Nymphen. In der spätern Religionsanschauung beglücken sie, ähnlich den islamitischen
Houris, die Bewohner von
IndrasHimmel.
[* 2] Besonders bekannt unter den Apsaras ist Urwaçî; deren Liebesverhältnis zu König Purûrawas den
Inhalt eines
Dramas von
Kalidasa
(s. d.) bildet.
(griech.), in der
Astronomie
[* 3] die beiden äußersten
Punkte der elliptischen
Planeten- oder Kometenbahnen: das
Perihel oder die Sonnennähe und das Aphel oder die
Sonnenferne.
Ihre Verbindungslinie heißt die Apsidenlinie und fällt
mit der großen
Achse der
Ellipse
[* 4] zusammen. Vgl.
Anomalie.
[* 5]
(griech., »Rundung,Gewölbe«,
[* 6] mittellat. absida, Abseite), halbkreisförmiger, meist mit einer
Halbkuppel überwölbter
Raum, wie ihn zuerst die
Römer
[* 7] u. a. an ihren
Tempeln,
Basiliken,
Palästen,
Thermen in Form größerer
oder kleinerer
Nischen anwandten. In der altchristlichen
Baukunst
[* 8] behielt man die für das
Tribunal bestimmte
große
Nische der
Basiliken zum
Abschluß des hintern
Endes der
Kirchen, wo der
Altar
[* 9] stand, bei und nannte sie Apsis. Die
Apsiden wurden
an dem hintern Ende entweder nur des Mittelschiffs oder auch der Seitenschiffe angebracht, um Seitenaltäre aufzunehmen,
wobei deren
Fußboden immer etwas über den jener
Schiffe
[* 10] erhöht wurde.
Erst später, als der
Ritus verwickelter wurde und eine größere Zahl von
Geistlichen erforderte, welche sich mehr und mehr
von der
Gemeinde absonderten, wurde zwischen die Apsis und das
Querschiff noch ein
Raum mit rechteckigem
Grundriß eingeschoben,
dessen
Fußboden ebenfalls erhöht wurde. Dieser
Raum, in welchen man den früher im
Schiff
[* 11] befindlichen
Chorus aufnahm, und der deshalb den
Namen des hohen
Chors erhielt, wurde gegen das
Schiff durch eine
Schranke abgeschlossen,
blieb aber mit der in
Verbindung und bildete mit dieser die für die
Geistlichkeit abgesonderte Abteilung der
Kirche (s.
Baukunst,
Kirche und
Basilika,
[* 12] wo der
Grundriß die
Lage der Apsis zeigt).
bei
Linné nach dem Vorgang von
Aristoteles die flügellosen
Gliedertiere,
also die
Krebse,
Spinnen
[* 15] und
Tausendfüße; bei spätern Entomologen nur eine kleine
Gruppe flügelloser
Insekten,
[* 16] wie
Flöhe,
Läuse,
Pelzfresser etc., gegenwärtig meist nur noch die
Springschwänze (Thysanura oder Poduridae) und
Verwandte, welche indes von manchen Zoologen, obwohl weniger richtig, als Unterordnung Thysanura zu den
Geradflüglern gestellt
werden. Die Apteren besitzen ausnahmslos keine
Flügel; ihre
Haut
[* 17] ist meist behaart oder beschuppt, ihre
Augen
sind fast immer einfach, ihre Mundteile zum
Kauen eingerichtet. Es ist keine
Metamorphose vorhanden. Das Tracheensystem ist
bei manchen sehr einfach, jedoch, wie überhaupt
die innern
Organe der Apteren, noch nicht genau genug bekannt. Man unterscheidet
mehrere
Familien, darunter die Borstenschwänze (Lepismatidae; hierher der
Zuckergast,
Lepisma) und die
Springschwänze (Poduridae).
nach der früher verbreitetenAnsicht die Deckel der
Ammoniten,
[* 20] nach andern Paläontologen
innere Hartgebilde von
Tintenschnecken.
[* 21] Es sind meist zweiklappige Kalkschalen, die sich nicht zusammenklappen lassen, seltener
aus Einem
Stück bestehende Hornschalen.
Alpen, eine durch das obere
Thal
[* 25] des
Serchio geschiedene Parallelkette des südöstlichsten
LigurischenApennin,
mit diesem im
Stock der
Alpe di Succiso verknotet, mit außerordentlichem Steilabfall zum
Meer, erreicht im
Monte Pisanino 2014 m.
Die hohe Bedeutung des
Gebirges beruht darauf, daß es zum großen Teil aus dem edelsten
Marmor besteht,
das größte bekannte Marmorgebirge, schon von den Alten ausgebeutet, von
Michelangelo sozusagen neuentdeckt. Wo die
Felsen
geöffnet sind, bei
Carrara, bei
Massa und an andern
Punkten, leuchtet der schneeweiße
Marmor weithin. Ein dichter, eisenschüssiger
Kalkstein bildet die
Basis des
Gebirges, darüber lagert protogynähnlicherGneis und hierüber die Marmormassen,
welche aus unzweifelhaft sedimentärer
Bildung, wie jetzt sicher nachgewiesen zu sein scheint, der
Kohlenformation, durch
Metamorphose
ihren jetzigen
Charakter erhalten haben.
Lucius, röm.
Rhetor und Satiriker, geboren um 130
n. Chr. zu Madaura in
Numidien. Nach seiner ersten
Ausbildung
in
Karthago
[* 26] studierte er zu
Athen
[* 27]PlatonischePhilosophie, unternahm dann mehrere
Reisen, wobei er sich in
die verschiedenen Mysterienkulte einweihen ließ, und lebte kurze Zeit als
Sachwalter in
Rom,
[* 28] wo seine
Beredsamkeit Aufsehen
erregte. Nach
Afrika
[* 29] zurückgekehrt, heiratete er die bedeutend ältere
Mutter eines
Freundes, Ämilia Pudentilla, und zog sich
dadurch seitens der Anverwandten die
Anklage zu, durch Zaubermittel die
Liebe der reichen
Witwe erworben
und den
Tod ihres
Sohns herbeigeführt zu haben, eine Beschuldigung, die er in der erhaltenen
Apologie
»De magia« mit vielem
Witze zurückweist.
Hierauf ließ sich Apulejus zu
Karthago nieder, wo er als Redner und durch seine
Schriften zu großem Ansehen gelangte.Sein
Hauptwerk ist ein satirischer
Roman: »Der goldene
Esel« (»Metamorphoseon s.
De asino aureo libri XI«),
wozu
er denStoff aus Lukian
schöpfte
(Ausgabe von
Eyssenhardt, Berl. 1869; übersetzt von
Rode, das. 1790). Er schildert darin mit
Witz und
Laune die
Sitten
und
Gebrechen seiner Zeit in gewandter, aber oft schwülstiger und bis zur Geschmacklosigkeit affektierter,
altertümelnder
Sprache.
[* 30] Von den zahlreichen
Episoden (vgl. O.Jahn, Novelletten aus in »Aus der Altertumswissenschaft«,
Bonn
[* 31] 1868) ist die schönste das freilich nicht von ihm selbst erfundene
Märchen von
»Amor und
Psyche«, nach
Herder der zarteste
und vielseitigste
Roman, der je erdacht worden¶
mehr
(besonderherausgegeben unter andern von O. Jahn, 3. Aufl., Leipz. 1884; übersetzt von Pressel, Ulm
[* 33] 1864; Bintz, Leipz. 1873;
Jachmann, mit 46 Radierungen von Klinger, Münch. 1881).
Außer diesem Roman und der erwähnten Apologie (hrsg. von Krüger, Berl. 1864) besitzen wir noch Auszüge aus
Reden des Apulejus, die sogen. »Florida« (hrsg. von Krüger, das. 1865),
und mehrere philosophische Schriften (hrsg. von Goldbacher,
Wien
[* 36] 1876): »De deo Socratis« (über den Dämon des Sokrates; hrsg. von Lütjohann, Greifsw. 1878),
»De dogmate Platonis« und
»De mundo«. Dieselben beurkunden entschieden, daß ihm eigentliche wissenschaftliche Bildung und kritisches Urteil
bei weitem minder zu Gebote standen als Witz und hier und da ein gewisser eigentümlicher Reiz der Sprache. Gesamtausgabe von
Oudendorp und Bosscha (Leid. 1786 bis 1823, 3 Bde.), Hildebrand (Leipz. 1842, 2 Bde.).