bei
Blasinstrumenten, deren Mundstücke nicht in den
Mund genommen, sondern nur vor den
Mund gebracht werden,
die
Stellung der
Lippen beim Anblasen. Der Ansatz ist bei der
Flöte ein ganz andrer als bei den Blechblasinstrumenten, wo die Lippenränder
zugleich die
Stelle von
Zungen vertreten und daher der Ansatz ein sehr verschiedenartiger sein muß, je nachdem
hohe oder tiefe
Töne hervorgebracht werden sollen. Der
Bläser sagt, er habe keinen Ansatz, wenn er nicht völlig
Herr seiner
Lippen,
d. h. aufgeregt, matt etc., ist.
BeimGesang ist Ansatz die Art und
Weise, wie der eine
Phrase beginnende
Ton hervorgebracht wird, wobei man unterscheidet:
a) den Ansatz mit Glottisschluß, bei dem die Öffnung der
Glottis
(Stimmritze) einen eigentümlichen Gutturallaut (Knack, das hebräische
Aleph) dem
Ton vorausschickt, und b) den hauchartigen Ansatz, bei dem die
Glottis leicht geöffnet ist und dem
Ton ein schwacher
Hauch vorausgeht. Man nennt auch wohl die
Stellung der gesamten bei der Tonbildung und
Resonanz beteiligten
Kehlkopf-,
Gaumen- und Mundteile Ansatz und spricht von einem »gaumigen Ansatz« etc.
So viel gelehrte Werke auch schon über
Stimmbildung geschrieben sind, so fehlt es doch noch immer an zweifellosen wissenschaftlichen
Resultaten und für die
Praxis nutzbaren Anhaltspunkten; der beste Gesanglehrer ist noch immer der beste
Sänger, d. h. der, welcher alles vormacht.
Die Werke von
Helmholtz
(»Lehre
[* 2] von den Tonempfindungen«, 1862),
Merkel (»Anthropophonik«, 1856) u. a.
handeln in der ausführlichsten
Weise von den
Funktionen der
Stimmbänder, von der
Zusammensetzung der
Vokale aus
Obertönen etc.,
übersehen aber fast gänzlich, daß die Gestalt des Ansatzrohrs, d. h. des
den
Ton der
Stimmbänder verstärkenden Hohlraums vom
Kehlkopf
[* 3] bis zu den
Lippen, auch für denselben
Vokal (z. B. für das reine
A) sehr verschieden sein kann, je nachdem die weichen Teile des
Gaumens etc. sich stellen. Der
Sänger weiß, daß er sein
A vorn an den
Zähnen singen kann, aber auch ganz hinten am
Gaumen, daß ersteres einen »flachen«, letzteres
einen »gequetschten«
Ton gibt (den eigentlichen
Gaumenton), und daß die besten
Töne diejenigen sind, welche er mitten im
Mund
fühlt, daß es seine großen Schwierigkeiten hat, einem U, einem hellen E etc. diese Art der
Resonanz zu geben, und daß zu gunsten der Rundung und
Fülle des
Tons häufig dem
Vokal etwas von seiner
strengen
Charakteristik abgezogen werden muß (U wird nach O hin, E nach Ö, I nach Ü hin gefärbt). Das sind Fingerzeige,
die der
Sänger sofort begreift, und die ihm mehr nützen als alle
Hypothesen über die Thätigkeit der
Stimmbänder. - In der
Mathematik versteht man unter Ansatz die
Methode, nach der gegebene
Größen in gewisser
Ordnung aufgeschrieben
werden, um daraus das
Resultat der Rechnung nach einer bestimmten
Regel zu erhalten.
Das Schloß, die ehemalige Residenz der Markgrafen, ein großes, mit Statuen geziertes Viereck
[* 22] im Geschmack der italienischen Renaissance
(1713-23 nach einem Brand neuerbaut), enthält eine Bibliothek und Gemäldesammlung und dient teilweise zum Sitz der Kreisbehörden.
Vor demselben steht das eherne Standbild des Dichters Ansbach v. Platen (seit 1859) und im Schloßgarten das
des Dichters Uz sowie ein auf die Ermordung des Findlings KasparHauser (s. d.) bezüglicher Denkstein.
Die Stadt verdankt ihren Ursprung dem St. Gumpertsstift, einem Benediktinerkloster, das, von St. Gumpert
aus dem fränkischen Herzogsgeschlecht um 750 errichtet, 1057 in ein Chorherrenstift verwandelt und 1560 säkularisiert wurde.
Ansbach gehörte ursprünglich zum HochstiftWürzburg, dann zu Bamberg, ward 1259 an die Grafen von Öttingen verpfändet, kam durch
Kauf 1331 an die Burggrafen von Nürnberg und war 1486-1792 markgräfliche Residenz. Ansbach ist die Vaterstadt
der oben genannten Dichter Uz und Ansbach v. Platen.
Vgl. Hänle, Geschichte der Stadt Ansbach (Ansb. 1865).