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Netzen und Geweben benutzt.
Apocynum juventus Lour., ein windender Strauch in Kochinchina, steht dort in hohem Ansehen, weil die Wurzel alten Leuten die Kräfte der Jugend wiedergeben soll.
Netzen und Geweben benutzt.
Apocynum juventus Lour., ein windender Strauch in Kochinchina, steht dort in hohem Ansehen, weil die Wurzel alten Leuten die Kräfte der Jugend wiedergeben soll.
(griech.) heißt ein Urteil oder ein Beweis, der auf der Unmöglichkeit des Gegenteils beruht.
Nicht nur mathematische, auch alle logischen Beweise sind apodiktisch, sobald der Beweisgrund eine anerkannte Wahrheit enthält.
Apodiktik nennt man daher die Wissenschaft von den Grundlagen des Wissens, die philosophische Grundwissenschaft.
Apodixis, unwiderlegbarer Beweis;
Prunkrede.
(griech.), das Zimmer zum Aus- und Ankleiden in den griechischen und römischen Bädern.
(griech., Zeugungsverlust), die Eigenschaft mancher Farnkräuter, an ihren Vorkeimen ohne Mitwirkung von Geschlechtsorganen Laubknospen zu bilden, die sich zu normalen Pflanzen entwickeln können. Die auftretenden ungeschlechtlichen Sprosse stehen an denselben Stellen, wo an normalen Vorkeimen die Archegonien sitzen. Die sonst bei den Farnen auftretende geschlechtliche Generation wird in diesen Fällen somit ganz übersprungen. Apogamie wurde unter andern bei Pteris cretica, Aspidium Filix mas var. cristata und Apogamie falcatum beobachtet. Als Apogamie im weitern Sinn bezeichnet man ferner den bei Funkia ovata, Allium fragrans, Citrus medica und Caelobogyne vorkommenden Fall, daß ohne Befruchtung im Innern des Embryosacks durch Sprossung aus dem umgebenden Gewebe Embryonen erzeugt werden (Parthenogenesis). Auch Chara crinita, die in Nordeuropa nur in weiblichen Exemplaren vorkommt, trägt trotzdem normale und keimfähige Sporenfrüchte.
(griech., Erdferne), derjenige Punkt der Mondbahn, welcher von der Erde am weitesten entfernt ist.
Der diametral entgegengesetzte Punkt heißt Perigäum oder Erdnähe.
Beide Punkte sind die Endpunkte der großen Achse der Mondbahn. In analoger Weise spricht man bei den Monden des Jupiter und Saturn von einem Apojovium, Aposaturnium einesteils, von dem Perijovium, Perisaturnium anderseits.
(griech.), Abschrift.
(griech.), bei den Griechen Name der durch griech. Bürger ohne Beihilfe des Staats gegründeten Kolonien, welche nicht notwendig unter der Staatsgewalt des Mutterlandes standen. Vgl. Kolonien.
(griech.), Enthüllung, Offenbarung, besonders die des Johannes;
s. Apokalyptik.
(griech.), Bezeichnung eines besondern Zweigs der spätern jüd. Litteratur, einer schriftstellerischen Prophetie, welche die bevorstehende Vollendung des Weltlaufs in künstlicher Bildersprache schildert. In den Bibelkanon aufgenommene Produkte dieser Litteratur sind das Buch Daniel und die Offenbarung des Johannes; es gibt aber deren aus der Zeit von etwa 170 v. Chr. bis etwa 130 n. Chr. eine große Anzahl, von christlichen wie von jüdischen Verfassern herrührend, die sich aber in der Regel hinter angesehenen ältern Namen verbergen, ihre eignen Zeitverhältnisse nur geheimnisvoll, aber dem mit den Zuständen Bekannten hinreichend verständlich schildern.
Steigerung der Leiden und Trübsale bis zu einem gewissen Höhepunkt, endlich aber Erlösung des Gottesvolks durch ein unmittelbares Eingreifen Gottes oder Christi bilden das stehende Schlußtableau. Die älteste dieser Apokalypsen und zugleich das Vorbild der spätern ist das Buch Daniel (s. d.). Unter den jüdischen sind das Buch Henoch aus der spätern Makkabäerzeit und die Apokalypsen des Moses und des Esra aus der Zeit der Flavischen Kaiser, unter den christlichen der Hirt des Hermas (s. d.) hervorzuheben.
Vgl. Hilgenfeld, Die jüdische Apokalýptik (Jena 1857).
Apokalyptiker heißen diejenigen, welche göttliche, auf das Weltende und die Wiederkunft Christi bezügliche Offenbarungen haben, Visionäre, Schwärmer etc.; dann die Verfasser oder Ausleger von Schriften apokalyptischen Inhalts. Apokalyptische Zahl heißt die mysteriöse Zahl 666 in der Offenbarung des Johannes (13, 18), worin man indessen heute nach der Zahlenbedeutung der hebräischen Buchstaben den Kaiser Nero als Antichrist angedeutet findet, während sich frühere Zeiten in tausenderlei abenteuerlichen Ausdeutungen gefielen.
Reiter, die vier im 6. Kapitel der Offenbarung Johannis geschilderten, aus den ersten vier Siegeln des Buches mit sieben Siegeln hervorgegangenen Reiter, welche die Pest, den Krieg, die Hungersnot und den Tod symbolisieren.
Sie sind häufig Gegenstand der bildenden Kunst gewesen.
Ihre großartigsten Darstellungen haben Dürer in seinem Holzschnittcyklus »Die Offenbarung St. Johannis« und Cornelius in einem Karton für den Campo santo (Berliner Nationalgalerie) geschaffen.
(griech.), in der Botanik Bezeichnung eines Gynäceums, dessen einzelne Karpelle völlig frei sind, so daß also jedes einzelne einen einfächerigen Fruchtknoten bildet.
(griech.), die Wiederbringung aller Dinge, d. h. die Wiederherstellung der Welt in den ursprünglichen Zustand, sowie die endliche Bekehrung aller persönlichen Kreaturen und das Aufhören aller Sündenstrafen und Übel, wozu Stellen wie Matth. 19, 28;. Apostelgesch. 3, 21;. 2. Petr. 3, 7-13. nicht minder Anhaltspunkte bieten als der Gedanke, daß eine ewige Unseligkeit von Gott geschaffener Wesen sich mit Gottes Güte nicht vertrage. Endliche Bekehrung und Begnadigung selbst des Teufels und seines Anhangs lehrte zuerst in der Kirche Origenes, nach ihm Gregor von Nyssa, Didymos von Alexandria, Diodor von Tarsus, Theodor von Mopsuestia, ferner pantheistische Mystiker im Mittelalter und zur Zeit der protestantischen Orthodoxie. Nachdem Schleiermacher die Apokatastáse für eine berechtigte Lehrart erklärt hatte, nahm sich ihrer besonders K. I. ^[Karl Immanuel] Nitzsch an. Vgl. Hölle.
(griech.), Wegwerfung eines Buchstaben oder einer Silbe am Ende eines Worts.
s. Humus.
(Apokreosinos, griech.), in der griechischen Kirche die Woche Septuagesimä, mit der sie die Fasten beginnt.
(griech.), der stehende Gesandte aller Patriarchen und unter ihnen auch des römischen Papstes beim griechischen Kaiser.
(griech.), dem Ursprung oder Inhalt nach »verborgene«, auch im Unterschied zu den öffentlich vorzulesenden geheim gehaltene Bücher. Als sich ein christlicher Kanon bildete, verstand man unter Apokryphen teils solche Bücher, welche, von Häretikern hervorgebracht, bei diesen als kanonisch galten oder in den Kanon der Kirche eingeschwärzt werden sollten, teils aber auch solche, welche, von der Kirche früher günstiger beurteilt, schließlich, weil ihnen wesentliche Merkmale der Kanonizität abzugehen schienen, doch noch ausgeschieden wurden. Die Apokryphen des Alten Testaments haben, teils ursprünglich griechisch geschrieben, teils aus dem Hebräischen übersetzt, in der Septuaginta Aufnahme gefunden, während sie im hebräischen Kanon fehlen, daher sie auch in der alten Kirche zunächst nur
als kirchliche Vorleseschriften galten und in der griechischen Kirche wenigstens nie völlig gleichen Rang mit den kanonischen Büchern erhielten, während die lateinische Kirche seit Augustin jeden Unterschied verwischte. Streng haben diesen Unterschied wieder betont die Reformierten, und die Britische und ausländische Bibelgesellschaft ließ seit 1827 die Apokryphen sogar ganz aus den Ausgaben der Heiligen Schrift aus, während Luther sie als Bücher beibehielt, »die der Heiligen Schrift nicht gleich zu achten, doch gut und nützlich zu lesen seien«. Es sind dies: die drei Bücher der Makkabäer (von welchen Luther nur die zwei ersten übersetzt hat; ein viertes findet sich nur in einigen Handschriften der Septuaginta), das Buch Judith, das Buch Tobit (Tobias), das Buch Jesus Sirach (mit einer von Luther nicht übersetzten Vorrede), das Buch der Weisheit Salomos, das Buch Baruch, der Brief des Jeremias (bei Luther Baruch, Kap. 6), das sogen. dritte Buch Esra (nicht bei Luther, auch vom Tridentinum ausgeschlossen) und einige spätere Zusätze zu den Büchern Daniel, Esther und der Chronik. Zu unterscheiden von diesen Büchern sind die sogen. Pseudepigraphen (s. d.), Nachbildungen biblischer Bücher und Umbildungen biblischer Geschichten, wie das Buch der Jubiläen (s. d.); ebendahin gehören auch fast alle Apokalypsen (s. Apokalyptik).
Wie die sämtlichen genannten Bücher von unschätzbarer Wichtigkeit sind für die Kenntnis des unmittelbar vor- und nachchristlichen Judentums, so die neutestamentlichen Apokryphen für die Kenntnis teils der Degeneration der christlichen Litteratur, teils der Entwickelung altkirchlicher Traditionen und Dogmen. Eine Masse von neutestamentlichen Apokryphen, wie z. B. das Hebräerevangelium, ist verloren gegangen. Die erhaltenen apokryphischen Evangelien, Apostelgeschichten, Briefe und Apokalypsen haben Thilo (Leipz. 1832), Tischendorf (das. 1851, 1853, 1866), Wright (Lond. 1871) u. a. herausgegeben.
Vgl. auch Lipsius, Die apokryphischen Apostelgeschichten und Apostellegenden (Braunschw. 1883, 2 Bde.);
Bonnet, Supplementum codicis apocryphi (Leipz. 1883, Bd. 1).
Eine Mittelstellung zwischen kanonischen und apokryphischen Büchern nehmen die sogen. Antilegomena des Neuen Testaments ein, welche die ältere lutherische Kirche eine Zeitlang als Apokryphen behandelt und in ihren Bibelausgaben zwar abgedruckt, aber nicht gezählt hat. Es sind dies: der zweite Brief des Petrus, der zweite und dritte des Johannes, die Briefe des Jakobus und des Judas, der Hebräerbrief und die Offenbarung des Johannes (Schriften, welche schon in der alten Kirche nur langsam und mühsam zu kanonischem Range gedeihen konnten). Die alttestamentlichen Apokryphen und Pseudepigraphen sind neuerdings kritisch und exegetisch behandelt worden von Fritzsche und Grimm (Leipz. 1851-1860) und Volkmar (das. 1860-63, 2 Bde.).