Holzfaser,
Kern und
Schale, 0,82 Mineralstoffe. Aus den
Kernen wird fettes
Öl gepreßt (0,919 spez. Gew.,
Ausbeute über 50 Proz.,
dient in Südfrankreich zur
Verfälschung des
Mandelöls), aus den bittern
Kernen wird
Branntwein bereitet; die verkohlten
Steine
geben schwarze
Tusche; das
Holz
[* 2] dient zu Drechslerarbeiten. Mandelaprikosenbaum (Amygdalopsis LindleyiCarr.,
Prunus [armeniaca]
trilobaLindl.), ein 1-2 m hoher, prachtvoller Blütenstrauch mit eirundlichen, doppelt gesägten,
oben bisweilen dreilappigen,
unterseits grau behaarten Blättern, einzeln stehenden, rosafarbigen
Blüten und rundlichen, behaarten
Früchten, in
China,
[* 3] wird bei uns, auch mit gefüllten
Blüten, als Zierstrauch kultiviert und gehört zu den beliebtesten Ziersträuchern. Auch
P. (aprikosenbaum) tomentosaThunb. aus Nordchina, mit breit elliptischen, gesägten, unterseits weichhaarigen Blättern
und kleinen, eirundlichen
Früchten, wird als Zierstrauch kultiviert.
Die aus dem überwinterten
Ei
[* 5] entschlüpfteRaupe ist aschgrau mit weißen, rotgelben und schwarzen Längslinien,
bürstenartigen Bündeln gelber oder brauner
Haare
[* 6] sowie einem
Pinsel sehr langer, schwarzer
Haare auf dem vorletzten
Ring, nährt
sich von den Blättern der Obstbäume,
Rosen und vieler
Laubhölzer, auch der Heidelbeeren und mancher Topfgewächse, verpuppt
sich im
Juni in einem aus ihrem
Haar
[* 7] gefertigten
Gewebe
[* 8] an einem Baumstamm oder zwischen einigen Blättern,
und nach 14 tägiger
Ruhe schlüpft der
Spinner aus. Das Weibchen wird auf dem Puppengespinst befruchtet und legt auf demselben;
und in der nächsten Umgebung seine weißgrauen
Eier
[* 9] ab, die zum Teil überwintern. Die auskriechenden Räupchen liefern bis
zumSeptember die zweite
Generation. Auf das Ablesen der
Eier und
Raupen beschränken sich die
Gegenmittel.
(lat. Aprīlis, nach Ovid von aperire, öffnen, »weil
der
Frühling alles öffnet«),
nach dem julianischen
Kalender der vierte, nach dem altrömischen
Kalender der zweite
Monat, von
Karl d. Gr.
Ostermonat genannt wegen des gewöhnlich in denselben fallenden
Osterfestes. Er hat jetzt 30
Tage,
während er bis
Julius Cäsar nur 29 zählte. Die
Sonne
[* 10] tritt im
A. in das Zeichen des
Stiers. Die mittlere Veränderlichkeit
der
Temperatur, d. h. der Mittelwert von allen in einem möglichst großen Zeitraum für den
Monat vorgekommenen
Abweichungen von der ihm zukommenden Mitteltemperatur, ist im A. geringer als im März
und ungefähr ebenso groß wie im Mai. Sie beträgt für das nordöstliche
Europa
[* 11] 1,6, für die baltischen
Länder 1,2, für
Deutschland
[* 12] 1,6, für Westeuropa 1,3, für
England 1,0, für
Italien
[* 13] 1,2° C. Für das mittlere und südliche
Deutschland kommen
durchschnittlich im A. die ersten
Gewitter vor.
(franz. Poisson d'avril »Aprilfisch«;
engl.
April-fool, ital. Calandrino, nach dem bekannten gefoppten
Narren des
Boccaccio),
Spottname eines »in den April Geschickten«.
Die
Sitte, am 1. April jemand
anzuführen, zu einem vergeblichen
Gang
[* 14] zu vermögen, mit einem ihn lächerlich machenden
Auftrag irgendwohin zu schicken etc., soll aus der
Sitte der römischen
Kirche, die Leidensgeschichte
Christi öffentlich darzustellen,
herrühren und wäre ursprünglich nur eine Veranschaulichung des spottvollen Hin- und Herschickens
Christi.
Andre leiten die
Sitte von dem veränderlichen und trügerischen Aprilwetter ab. Dem germanischen
Altertum ist sie unbekannt und hat erst
in den letzten
Jahrhunderten von
Frankreich her bei uns Eingang gefunden.
Wahrscheinlich ist sie ein Überbleibsel keltischen
Heidentums, der letzte Rest eines zu Anfang des
Aprils mit
Possen, Späßen
und lustigen
Schwänken gefeierten Frühlingsfestes, wie es noch jetzt in
Indien unter dem
Namen Hul üblich ist. Da das
Aprilschicken sich in der französischen Litteratur mit Sicherheit nur bis ins 16. Jahrh.
zurückverfolgen läßt, so hat die Meinung Quitards, daß sie mit der
VerordnungKarls IX., welche das Neujahrsfest 1564 vom 1. April auf
den 1. Januar verlegte und damit die ehemals am 1. April üblichen Neujahrsgeschenke aufhob, in
Verbindung stehe,
eine gewisse
Wahrscheinlichkeit.
Die an Neujahrsgeschenke gewöhnten
Personen wären seitdem von dem 1. Januar auf den 1. April und umgekehrt vertröstet worden. Den
Namen Poisson d'avril leitet Quitard von dem Frühlingszeichen der
Fische
[* 15] (der
Tierkreis war damals viel populärer als heute),
andre von dem Beginn der
Fischerei
[* 16] am 1. April und der Verwendung einer nur zu dieser Zeit an den französischen
Küsten gefangenen wohlschmeckenden
Makrele, die ebenfalls den
Namen Poisson d'avril führt und ein gebräuchliches Neujahrsgeschenk
gewesen sein soll, ab.
priōri und
a posteriōri (lat.), zwei philosoph.
Kunstausdrücke, welche sich auf die
Lehre
[* 17] von
dem Ursprung der menschlichen
Vorstellungen und Erkenntnisse beziehen. Solche
Vorstellungen und Erkenntnisse, von denen man
annimmt, daß
sie der menschliche
Geist unabhängig von der
Erfahrung rein aus sich selbst erzeuge, heißen a priori, solche
dagegen, welche erst durch die
Erfahrung gewonnen werden,
a posteriori. Dieser Sprachgebrauch rührt daher,
daß man jene, welche ein begriffsmäßiges, schlechthin (apriorisch) allgemeines und notwendiges Fürwahrhalten, d. h.
»Wissen«, begründen, für das Frühere (prius),
diese, auf welchen das erfahrungsmäßige, nur »komparativ« allgemeine
und mehr oder minder wahrscheinliche Fürwahrhalten, d. h.
»Glauben«, beruht, für das Spätere (posterius) hielt. Auch nennt
man jene reine oder transcendentale, diese empirische
Vorstellungen und Erkenntnisse. Der Streit, ob es
ganz reine Erkenntnisse a priori gebe, bei welchen die
Erfahrung gar nicht mitwirkend sei, fällt mit jenem der Rationalisten,
die sämtliche
Ideen für das
Werk der reinen
Vernunft, und der Sensualisten, die sie für ein solches der
Sinne erklären, zusammen,
ist aber noch zu keiner allgemein gültigen
Entscheidung gebracht.
im
Weda. Bezeichnung einer
Klasse von weiblichen Geistern, die in der
Luft schweben und mit den Gandharwen (s. d.)
vermählt sind. Sie können ihre Gestalt verwandeln, lieben das Würfelspiel und verleihen
Glück, können
aber auch
Geistesstörung bringen; daher werden sie im
Atharwa-Weda mit Zaubersprüchen beschwichtigt. Sie erinnern an die
griechischen
¶
mehr
Nymphen. In der spätern Religionsanschauung beglücken sie, ähnlich den islamitischen Houris, die Bewohner von IndrasHimmel.
[* 19] Besonders bekannt unter den Apsaras ist Urwaçî; deren Liebesverhältnis zu König Purûrawas den Inhalt eines Dramas von Kalidasa
(s. d.) bildet.