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Antimongelb - Antimons
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Antimongelb s. Antimonsäure. / 3
Antimonglanz (Antimonit, Grauspießglanzerz), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert / 137
Antimonialblei s. Antimonlegierungen. / 3
Antimonit s. Antimonglanz. / 3
Antimonium (Stibium), Antimon; A. crudum. A. sulfuratum crudum, nigrum, schwarzes Schwefelantimon, Grauspießgl / 24
Antimonlegierungen Verbindungen und Mischungen des Antimons mit andern Metallen. Das Antimon macht im allgemeinen / 102
Antimonoxyd (Sb2O3) findet sich in der Natur als Antimonblüte, entsteht beim Verbrennen des Antimons in / 165
Antimonoxydkali, weinsaures s. Brechweinstein. / 4
Antimonsäure entsteht beim Behandeln von Antimon mit überschüssiger starker Salpetersäure und Erhitzen / 162
Antimonsilber (Spießglassilber, Diskrasit), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert / 56
Antimonsilberblende s. Rotgüldigerz. / 3
Antimonsulfide (Schwefelantimon), Verbindungen des Antimons mit Schwefel. Dreifach-Schwefelantimon (Antimonsulfür / 314
Fortsetzung:
Antimonchlorid , (Antimontrichlorid, Antimonchlorür, Chlorantimon) SbCl3 erhält man bei der Einwirkung von
mehr
sich in dem kältern Teil des
Apparats als farblose, kristallinische, butterartige
Masse (Spießglanzbutter,
Butyrum Antimonii)
ab. Sie raucht an der
Luft , zieht
Feuchtigkeit an und zerfließt, schmilzt bei 72° zu einer öligen
Flüssigkeit , siedet bei
223°, wirkt höchst ätzend, löst sich in
Alkohol , wird aber durch
Wasser zersetzt, wobei sich Antimonoxychlorid
von schwankender
Zusammensetzung als weißes
Pulver ausscheidet. Dies war als
Algarotpulver offizinell, löst sich in
Salzsäure
und gibt beim
Kochen mit viel
Wasser zuletzt
Antimonoxyd .
Eine
Lösung der Spießglanzbutter, welche man durch Behandeln von Grauspießglanz
(Schwefelantimon ) mit
Salzsäure ,
Filtrieren
[* 2 ] und
Verdampfen bis zum spez. Gew. 1,34 -1,36
erhält, war als
Liquor stibii chlorati
(Cauterium antimoniale) offizinell und dient zur Bereitung von
Ätzpasten, zum Brünieren von Eisenwaren (daher
Bronziersalz ), zur
Beize auf
Silber , zur
Darstellung von
Antimonzinnober und
Lackfarben , indem man sie in Farbstofflösungen gießt, aus denen das sich abscheidende
Algarotpulver den
Farbstoff
an sich reißt.
Behandelt man Antimontrichlorid mit
Chlor , oder läßt man auf
Antimon überschüssiges
Chlor wirken, so
erhält man Antimonpentachlorid (Antimonsuperchlorid ) SbCl5 als farblose, an der
Luft stark rauchende, höchst
ätzend wirkende
Flüssigkeit , welche beim Erhitzen
Chlor verliert und beim Verdünnen mit
Wasser
Antimonsäure abscheidet.
s.
Antimonsäure . ^[= entsteht beim Behandeln von Antimon mit überschüssiger starker Salpetersäure und Erhitzen ...]
Eisen I
* 3
Eisen .
(Antimonit ,
Grauspießglanzerz ),
Mineral aus der
Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert
rhombisch, meist lang säulen- oder nadelförmig, findet sich derb und eingesprengt in stängeligen, faserigen, auch dichten
Aggregaten , ist bleigrau und auf den Spaltungsflächen stark metallisch glänzend,
Härte 2, spez. Gew. 4,6 -4,7 ,
von der
Härte des
Gipses , besteht aus
Schwefelantimon Sb2 S3 mit 71,76 Proz.
Antimon , enthält meist
Arsen ,
oft
Eisen ,
[* 3 ]
Blei ,
[* 4 ]
Kupfer
[* 5 ] und bisweilen
Gold ,
[* 6 ] bricht auf
Lagern und
Gängen , im kristallinischen
Schiefer - und
Übergangsgebirge , im
Erz- und
Fichtelgebirge , bei
Wolfsberg am
Harz ,
Arnsberg
[* 7 ] in
Westfalen ,
[* 8 ]
Přibram ,
Kremnitz ,
Schemnitz ,
Felsöbanya ,
Goldkronach , in
Frankreich ,
Spanien ,
[* 9 ]
Toscana ,
Corsica ,
[* 10 ]
England ,
Nord - und
Südamerika
[* 11 ] und auf
Borneo . Der Antimonglanz, das wichtigste Antimonerz,
ist sehr leicht schmelzbar, kann daher durch einen einfachen Ausseigerungsprozeß in
Tiegeln ,
Röhren
[* 12 ] oder
Flammöfen verarbeitet werden und liefert das
Spießglas
(Spießglanz ); s.
Antimonsulfide . S. Tafel
»Mineralien « ,
[* 13 ] Fig. 4.
s.
Antimonlegierungen . ^[= Verbindungen und Mischungen des Antimons mit andern Metallen. Das Antimon macht im allgemeinen ...]
s.
Antimonglanz . ^[= (Grauspießglanzerz), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert ...]
(Stibium ),
Antimon ;
Antimonium crudum. Antimonium sulfuratum crudum, nigrum, schwarzes
Schwefelantimon , Grauspießglanz;
Antimonium metallicum,
regulinisches
Antimon ;
Antimonium sulfuratum aurantiacum,
Goldschwefel ;
Antimonium sulfuratum rubeum,
Mineralkermes .
Verbindungen und Mischungen des
Antimons mit andern
Metallen . Das
Antimon macht im allgemeinen die
Metalle glänzender, härter und spröder.
Blei mit
Antimon bildet das Antimonial- oder
Hartblei , welches auch als
Letternmetall
(s. d.) benutzt wird. Zinnantimonlegierungen, die oft auch
Kupfer und
Zink enthalten, bilden das
Britanniametall ,
ähnliche, zum Teil bleihaltige das
Antifriktionsmetall
(Weißguß ) zu
Zapfenlagern ;
7 Teile
Antimon geben mit 3 Teilen
Eisen
die Réaumursche
Legierung , welche beim
Feilen
Funken sprüht;
die
Legierung aus 75
Kupfer und 25
Antimon ist spröde, blätterig
kristallinisch.,
politurfähig, ins
Violette spielend;
bei 50 Proz. Antimongehalt verschwindet der violette
Ton , und später wird die
Legierung glänzend weiß.
Kristall (Allgemeines,
* 14
Kristalle .
(Sb2 O3 ) findet sich in der
Natur als
Antimonblüte , entsteht beim Verbrennen des
Antimons
in einem schräg liegenden
Tiegel bei hoher
Temperatur , beim Behandeln von
Antimon mit verdünnter
Salpetersäure , beim
Kochen
von
Algarotpulver (Antimonoxychlorid ) mit kohlensaurem
Natron , beim
Fällen von
Brechweinstein (weinsteinsaurem
Antimonoxydkali ) mit
Ammoniak und unrein beim
Rösten von
Schwefelantimon (Grauspießglanz ). Antimonoxyd bildet farblose, diamantglänzende
Kristalle ,
[* 14 ] wird beim Erhitzen vorübergehend gelb, schmilzt bei hoher
Temperatur und sublimiert und wird beim Erhitzen an der
Luft zu Antimontetroxyd oxydiert;
Wasserstoff und
Kohle reduzieren es leicht zu
Antimon , in
Wasser ist es
unlöslich, aber löslich in
Salzsäure (zu
Antimonchlorid ) und in
Alkalien (zu den unbeständigen antimonigsauren
Salzen ), indem
es starken
Basen gegenüber die
Rolle einer
Säure spielt; es verbindet sich aber auch mit
Säuren und bildet die Antimonoxydsalze,
von denen nur einige mit organischen
Säuren beständig sind. Weinsaures
Antimonoxydkali bildet den
Brechweinstein .
Antimonoxyd ist giftig und wirkt, wie seine
Verbindungen , brechenerregend. Es war früher offizinell
(Flores antimonii) und dient zur
Darstellung von
Brechweinstein und andern Antimonpräparaten.
weinsaures, s.
Brechweinstein . ^[= (weinsaures Antimonoxydkali, Stibio-Kali tartaricum, Tartarus stibiatus s. antimonialis s. emeticus ...]
entsteht beim Behandeln von
Antimon mit überschüssiger starker
Salpetersäure und Erhitzen des
Produkts .
Dieses
Präparat ist Antimonsäureanhydrid (Antimonpentoxyd ) Sb2 O5 und bildet ein
blaßgelbes, in
Wasser und
Säuren kaum lösliches
Pulver , welches bei starkem Erhitzen unter Verlust von
Sauerstoff in Antimontetroxyd
übergeht und bei der
Lösung in
Alkalien antimonsaure
Salze bildet. Es war früher als
Materia perlata offizinell und dient
in der
Glas - und
Porzellanmalerei als gelbe
Farbe , zur
Darstellung von
Anilinfarben und zu
Glasuren .
Die
Salze der Antimonsäure sind bis auf das
Kali - und
Ammoniaksalz in
Wasser unlöslich und werden leicht zersetzt. Antimonsaures
Kali (Kaliumantimoniat )
H2 K2 Sb2 O7 ist in
Wasser ziemlich schwer löslich und dient als
Reagens auf
Natron . Antimonsaures
Bleioxyd (Bleiantimoniat ) wird als weißer
Niederschlag aus Bleilösungen gefällt und beim Erhitzen unter
Wasserverlust gelb. Diese gelbe
Verbindung , durch
Schmelzen von salpetersaurem
Bleioxyd und
Brechweinstein mit
Kochsalz und
Auslaugen
oder durch
Rösten von
Antimonoxyd mit
Bleiglätte erhalten, bildet das
Neapelgelb
(Antimongelb ), welches als beständige orangegelbe
Öl - und
Schmelzfarbe benutzt wird.
(Spießglassilber ,
Diskrasit ),
Mineral aus der
Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert
rhombisch, findet sich meist derb und eingesprengt, ist silberweiß, gelblich oder schwärzlich angelaufen,
Härte 3,5 , spez. Gew.
9,4 -10,0 , besteht aus
Antimon und
Silber und enthält 63,9 -84,2 Proz.
Silber . Es findet sich bei
Andreasberg , Altwolfach in
Baden ,
[* 15 ] Allemont und
Chãnarcillo in
Chile
[* 16 ] und wird auf
Silber verarbeitet.
s.
Rotgüldigerz . ^[= (Rotgiltigerz, Rotgülden, Silberblende), Mineral aus der Klasse der Blenden, besteht aus Silber ...]
Antimonzinnober - Anti
* 17
Seite 1.643.
(Schwefelantimon ),
Verbindungen des
Antimons mit
Schwefel .
Dreifach-Schwefelantimon (Antimonsulfür ) Sb2 S3
findet sich in der
Natur als
Antimonglanz (Grauspießglanz ) und wird aus dem
Erz durch einen einfachen
¶
mehr
Seigerungsprozeß in Tiegeln oder Flammöfen abgeschieden. Das Produkt kommt als Spießglanz (Spießglas , Antimonium crudum, Stibium
sulfuratum nigrum) in den Handel und bildet eine strahlig kristallinische, graphitfarbene, metallglänzende, abfärbende Masse
vom spez. Gew. 4,62, ist sehr leicht schmelzbar, flüchtig,
löst sich in Salzsäure unter Entwickelung von Schwefelwasserstoff zu Antimonchlorid , verwandelt sich beim
Erhitzen an der Luft unter Entwickelung von schwefliger Säure in Antimonoxyd , verpufft mit Salpeter zu antimonsaurem Kali , explodiert
sehr heftig mit chlorsaurem Kali und liefert beim Erhitzen mit Eisen metallisches Antimon .
Man benutzt es zum Ausbringen des Goldes aus goldhaltigem Silber , zu Feuerwerkssätzen, Zündpillen für Patronen , in der Veterinärpraxis
und zur Darstellung von Antimonpräparaten. Im Orient benutzen es die Frauen seit dem Altertum zum Bemalen
der Augenbrauen . Antimonsulfür wird auch durch Zusammenschmelzen von Antimon mit Schwefel erhalten und aus Brechweinstein - oder
Antimonchloridlösung durch Schwefelwasserstoff als orangerotes Pulver gefällt; mit kohlensaurem Kali gekocht, bildet es ein
Schwefelsalz und antimonigsaures Kali , und aus dieser Flüssigkeit scheidet sich beim Erkalten der Mineralkermes
(Stibium sulfuratum rubeum), ein Gemisch von Schwefelantimon mit Antimonoxyd , ab, welches im vorigen Jahrhundert ein sehr beliebtes
Arzneimittel war und auch jetzt noch offizinell ist, namentlich aber zum Vulkanisieren des Kautschuks benutzt wird.
Salz (Salinen oder Sal
* 18
Salz .
Fünffach - Schwefelantimon (Antimonpersulfid, Goldschwefel ) Sb2 S5 wird aus Fünffach-Chlorantimon
durch Schwefelwasserstoff gefällt und durch Zersetzung des sulfantimonsauren Natrons (Schlippeschen Salzes ) Na3 SbS4 + 9H2 O
mit Säure dargestellt. Letzteres Salz
[* 18 ] entsteht beim Kochen von Antimonsulfür (Spießglanz ) mit Natronlauge
und Schwefel und kristallisiert in großen, farblosen Kristallen ; mit Schwefelsäure
[* 19 ] gibt es Goldschwefel , Schwefelwasserstoff
und schwefelsaures Natron . Der Goldschwefel (Stibium sulfuratum aurantiacum, Sulfur auratum antimonii, Sulfur
stibiatum aurantiacum) bildet ein geruch- und geschmackloses, in Wasser unlösliches, orangefarbenes Pulver , löst sich in
Schwefelalkalien, Alkalien und Ammoniak und dient als Expektorans bei Katarrh und kruppöser Pneumonie, auch zum Vulkanisieren
des Kautschuks .