InselTerceira, wurde aber besiegt und floh abermals nach
Frankreich.
Gleich vergeblich versuchte Antonio 1589 mit einer englischen
Flotte unter
Drake bei
Lissabon
[* 2] zu landen. Er starb 1595 in
Paris
[* 3] als Titularkönig von
Portugal
[* 4] in größter Dürftigkeit. Antonio schrieb:
»Panegyris Alphonsi I., Lusitanorum regis«
(Coimbra 1550);
Name eines römischen
Geschlechts, von dessen Mitgliedern folgende als die berühmtesten zu erwähnen sind:
1)
MarcusAntonius, einer der ausgezeichnetsten Redner seiner Zeit, weshalb er gewöhnlich den
Beinamen Orator (der Redner) führt, geb. 143
v. Chr., war 113
Quästor in
Asien,
[* 5] 104 Prätor, 99
Konsul und 97
Zensor. Im J. 87 ward
er auf Befehl des
Marius ermordet. Im J. 103 führte er als
Proprätor von
Kilikien den
Krieg mit
Glück gegen die dortigen Seeräuber.
Er vermied es grundsätzlich, seine
Reden zu veröffentlichen, von denen daher nichts erhalten ist; aber auch die von ihm
veröffentlichte kleine
Schrift
»De ratione dicendi« ist verloren gegangen.
Die Ermordung
Cäsars an den
Iden des März 44 eröffnete Antonius die Aussicht, sich an dessen
Stelle als Alleinherrscher zu setzen,
die er sofort ergriff und mit ebensoviel Vorsicht wie
Energie verfolgte. Zunächst zeigte er dem
Senat und den
Verschwornen, um sie nicht zum
Widerstand zu reizen, Versöhnlichkeit und Nachsicht; er ließ durch den
Senat eine allgemeine
Amnestie beschließen und traf auch sonst einige der Gegenpartei günstige Maßregeln. Daneben aber reizte er das
Volk durch
eine fein berechnete
Rede beim
BegräbnisCäsars gegen die Verschwornen auf, so daß dieselben sich veranlaßt
sahen,
Rom
[* 10] zu verlassen.; namentlich aber zog er die
VeteranenCäsarsan sich, mit denen er sich wie mit einer
Leibwache umgab,
und als er sich hierdurch hinlänglich gesichert glaubte, nötigte
er denSenat, ihm das
cisalpinische Gallien, obgleich dasselbe
schon früher von
Cäsar selbst dem D.Brutus, einem der Verschwornen, bestimmt und von demselben bereits
in
Besitz genommen war, und die von
Cäsar zu dem von ihm beabsichtigten Parthischen
Feldzug nach
Apollonia vorausgeschickten
Legionen zu überlassen, und mit diesen nach
Italien zurückberufenen
Legionen war er im
Oktober 44 bereits auf dem
Marsch nach
dem cisalpinischen
Gallien, um es dem
Brutus zu entreißen. Da erhob sich gegen ihn der von
Cäsar adoptierte
Enkel seiner
Schwester,
GajusOctavianus.
Dieser war auf die Nachricht von
Cäsars Ermordung von
Apollonia, wohin er ebenfalls von
Cäsar vorausgeschickt worden war,
nach
Rom geeilt, wo er sich im
Lauf desSommers bemühte, dasVolk, die
Veteranen und auch den
Senat für sich
zu gewinnen, und als jetzt (im
Herbst 44) Antonius seine Herrschaft an der
Spitze derLegionen zu begründen schien, sammelte er in
Kampanien einige
TausendVeteranen um sich; es gelang ihm ferner, einen Teil der
Legionen des Antonius zum
Abfall zu verlocken,
und als daher der
Senat, hauptsächlich durch die
BeredsamkeitCiceros (durch dessen Philippische
Reden) bewogen, ihn und die
Konsuln von 43 mit der
Führung des
Kriegs gegen Antonius beauftragte, der den D.
Brutus in
Mutina belagerte, so begann er diesen
Krieg
(er wird der Mutinensische genannt), der mit einer völligen
Niederlage des Antonius endete (April 43). Es schien
sonach der
Untergang des Antonius und der
Sieg der Senatspartei völlig entschieden.
Allein
Octavianus hatte sich dem
Senat nur zu dem
Zweck angeschlossen, um dem Antonius das Gegengewicht halten zu können. Jetzt,
nachdem dieser gedemütigt, weigerte er sich, ihn auf dieAufforderung des
Senats zu verfolgen, und machte
es ihm dadurch möglich, sich mit M.
ÄmiliusLepidus im jenseitigen
Gallien zu vereinigen, wodurch er wieder in
Besitz eines
starken
Heers gelangte; er zog vielmehr an der
Spitze seines
Heers nach
Rom, ließ sich dort zum
Konsul ernennen (19. Aug.) und knüpfte
darauf Unterhandlungen mit Antonius und
Lepidus an, die zu dem (zweiten)
Triumvirat führten, welches im
Oktober 43 in
Oberitalien
[* 11] geschlossen wurde. Der
Zweck des
Triumvirats ging dahin, alle Gegner in
Rom aus
¶
mehr
dem Weg zu räumen, weshalb durch die Proskriptionen eine große Anzahl der angesehensten Männer (unter ihnen auch Cicero)
ermordet wurde, namentlich aber die Streitkräfte der Senatspartei, die im Osten des Reichs von M. Brutus und GajusCassius gesammelt
worden waren, gemeinschaftlich zu bekämpfen. Gegen diese zogen also Antonius und Octavianus und lieferten ihnen
die zwei Schlachten
[* 13] bei Philippi, in welchen sie völlig geschlagen wurden und Brutus und Cassius selbst den Tod fanden.
Hiermit war die Senatspartei und dadurch zugleich die Republik, soweit von einer solchen noch die Rede sein konnte, vernichtet.
Antonius wandte sich nun nach dem Osten, um diesen zu beruhigen und zu ordnen, brachte aber bis zu seinem letzten
Kampf mit Octavianus, durch die Reize der Kleopatra gefesselt, seine Zeit hauptsächlich zu Alexandria in Schwelgerei und Trägheit
zu, aus welcher er, von zwei ruhmlosen Feldzügen gegen die Parther abgesehen, sich nur selten und auf kurze Zeit aufraffte.
Während dieser Zeit kam Antonius 40 auf Veranlassung des PerusinischenKriegs in feindseliger Stimmung gegen
Octavianus nach Italien; indes wurde die Eintracht zwischen beiden Triumvirn durch den brundusinischen Vertrag wiederhergestellt,
so daß den Octavianus 36 im SizilischenKrieg noch mit seiner Flotte unterstützte. Octavianus suchte hierauf den Bruch mit Antonius aufs
sorgfältigste zu vermeiden (Lepidus war von Octavianus 36 aus dem Triumvirat ausgeschlossen worden, weil er
einen Versuch machte, sich eine selbständigere Stellung zu erzwingen); er benutzte die nächstfolgenden Jahre, um seine Streitkräfte
zu verstärken und seine Stellung in Rom, dem Mittelpunkt des Reichs, zu befestigen, während in Alexandria durch seine Schwelgereien
und durch die Willkür, mit der er über die Königreiche und Provinzen des Ostens zu gunsten der Kleopatra
und ihrer Kinder verfügte, die Gemüter von sich entfremdete und seine Macht untergrub. Im J. 33 aber kam es zuerst zu gereizten
Verhandlungen zwischen beiden Triumvirn, und zu Anfang des Jahrs 32 wurde hierauf im Senat der Krieg gegen
Kleopatra, d. h. gegen Antonius, erklärt. Antonius bot gegen seinen Nebenbuhler
die gesamten Streitkräfte des Ostens auf, versäumte aber auch jetzt mehrere günstige Gelegenheiten, und als es 2. Sept. 31 zu
der großen Schlacht bei dem VorgebirgeActium kam, gab er selbst den Kampf auf, indem er der Kleopatra, welche
die Schlacht, ehe sie entschieden war, mit ihren 60 Schiffen verließ, nach Ägypten
[* 15] folgte. Er versuchte von da aus noch Verhandlungen
mit Octavianus, die aber zu keinem Ergebnis führten, wagte auch einen Angriff auf Octavianus, der 30 in Ägypten eingedrungen
war, wurde aber von seinen Truppen verlassen, und als nun Kleopatra, welche den Octavianus für sich zu
gewinnen suchte, die Nachricht an ihn gelangen ließ, daß sie sich getötet habe, brachte er sich mit dem Schwert eine schwere
Wunde bei, ließ sich aber, als er erfuhr, daß jene Nachricht unbegründet, noch lebend zu
Kleopatra bringen, um in ihren
Armen zu sterben.
1) der Große, war um 251 zu Koma bei Herakleia in Oberägypten aus vornehmer Familie geboren. Früh einem asketischen Zug
folgend,
verteilte er, 20 Jahre alt, sein Vermögen unter die Armen und lebte danach über 30 Jahre in strengster Armut erst in einer
Grotte, dann in einer Ruine. Antonius fand bald Nachfolger und enthusiastische Verehrer, deren Leiter und Führer er wurde, »kinderlos,
der Vater eines unermeßlichen Geschlechts«. Er gilt in der Kirchengeschichte als Stifter eines geselligen Klosterlebens; aber
die Ordensregel, die man ihm zugeschrieben, ist das Machwerk späterer Jahrhunderte.
Zweimal trat Antonius aus seiner Verborgenheit hervor und machte zu Alexandria das Gewicht seines Ansehens geltend:
zuerst 311 in der Christenverfolgung Maximins, dann im Kampf wider den Arianismus. Später begab er sich mit zwei Freunden in
eine noch entlegenere Einöde, wo er 17. Jan. 356 starb. Antonius Leben beschrieb Athanasius d. Gr. (Textausg. 1858), und
es ist noch kein völlig durchschlagender Grund namhaft gemacht, ihm diese Schrift und dem Antonius Existenz abzusprechen.
2) von Padua,
[* 17] geb. zu Lissabon, trat 1210 in den Augustiner-, 1220 in den Franziskanerorden, durchzog dann als gewaltiger
Bußprediger Südfrankreich und Oberitalien. Wie er selbst der strengsten Askese sich befliß, so bekämpfte er als Haupt der
Spiritualen die Milderung der Ordensregel durch Elias von Cortona. Er starb 1231 in Padua und wurde 1232 von Gregor IX. heilig
gesprochen. Nach der Legende soll er denFischen gepredigt haben, als die Menschen ihn nicht hören wollten;
daher gilt er als Patron der Tiere, dem zu Ehren in Rom das Fest der Tierweihe 17.-25. Jan. gefeiert wird. Seine mystischen und
asketischen Schriften wurden mit denen des heil. Franz herausgegeben. Sein Gedächtnistag ist der 13. Juni.
Vgl. Seeböck, Der heil.
Antonius (Mainz
[* 18] 1878);