn die Arbeit der Jungfrau. Aus Gram wollte sich Aráchne erhängen; Pallas erhielt sie am Leben, verwandelte sie aber in eine Spinne.