dem
Fall, daß ein Ordensgeistlicher ohne Erlaubnis der Obern in die
Welt zurücktritt, und eine Apostasie vom
Stand in dem
Fall, daß
ein
Kleriker den geistlichen
Stand aufgibt. Auch diese Apostasie wird mit Exkommunikation und
Irregularität bestraft. Apostát (griech.
apostata), ein Abtrünniger.
monokotyle, etwa fünf
Arten umfassende Pflanzenfamilie des tropischen
Asien,
[* 2] aus der
Ordnung der Gynandren, den
Orchideen
[* 3] nahe verwandt, von letztern durch die
oben freien Staubblätter und ein dreifächeriges
Ovarium verschieden.
Vgl. R. Brown, Über Apostasia (»Vermischte
Schriften«, Bd. 5).
Mit ihm bilden die beiden Zebedaiden den engern
Kreis
[* 5] der
Vertrauten Jesu. Im allgemeinen waren die Apostel
Männer aus dem Gewerbstand,
ohne
Gelehrsamkeit, aber von hervorstechender religiöser
Empfänglichkeit und Hingebung. Die zwölf Apostel bilden gleichsam die
Mustergemeinde, die
Jesus heranbildete, einen
Kreis, in welchem die neuen religiösen und sittlichen
Grundsätze
sich verwirklichten und auch der
Besitz für gemeinsam galt, während
Jesus zu ihnen in dem
Verhältnis eines Familienvaters
steht.
Einen besondern
Unterricht empfingen sie nicht, waren aber zugegen, wenn er das
Volk lehrte oder die Gegner widerlegte; auch
überzeugte er sich, wenn sie allein waren, ob sie das Gehörte richtig gefaßt hätten, und gestattete
Fragen behufs nähern Verständnisses.
Schon während seiner galiläischen Thätigkeit wurden sie zu einer kurzen Missionswanderung
ausgesendet, von deren
Wirkung und Erfolg aber in den Evangelien nichts weiter erwähnt wird. Erst allmählich reifte in ihnen,
und wieder in
Petrus zuerst, der
Glaube an die Messianität ihres
Meisters, die sie freilich in mehr populärer
Weise auffaßten, wodurch sie ihm bis zuletzt manche Enttäuschung bereitet haben.
(Apostoli,Literae dimissoriae) nannte man früher im
Zivilprozeß die Einsendungsberichte des Unterrichters
an den Oberrichter bei eingewendeter
Appellation gegen das
Erkenntnis der untern
Instanz.
Man unterschied dabei zwischen Apostoli
dimissoriales, wenn der
Richter sich darin für Zulässigkeit der
Appellation, refutatorii, wenn er sich dagegen erklärte,
und referentiales, wenn er sie dem Ermessen des höhern
Richters anheimstellte.
(Acta oder
Actus apostolorum), das fünfte historische
Buch des
NeuenTestaments,
gibt sich selbst als Fortsetzung des dritten, dem
Lukas zugeschriebenen
Evangeliums.
In dem ersten Teil des
Buches wird die Entstehung
der
Gemeinden in
Palästina
[* 8] und
Syrien erzählt, wobei besonders die
Person des
ApostelsPetrus hervortritt. Der zweite Teil
(Kap.
13-28) schildert ausschließlich die Wirksamkeit des
ApostelsPaulus, dessen
Bekehrung bereits im ersten
Teil erzählt wird, und bricht ab mit Angabe seiner zweijährigen Gefangenschaft in
Rom.
[* 9] Sehr deutlich zeigen sich ältere
Quellen, die der Verfasser benutzt und in sein Werk verflochten hat, z. B.
¶
mehr
16, 10-17; 20, 5-15;
21, 1-18;
27, 1 ff.;
28, 1-16, wo mit »wir« erzählt wird.
In der ersten Hälfte hat die Darstellung
mehr den Charakter des Wunderbaren und Sagenhaften festgehalten als in der zweiten, wo sie namentlich gegen den Schluß als
auf Augenzeugenschaft beruhende Berichterstattung erscheint. Dagegen ist es sehr schwer, wenn nicht unmöglich,
zwischen den Angaben über die Wirksamkeit des Paulus, die sich in den Briefen desselben finden, und denen der Apostelgeschichte, namentlich
in Bezug auf den sogen. Apostelkonvent und auf des PaulusVerhältnis zu Petrus eine volle Übereinstimmung herzustellen.
Hieran knüpft sich die verschiedene Beurteilung des Werts, den die Schrift für die Kenntnis des apostolischenZeitalters hat. Im Gegensatz zu der ältern Auffassung als einer streng geschichtlichen Darstellung wies die sogen. Tendenzkritik
(Schneckenburger, Baur, Schwegler, Zeller, Overbeck) auf den sichtlich hervortretenden Parallelismus zwischen Petrus und Paulus,
der sich ebenso auf die erduldeten Leiden
[* 11] wie auf die wunderbaren Kraftwirkungen und göttlichen Führungen
beziehe, und auf die konsequente Unterdrückung aller Spuren der Kämpfe hin, welche der geschichtliche Paulus mit den pharisäischen
Judenchristen zu bestehen hatte. Jedenfalls will der Verfasser den Bau der christlichen Kirche und die Thätigkeit des ApostelsPaulus schildern nach der Auffassung des spätern, katholisch werdenden Christenheidentums (um den
Anfang des 2. Jahrh.), das für eine unmittelbare Stiftung des Apostels gelten wollte und kein Bewußtsein von einer dazwischenliegenden
Entwickelung hatte.
Vgl. unter andern De Wette, Einleitung in die Apostelgeschichte (4. Aufl., hrsg.
von Overbeck, Leipz. 1870).