Uneingeweihten verraten werden durfte. Starb das
Tier früher so ward es einbalsamiert, in einen kostbaren
Sarg verschlossen
und öffentlich im
Tempel
[* 2] des
Serapis auf dem memphitischen Totenfeld beigesetzt; 24 solcher
Särge aus
Granit oder
Kalkstein
sind noch erhalten. Auf dem Totenfeld bei
Sakkâra, südlich von
Kairo,
[* 3] hat
Mariette dieGräber von 65 Apisstieren
entdeckt, das ägyptische
Serapeum (vgl.
»Bulletin archéologique de l'Athénaeum français« 1856, Nr. 5 bis 7;
Mariette, Le
[* 4] Sérapéum de
Memphis, Par. 1882). Allgemeine
Trauer herrschte, bis der neue Gott gefunden war.
Die dem Apis
[* 5] heilige Zeit waren die zwischen dem
Sommersolstitium und dem
Aufgang des Hundsgestirns liegenden 29
Tage,
wo der
Nil stieg. Die 25jährige
Lebensdauer des Apis soll die 25jährige astronomische
Periode bezeichnen, an deren Ende
Sonne
[* 6] und
Mond
[* 7] wieder denselben
Stand gegeneinander hatten. Den Persern war der Apisdienst ein Greuel; Griechen und
Römer
[* 8] dagegen
vermochten sich auch mit diesem
Kultus zu befreunden. Übrigens wurde nach dem ausdrücklichen
Zeugnis
der Alten in Apis eigentlich
Osiris
[* 9] (s. d.) verehrt, dessen
Seele in dem
Stier wohnen und nach dem
Tode desselben in den Nachfolger
übergehen sollte; daher auch der
Name Osorapi, d. h.
Osiris-Apis (s.
Serapis).
L.
(Sellerie,
Eppich),
Gattung aus der
Familie der
Umbelliferen,
[* 10] zwei- oder mehrjährige, fast stets kahle
Kräuter
mit gefiederten oder dreifach fiederig zusammengesetzten Blättern, vorhandenen oder fehlenden
Hüllen und
Hüllchen, weißen
Blüten und rundlich zweiknöpfiger
Frucht mit ungeteiltem
Fruchtträger. Nur wenige
Arten, bei uns:Apium graveolensL. (gemeiner
Sellerie), zweijährig, 0,3 bis 1 m hoch, sehr ästig, mit fiederteiligen untern und dreizähligen
obern Blättern, deren
Segmente oberseits glänzend und grob gesägt sind, findet sich in ganz
Europa
[* 11] auf Salzwiesen, am Seestrand
und ist an den dunkelgrünen, stark riechenden Blättern kenntlich.
Die
Wurzel
[* 12] der wild wachsenden
Pflanze ist spindelförmig und dünn, riecht widerlich durchdringend und
schmeckt bitterlich scharf; durch
Kultur wird sie aber knollenartig und süßlich aromatisch. Man kultiviert besonders zwei
Spielarten, den Krautsellerie, mit langgestielten, aufrecht stehenden Blättern und kleinerer
Wurzel, und den Knollensellerie,
mit kurzgestielten Blättern und großer, rundlicher
Wurzel. Der
Sellerie verlangt kräftigen
Boden und
im
Sommer viel
Wasser.
Aussaat erfolgt im März in halbwarme
Mistbeete; nach
Abhärtung und Pikierung wird in
Entfernung von 45
cm gepflanzt. Düngung
mit Kloakendünger wirkt vorzüglich, ebenso vorsichtiges Bejauchen. Die
Pflege erstreckt sich auf Bodenlockerung und
Reinigung,
ferner mäßiges
Behäufeln. Im Juli und
August entfernt man den
Boden von den obersten
Wurzeln, schneidet
diese vorsichtig ab, so daß nur die in die Tiefe gehenden
Wurzeln bleiben; hierdurch erhält man sehr große und glatte
Knollen.
[* 13]
Die
Knolle enthält 84,09Wasser, 1,48 Stickstoffsubstanz, 0,39Fett, 0,77Zucker,
[* 14] 11,03 stickstofffreie Extraktstoffe, 1,40Holzfaser, 0,84 Mineralstoffe. Sie wird als Küchengewürz, auch als
Salat mit
Essig und
Öl genossen. In
Zucker eingemacht, liefert sie mit Weißwein ein der Ananasbowle täuschend ähnliches
Getränk.
Sie wirkt reizend auf die harnabsondernden und sexuellen
Organe und gilt als Aphrodisiakum. Auch die
Blätter dienen als Küchengewürz.
(griech., »ohne
Abweichung«) heißt ein Linsensystem, bei welchem neben der chromatischen
auch die sphärische
Abweichung fast vollständig beseitigt ist.
gegenwärtig Bezeichnung desjenigen bei
Tieren künstlich zu erzeugenden Zustands, wo das
Tier nicht atmet und zu atmen braucht,
weil sein
Blut einen Überfluß an
Sauerstoff enthält.
(griech.), bei den altgriech. Wettkämpfen
ein Wettfahrender, welcher, vom
Wagen herabspringend, einen Teil der
Bahn durchlief, um dann wieder auf den
Wagen hinaufzuspringen,
auch Anabat genannt. Vgl. Desultores.
AuchApocynum venetumL. (Apocynum sibiricumPall.), in Südeuropa am Adriatischen
Meer, und Apocynum syriacumPall.,
in Südsibirien am
KaspischenMeer, in
Turkistan,
Taschkent und in denSteppen Südrußlands, wird kultiviert
und liefert einen schön weißen, ungemein feinen, seidenglänzenden
Bast, den man zu
Stricken,
¶
Apocynum juventusLour., ein windenderStrauch in Kochinchina, steht dort in hohem Ansehen, weil die Wurzel
alten Leuten die Kräfte der Jugend wiedergeben soll.