mehr
aus. Die Bewohner des Ostabhanges des Antilibanon sind größtenteils arabische Nomadenstämme, die des westlichen Drusen. [* 2] Reich ist der Antilibanon an Tempelruinen (darunter vor allen die von Baalbek).
aus. Die Bewohner des Ostabhanges des Antilibanon sind größtenteils arabische Nomadenstämme, die des westlichen Drusen. [* 2] Reich ist der Antilibanon an Tempelruinen (darunter vor allen die von Baalbek).
die Reihe großer und kleiner Inseln, welche im O. Zentralamerikas einen großen Halbkreis bilden, der sich in einer Länge von 3340 km von 10 bis 23° 30' nördl. Br. und 60 bis 85° westl. L. v. Gr. oder von der Nordostküste Yucatans südöstlich bis an die Mündungen des Orinoko erstreckt und das Karibische Meer fast wie einen Landsee umschließt. Eingeteilt werden diese Inseln in die Großen Antillen, nämlich Cuba, Jamaica, Haïti [* 3] und Puerto Rico, und in die Kleinen Antillen, welche als »Inseln im Wind« (Isles sous le vent, Islas barlo viento) von den Jungferninseln bis nach Trinidad und als »Inseln unter dem Wind« (au vent, sotto viento) von Trinidad längs der Küste Venezuelas westwärts bis Oruba reichen.
Nur die Engländer (und mit ihnen wohl auch deutsche Seefahrer) beschränken den Ausdruck »Inseln im Wind« (Windward Islands) auf die Inseln im N. von Martinique und bezeichnen mit »Inseln unter dem Wind« (Leeward Islands) die kleinen südlichen Inseln bis Trinidad. Die Antillen mit den Bahamainseln bilden Westindien [* 4] (s. d.). Ihren Namen verdanken die Antillen einer fabelhaften Insel Antiglia, welche seit 1424 auf Seekarten einen Platz gefunden hatte und halbwegs zwischen Lissabon [* 5] und Japan [* 6] liegen sollte. Auf Peter Martyrs Vorschlag wurde dieser Name auf die von Kolumbus entdeckten Inseln übertragen. Die Kleinen Antillen werden auch »Karibische Inseln« genannt, nach den streitbaren Kariben (s. d.), die sie meist bewohnten.
Vgl. Westindien (mit Karte) und die Artikel über die einzelnen Inseln.
s. Catalpa. ^[= Scop. (Catalpabaum, Trompetenbaum), Gattung aus der Familie der Bignoniaceen, Bäume oder Sträucher ...]
s. Karibisches Meer. ^[= ein amerikan. Mittelmeer, liegt zwischen den Antillen, die es vom Atlantischen Ozean trennen, ...]
in der griech. Mythe Sohn des Nestor, Freier der Helena, unter den Helden vor Troja [* 7] durch jugendliche Schönheit, Schnelligkeit und Tapferkeit ausgezeichnet, dem Achilleus innig befreundet, erlegte den ersten Troer, ward von Poseidon [* 8] vor des Adamas Pfeil beschirmt, meldete dem Achilleus den Tod des Patroklos und erhielt bei dessen Leichenspielen im Wagenrennen den zweiten, im Laufen den letzten Preis. Als Paris [* 9] den Nestor bedrängte, rettete Antilochos (so sagt Pindar) den Vater mit Aufopferung seines eignen Lebens, denn er fiel dabei von der Hand [* 10] des Memnon. Sein Freund Achilleus rächte ihn an dem Äthiopier und stellte ihm zu Ehren feierliche Leichenspiele an. Die Asche der drei Freunde Patroklos, Antilochos und Achilleus ruhte unter einem gemeinsamen Grabhügel am Hellespont.
(Antilopīna Laird, hierzu Tafel »Antilopen«), [* 11]
Unterfamilie der Horntiere (Cavicornia), aus der Ordnung der Huftiere und der Unterordnung der Paarzeher (Artiodactyla). Die ungemein artenreiche Gruppe umfaßt sehr verschiedenartig gebaute Tiere, welche sich zwar im allgemeinen durch schlanke, hirschähnliche Gestalt auszeichnen, in einzelnen Gliedern aber den Rindern oder Pferden nahetreten. Charakteristisch sind die drehrunden oder konischen, geraden oder verschieden, oft sehr merkwürdig gekrümmten, glatten oder mit Querwülsten versehenen, runzeligen, meistens beiden Geschlechtern eignen Hörner.
Das oft auffallend gezeichnete Haarkleid ist fast immer eng anliegend, doch zeigt sich häufig am Hals eine kleine Mähne und um den Mund herum ein Bart. Der gewöhnlich kurze Schwanz wird bisweilen dem des Rindes oder Hirsches ähnlich. Thränengruben und Klauendrüsen, Leistendrüsen und Afterklauen treten sehr ungleichmäßig auf. Die Weibchen werfen ein, selten zwei Junge und tragen sie in etwa 6 Monaten aus. Das Kalb ist nach 14-18 Monaten erwachsen. Die Größe der Antilopen schwankt von der eines Pferdes bis zu der eines Hasen.
Sie leben meist in größern Herden in baumlosen Steppen, einige auch im Hochgebirge, gehen ihrer Nahrung ebensowohl zur Tages- wie zur Nachtzeit nach und sind in beständiger Bewegung, die bei manchen Arten nicht nur sehr schnell, sondern auch höchst gewandt und anmutig ist. Überhaupt sind die Antilopen sehr hochstehende Tiere, ausgezeichnet durch geistige wie leibliche Vorzüge. Ihre Ausdauer im Lauf ist nicht geringer als ihre Schnelligkeit, ihre Sinne sind scharf, ihre stets rege Wachsamkeit läßt sie den stärkern Raubtieren seltener zur Beute werden, als man bei ihrem oft sehr zahlreichen Auftreten vermuten möchte.
Hinsichtlich ihrer Nahrung sind sie wenig wählerisch und höchst genügsam, vorzüglich fressen sie Gräser [* 12] und Kräuter, Blätter, Knospen [* 13] und junge Triebe und können dabei anhaltend dürsten. Fühlen sie sich vor Verfolgung sicher, so zeigen sie ein sehr heiteres, munteres, selbst neckisches Wesen. Ihre Stimme, welche blökend, stöhnend oder pfeifend ist, lassen sie selten, gewöhnlich nur zur Brunftzeit hören, wo es dann zwischen den Böcken zu heftigen Kämpfen um die Ziegen kommt.
Manche Arten lassen sich leicht zähmen und werden zu förmlichen Haustieren, wie denn auch die alten Ägypter gewisse Arten als Haustiere züchteten. Durch ihr schmackhaftes Fleisch, ihre Haut, [* 14] welche Kleidungsstücke, Säcke, Leder und Riemenwerk liefert, und ihre Hörner, woraus allerlei kleinere Utensilien verfertigt werden, bringen sie weit größern Nutzen, als sie auf Saatfeldern Schaden anrichten. Die Gazelle ist seit uralter Zeit das selbst auf den Menschen angewandte Bild der Anmut und Grazie, und die Hörner der Mendesantilope dienten bei den alten Ägyptern als würdige Attribute der Götter und Helden.
Die Antilopen gehören bis auf zwei Arten nur der Alten Welt an; ungemein reich an Arten ist Afrika, [* 15] die nächstgrößte Zahl beherbergt Asien, [* 16] in Europa [* 17] kommen nur die Saiga-Antilope und die Gemse vor. Man sieht viele Arten in den zoologischen Gärten, wo sie durch ihre Schönheit die Aufmerksamkeit fesseln. Zu den Antilopen gehört auch das »Einhorn«, aber welche Form speziell der Annahme einer einhörnigen Art und damit auch dem ganzen Sagenschatz vom Einhorn zu Grunde liegt, ist noch nicht entschieden. In brasilischen Höhlen sind fossile Reste von Antilopen gefunden worden, während Südamerika [* 18] jetzt keine hierher gehörige Form besitzt.
Die Hirschziegenantilope (Sassi, Cervicăpra bezoartica Pall.), fast 1,25 m lang, mit 15 cm langem Schwanz, 80 cm hoch, unserm Damhirsch ähnlich gebaut, nur noch schlanker und zierlicher, mit 40 cm langen, fast geraden, aufrechten, rückwärts gerichteten, geringelten und schraubenförmig gedrehten Hörnern nur beim Männchen, großen, langen Ohren, kurzem, buschig behaartem Schwanz, großen Thränengruben und Klauendrüsen. Das Männchen ist auf der Oberseite und an der Außenseite der Gliedmaßen dunkel braungrau und fahlgrau, das Weibchen dunkel isabellbraun, beide auf der Unterseite und der Innenseite der Gliedmaßen scharf abgesetzt weiß. Das Tier bewohnt Vorderindien, namentlich Bengalen, und lebt in Herden von 50-60 Stück. Es ist dem Mond [* 19] geheiligt, nimmt im Tierkreis die Stelle des Steinbocks ein und wird in zahllosen Gedichten wegen seiner Schönheit gepriesen. Man hält es in Parken; die Hindu pflegen es ¶
mit großer Sorgfalt; nur die Brahmanen dürfen sein Fleisch essen. Die indischen Fürsten beizen sie mit Falken oder jagen sie mit dem Jagdleoparden. Die Thränengruben bilden eine willkürlich zu öffnende Tasche und sondern in der Erregung einen stark riechenden Stoff ab, welcher, an Bäume oder Steine gerieben, wahrscheinlich das andre Geschlecht anlockt. Bezoarkugeln aus dem Magen [* 21] dieser Antilope gelten als sehr heilkräftig. Die Steppen- oder Saiga-Antilope (Antilope Saïga Wagn.), 1,2 m lang, 80 cm hoch, sehr plump gebaut, mit 11 cm langem Schwanz, verlängerter, sehr beweglicher Nase, [* 22] 30 cm langen, leierförmigen Hörnern beim Männchen, kurzen, breiten Ohren und Thränengruben, am Kopf und Hals aschgrau, am Bauch [* 23] weiß, sonst schmutzig weiß oder gelbgrau, auf dem Rücken dunkelbraun, lebt gesellig in den Steppen Osteuropas von der polnischen Grenze bis zum Altai und wird von den Nomaden zum Teil mit Hilfe des Steinadlers eifrig gejagt. In der Gefangenschaft geht sie meist durch ihre Schreckhaftigkeit und Ungeschicklichkeit zu Grunde. Der Pala (Aepyceros melampus Pall.), 1,70 m lang, mit 30 cm langem Schwanz, 95 cm hoch, mit über 50 cm langem, winkelig leierförmigem Gehörn beim Männchen, langen Ohren, ist oberseits hell rostbraun, unterseits weiß, mit braunschwarzer Bogenlinie auf den Keulen, bewohnt lichte Gehölze in Mittel- und Südafrika. [* 24]
Die Gazellen (Gazella Blainv.) sind zierliche, anmutig bewegliche Tiere mit geringelten, leierförmigen Hörnern bei beiden Geschlechtern, langen, spitzen Ohren, Thränengruben, Afterklauen und kurzem Schwanz. Die Gazelle (G. dorcas Licht.), [* 25] 1,1 m lang, mit 20 cm langem Schwanz, 60 cm hoch, zarter und schlanker gebaut und schöner gezeichnet als unser Reh, [* 26] mit großen, feurigen Augen, äußerst feinen, zierlich behuften Beinen, mittellangen Ohren und kleinem, leierförmigem Gehörn, ist sandfarbig gelb, auf dem Rücken und an den Läufen dunkel rotbraun, mit einem längs der Leibesseite verlaufenden noch dunklern Streifen, unterseits blendend weiß, mit gelblichweißem Nasenrücken und Augenring und schwarzer Schwanzspitze, lebt in Nordostafrika, in den Niederungen der Wüste, am häufigsten in dem zwischen dem Roten Meer und dem Nil gelegenen Strich, ist hochbegabt, harmlos und etwas furchtsam, das Weibchen setzt nach fünf- bis sechsmonatlicher Tragzeit ein einziges Kalb.
Sie wird leidenschaftlich gejagt, auch mit dem Falken gebeizt, aber auch sehr häufig gezähmt in den Häusern gehalten. Zur Zeit der 4. bis 6. Dynastie wurde sie im alten Ägypten [* 27] als Haustier gezüchtet und in Herden gehalten. Die Gazelle ist das bevorzugte Tier der morgenländischen Dichter, dessen Schönheit und Anmut sie besingen, und mit welcher sie die Geliebte rühmend vergleichen. Im alten Ägypten war sie der Isis [* 28] geheiligt. Sie ist das Reh der Bibel. [* 29] Sie hält sich gut in der Gefangenschaft und pflanzt sich auch fort.
Der Springbock (Zug- oder Prunkbock, Antidorcas euchŏre Forster), 1,3 m lang, 85 cm hoch, mit 20 cm langem Schwanz, kleinen, undeutlichen Thränengruben, beweglicher Hautfalte auf dem Rücken, leierförmig gekrümmten, schwarzen, geringelten Hörnern bei beiden Geschlechtern und langen, spitzen Ohren, ist lebhaft zimtbraun, unten und an den Spiegeln weiß, mit weißem Streifen über den Rücken, lebt in ungeheurer Zahl in Südafrika, flieht gehetzt in außerordentlichen Sprüngen und läßt sich, jung eingefangen, leicht zähmen.
Der Riedbock (Eleotragus arundinacĕus Gray), 1,5 m lang, gegen 95 cm hoch, ist etwas schlanker gebaut als unser Reh, mit ziemlich langem Schwanz, 30 cm langen, am Grund geringelten, vorwärts gebogenen Hörnern nur beim Männchen, unvollkommenen Thränengruben und großen, langen, schmalen, zugespitzten Ohren, rot graubraun, unten weiß, lebt paarweise, aber ziemlich häufig in sumpfigen Gegenden Süd- und Mittelafrikas. Der Ducker (Cephalophus mergens Wagn.), 1,1 m lang, 55 cm hoch, mit 20 cm langem Schwanz, 9 cm langen, dünnen, kurzen, geraden Hörnern, welche zwischen den Haaren eines Schopfes fast verschwinden, viel längern Ohren, ohne Thränengrube, auf der Oberseite grau olivenfarbig, auch dunkel gelbbraun, am Rücken und an den Keulen schwarz punktiert, lebt in den Buschdickichten der Küste Südafrikas, entflieht mit weiten Sprüngen und im Gebüsch geduckt, so daß er den Verfolgern leicht aus den Augen kommt, gibt feines Wildbret.
Windspielantilope (Beni Israel, Neotragus Hemprichii Wagn.), ein kleines, zierlich gebautes Tier mit sehr kleinen, dünnen, pfriemenartigen Hörnern beim Männchen und kurzem Schwanz, ist fuchsig, auf dem Rücken rotbraun, an den Vorderschenkeln gefleckt, unterseits weiß, lebt paarweise in den Buschwäldern Abessiniens. Der Klippspringer (Sassa, Oreotrăgus saltatrix Sund.), etwas über 95 cm lang und 60 cm hoch, mit langen, breiten Ohren, kurzen, geraden, schwarzen Hörnern beim Männchen und Thränengruben, ist der Gemse ähnlich gebaut, olivengelb, schwarz gesprenkelt, unten blässer, an der Kehle und Innenseite der Beine weiß, lebt paarweise in den Gebirgen von Abessinien und am Kap und ist durch ungemein große Beweglichkeit auszeichnet.
Man jagt ihn des Fleisches und am Kap auch des Felles halber. Der Goral (Nemorhoedus Goral Wagn.), 1 m lang, 70 cm hoch, mit 20 cm langem Schwanz, 10 cm langen Hörnern, langen, schmalen Ohren, ist ziegenähnlich gebaut, grau- oder rötlichbraun, schwarz und rötlich gesprenkelt, an Kinn und Kehle weiß, auf dem Rücken schwarz, lebt in starken Rudeln im untern und mittlern Gürtel [* 30] des westlichen Himalaja und gilt für das schnellste aller Geschöpfe des Landes. Über die hier sich anschließende Gemse s. d.
Der Kudu (Agaseen, Strepsicĕros capensis Gray), 2,5 m lang, 1,7 m hoch, mit 50 cm langem Schwanz, sehr langen, schraubenförmig gewundenen, zusammengedrückten und gekielten Hörnern beim Männchen, ohne Thränengruben, ist unserm Hirsch [* 31] ähnlich gebaut, gemähnt, rötlich braungrau, mit scharf gezeichneten weißen Streifen, die vom Rücken nach unten verlaufen. Der Kudu bewohnt in kleinen Trupps die Wälder vom Oranjefluß bis nach Nordabessinien und gleicht in seiner Lebensweise unserm Hochwild.
Überall, wo er vorkommt, wird er eifrig gejagt, denn sein Wildbret ist ausgezeichnet, und ebenso hoch sind die Hörner und das Fell geschätzt. Die Hörner kennt man seit langer Zeit, aber die Kunde von dem lebenden Tier datiert erst vom Ende des vorigen Jahrhunderts. Die Schimmelantilope (Blaubock, Hippotrăgus equinus Sund.), 2,2 m lang, mit 75 cm langem Schwanz, 1,6 m hoch, mit starker Nackenmähne, 65 cm langen, nach rückwärts und auswärts gebogenen Hörnern und langen Ohren, ist rostfarbig weißlich, am Vorderkopf schwärzlich, unterseits weiß, lebt in kleinen Trupps in den Berggegenden Innerafrikas. Der Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus Sund.) ist ein hirschähnliches, schwer gebautes Tier, 1,5 m lang, 1,3 m hoch, mit 50 cm langem Schwanz, 80 cm langen, starken, in sanften Bogen [* 32] erst rück- und auswärts, dann auf- und vorwärts gebogenen ¶