und geschmacklose Tafeln, ist unlöslich in
Wasser, schwer löslich in
Alkohol, leichter in
Äther,
Benzol und
Schwefelkohlenstoff,
schmilzt bei 214° und destilliert unzersetzt. Es wird von
Salpetersäure oder
Chromsäure in Anthrachinon C14H8O2
verwandelt und gibt mit
Brom in gelben
Nadeln
[* 2] kristallisierendes Bibromanthracen C14H8Br2 mit
welchem
Salpetersäure leicht Anthrachinon bildet.
Schwefelsäure
[* 3] löst Bibromanthracen zu Bisulfobibromanthracensäure
C14H8Br22SO3 ^[C14H8Br22SO3], welche durch
Oxydation in Anthrachinondisulfosäure übergeht.
Letztere bildet sich auch direkt beim Erwärmen von Bibromanthracen mit rauchender
Schwefelsäure. Das Anthrachinon bildet
gelbliche
Nadeln, ist unlöslich in
Wasser, schwer löslich in
Alkohol und
Benzol, reagiert neutral, schmilzt bei 273°, gibt
mit
Ätzkali geschmolzen
Benzoesäure und mit
Brom Bibromanthrachinon C14H8Br2O2 . Sowohl
diese
Verbindung als auch die Anthrachinondisulfosäure C14H6O2(SO3H)2 ^[C14H6O2(SO3H)2] liefern
beim Erhitzen mit
KalihydratBromkalium und
AlizarinC14H6(OH)2 ^[C14H6O2(OH)2], den
Farbstoff des
Krapps.
Wegen dieser
Reaktionen wird Anthracen im großen fabriziert und zur
Darstellung von
Alizarin benutzt; auch andre
Farbstoffe sind bereits
daraus gewonnen worden (s.
Alizarin). Anthracen wurde 1831 von
Dumas und
Laurent im
Steinkohlenteer entdeckt, gewann
aber erst praktische Bedeutung, als
Gräbe und Liebermann nachwiesen, daß es die Muttersubstanz des
Alizarins sei. Man kann
annehmen, daß gegenwärtig in
Deutschland
[* 4]
ca. 1400
Ton. Reinanthracen von den Alizarinfabrikanten verarbeitet werden. Hiervon
liefern die deutschen Teerdestillationen etwa 200 T.; der Rest kommt wesentlich aus
England.
(Kohlenblende), älteste fossile Kohlenart von eisenschwarzer, zuweilen ins Grauschwarze übergehender
Farbe,
muscheligem
Bruch, stark metallischem
Glasglanz, häufig mit
Anlage zu schaliger
Absonderung. Das
spezifische Gewicht beträgt
1,4-1,7, seine
Härte 2-2,5. Auf den Spaltungsflächen läuft er häufig in schönen
Regenbogenfarben an, verliert in der Rotglühhitze an
Glanz nur wenig, zerspringt aber und zerfällt beim Erkalten in kleine
Stückchen. Er ist sehr schwer entzündlich, entwickelt aber, einmal im
Brand, bei großem Verbrauch von
Sauerstoff eine sehr
intensive
Hitze ohne
Bildung von
Rauch oder bituminösem
Geruch.
Rußland, noch weit mehr aber
China
[* 16] besitzen große
Lager
[* 17] ausgezeichneten Anthracits. Die Zwischenlager erreichen zuweilen
eine
Mächtigkeit von 30, die Anthracitflöze selbst eine
Stärke
[* 18] von 4-16 m. Bis vor kurzem nannte man
Anthracít
taube Kohle, und
da man daran zweifelte, diese je bei pyrotechnischen
Prozessen in Anwendung zu bringen, blieben die reichsten
Lager unbebaut. Erst in neuerer Zeit wurden in allen den
Fällen, wo eine große intensive
Hitze erforderlich ist, glänzende
Resultate mit Anthracít erzielt. Namentlich fand man den Anthracít für den Hochofenbetrieb
sehr geeignet, und in
England und
Nordamerika
[* 19] sind jetzt eine
Menge Eisenwerke auf die Anwendung desselben basiert.
mehrjährige, rauhhaarige, selten kahle Kräuter mit fiederig, fast dreizählig zusammengesetzten Blättern, fehlenden oder
ein- bis zweiblätterigen Hüllen, vielblätterigen Hüllchen, weißen Blüten und geschnäbelter Frucht. ZehnArten auf der nördlichen
Erdhälfte.
Anthriscus sylvestrisHoffm. (Wiesenkerbel, Pferdekümmel), ein ausdauerndes Gewächs mit meist 1 m und darüber hohem, gefurchtem
Stengel,
[* 27] glänzenden, doppelt oder auch dreifach gefiederten Blättern und meist 8-16strahliger Dolde,
auf Wiesen, an Rainen, in Hecken, auf Schutt etc. sehr gemein, riecht frisch unangenehm gewürzhaft und schmeckt bitterlich
scharf, wird aber vom Vieh ohne Schaden gefressen.
Anthriscus cerefoliumHoffm. (Gartenkerbel), ein einjähriges Gewächs mit 30-60
cm hohem, ästigem, nur an den Knoten fein behaartem, zart gerilltem Stengel, dreifach gefiederten, unten
sparsam behaarten Blättern und meist drei- bis sechsstrahliger Dolde, ist in Südeuropa heimisch, bei uns verwildert und
wird in Gärten, namentlich in einer krausblätterigen Varietät, kultiviert. Man säet durch das ganze Jahr, etwa alle 6-8
Wochen in 20 cm entfernte Reihen 2 cm tief. Boden und Lage sind gleichgültig, frischer Dünger geliebt. Das
Kraut riecht und schmeckt angenehm gewürzhaft und dient als Küchengewürz. Die Samen
[* 28] enthalten ätherisches Öl. Anthriscus vulgaris
Peers. (gemeiner Kerbel) ist der vorigen Art ähnlich, riecht und schmeckt aber weniger angenehm.