besondere Apanage, bei dem
Tode desselben aber wird die Apanage unter dessen ebenbürtige
Kinder verteilt,
und sie bleibt im Erbgang,
bis die
Linie ausgestorben ist. Nach dem zweiten
System (Heimfallssystem), wie es z. B. in
Baden
[* 2] und in
Oldenburg
[* 3]
Rechtens ist,
werden die einzelnen fürstlichen
Personen, in der
Regel von dem Zeitpunkt der Volljährigkeit an, besonders
dotiert, und die Apanage fällt mit dem
Tode des Apanagierten heim. Auch die direkten Nachkommen des regierenden
Herrn, insbesondere
auch der Thronfolger, haben in manchen
Ländern den Anspruch auf Apanage, während sie in andern
Staaten bei Lebzeiten des
Vaters
von diesem unterhalten werden müssen.
Die Prinzessinnen werden, solange sie unvermählt, entweder aus der der
Linie erhalten, oder sie empfangen
eine besondere in diesem
Fall oft
Sustentation genannt.
Im Fall der Verheiratung haben sie einen Anspruch auf
Aussteuer (Prinzessinnen-,
Fräuleinsteuer); die
Witwe des Monarchen wie diejenige eines nachgebornen
Prinzen haben ein
Wittum zu beanspruchen.
Apanage,
Fräuleinsteuer und
Wittum, welche regelmäßig in einer Geldrente, zuweilen aber auch in den Einkünften von
Liegenschaften
bestehen, haften je nach der in den einzelnen
Staaten bestehenden Einrichtung auf dem Kronfideikommißgut, dem
Kammer- oder
Domänenvermögen, auf der Staatskasse oder auch auf der
Zivilliste des regierenden
Herrn.
Analoge Verhältnisse finden sich übrigens auch in den mediatisierten fürstlichen
Häusern sowie in denjenigen
Familien vor, welche ein
Familienfideikommiß errichtet haben, dessen
Inhaber dann zuweilen an die von der
Erbfolge in dasselbe
ausgeschlossenen Familienglieder zu deren standesgemäßem Unterhalt Apanagen zu entrichten hat, deren
Größe sich nach
Statut,
Hausgesetz und Familienobservanz richtet.
(griech.), »Unempfindlichkeit der
Seele« gegen schmerzhafte oder auch andre
Eindrücke, daher Gleichgültigkeit oder derjenige Zustand, in welchem der
Mensch
über ein Ereignis oder einen Gegenstand weder Lust noch Unlust empfindet, letztern weder begehrt, noch verabscheut. Die
höchsten
Grade der Apathie beobachtet man angeboren bei Idioten und erworben als Endstadium mannigfacher
Geisteskrankheiten, welche in
Schwachsinn oder
Stupor (s. d.) übergehen.
Unter normalen Verhältnissen ist die Apathie
Folge von
Ermüdung des
Gehirns durch voraufgegangene Überanstrengungen. Im philosophischen
Sinn versteht man unter Apathie
Freiheit von
Affekten und
Leidenschaften. In diesem
Sinne nahmen die
Stoiker die Apathie, indem sie jene
als
Krankheiten der
Seele ansahen, von welchen der
Weise sich frei erhalten müsse, wobei aber manche derselben die
Forderung
übertrieben und auch edle und wohlthätige
Affekte unterdrückt wissen wollten.
Auch
Spinoza bezeichnete das Freisein von
Affekten, der
Hoffnung wie der
Furcht, als
Frucht philosophischer, d. h. den
Lauf der
Ereignisse als notwendig und unvermeidlich einsehender,
Erkenntnis. Als von subjektiven Erregungen, privaten
Wünschen und
Vorurteilen befreite Gemütsstimmung
(sine ira et studio), die deshalb nicht
Gefühllosigkeit, sondern lediglich
Abwesenheit störender
Gefühle sein darf, kann Apathie, die dann jedoch eines andern
Namens würdig ist, sogar als
Bedingung wie
jedes rein wissenschaftlichen Forschens, so jedes rein ästhetischen Genießens bezeichnet werden.
Markt im ungar.
KomitatBács-Bodrog, an der
Donau, Dampfschiffstation, hat ein Bezirksgericht und (1881) 11,973
meist deutsche Einwohner, welche Seidenspinnerei, Hanfbau, Ölbereitung, Fischfang und
Handel treiben.
(v. griech. apatan, täuschen, weil der von
Werner untersuchte
Ehrenfriedersdorfer Apatít lange mit
Schörl,
Beryll
etc. verwechselt wurde),
Mineral aus der
Ordnung der
Phosphate, findet sich in hexagonalen, meist kurz säulenförmigen
oder dick tafelartigen, auf- oder eingewachsenen
Kristallen, sehr häufig in körnigen, faserigen oder dichten
Massen
(Phosphorit,
s. d.). Er ist farblos oder licht grau, grün, blau, violett, rot gefärbt, mit
Glas- bis
Fettglanz, durchsichtig bis kantendurchscheinend,Härte 5, spez. Gew. 3,16-3,22.Beim Erwärmen phosphoreszieren dünne
Splitter mit schöner grüner
Farbe. Er besteht aus phosphorsaurem
Kalk mitChlorcalcium
und Fluorcalcium.
Man muß danach zwei Grundverbindungen unterscheiden: Chlorapatit 3Ca3P2O8 + CaCl2 und
Fluorapatit 3Ca3P2O8 + CaFl2 , welche meist als isomorphe Mischung zusammen vorkommen.
Der Apatít ist sehr weit verbreitet, findet sich als Gemengteil vieler
Felsarten, tritt auch häufig auf
Gängen
auf und setzt für sich allein gar nicht selten beträchtliche Lagermassen zusammen. Im verwitterten Zustand ist der Apatít die
Quelle
[* 6] des
Gehalts der
Ackererde an phosphorsauren
Salzen.
(Apaches), ein ehedem sehr wildes und zahlreiches nordamerikan. Indianervolk, das
in verschiedenen Unterabteilungen die Gebirgsgegenden an den
FlüssenColorado,
Gila und
Rio Grande del Norte
[* 11] in
New Mexico,
Arizona
und dem nördlichen
Mexiko
[* 12] bewohnt und zurFamilie der
Athabasca gerechnet wird. Als ein Reitervolk, das
von
Jagd und
Raub lebte, haben sie sich bis auf die Gegenwart herab gegen jeden Zivilisationsversuch wie gegen die
Weißen überhaupt
höchst feindselig bezeigt. Erst in neuester Zeit ist es der
Regierung der
Vereinigten Staaten
[* 13] gelungen, den größten Teil
der Apatschen auf
Reservationen anzusiedeln und zwar 4550 in
Arizona, 1600 in
New Mexico, 337 im Indianerterritorium,
im ganzen 6487
Köpfe.
Vgl.
Buschmann, Das Apache als eine athapaskische
Sprache
[* 14] erwiesen (Berl. 1860-1863, 2 Bde.);