Annaline,
s. Gips. ^[= Mineral aus der Ordnung der Sulfate, findet sich in monoklinischen, säulen- oder tafelförmigen ...] [* 2]
Annaline - Anneliden
s. Gips. ^[= Mineral aus der Ordnung der Sulfate, findet sich in monoklinischen, säulen- oder tafelförmigen ...] [* 2]
s. Gips. ^[= Mineral aus der Ordnung der Sulfate, findet sich in monoklinischen, säulen- oder tafelförmigen ...]
Kaiserreich, s. Anam. ^[= (Ngannam, "beruhigter Süden"), ein unter franz. Protektorat stehendes Kaiserreich ...]
(spr. ännän), Seestadt in Dumfriesshire (Schottland), an der Mündung des Annan in den Solway Firth, hier von einem Eisenbahnviadukt überspannt, der 1880 teilweise zusammenstürzte. Annan hat Baumwollspinnerei und (1881) 3366 Einw.
Mars (Planet)
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Mars.Perenna (oder Peranna), italische Göttin des Frühlings und des jungen Jahrs oder des Mondes, Symbol des Alten und des Jungen. Die römische Sage brachte sie auch mit Mars [* 3] in Verbindung. Ihr Fest wurde in Rom [* 4] mit Beginn des Frühlings (15. März) in einem Hain beim Tiber mit heitern Gelagen gefeiert. So viel Becher [* 5] man leerte, so viel Jahre schenkte sie. Eine spätere Sage macht sie zur Tochter des Königs Belus von Tyrus und Schwester der Dido, die nach der Einnahme Karthagos fliehend zu Äneas nach Italien [* 6] gekommen sei und sich hier, von dessen Gattin Lavinia aus Eifersucht angefeindet, in den latinischen Fluß Numicius gestürzt habe, worauf sie als Nymphe verehrt wurde.
Vereinigte Staaten von
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Vereinigten.1) Hauptstadt des nordamerikan. Staats Maryland, am Severn, der 3 km unterhalb in die Chesapeakebai einmündet, mit Marineakademie (Naval Academy) der Vereinigten Staaten [* 7] (seit 1845), dem 1784 gegründeten katholischen St. John's College, einem Staatenhaus und (1880) 6642 Einw. Annapolis wurde bereits 1649 gegründet und hieß ursprünglich Providence, dann Anne Arundel und nahm erst 1708 seinen jetzigen Namen an. In einem Saal des Staatenhauses legte Washington [* 8] nach Beendigung des Unabhängigkeitskriegs den Befehl über das Bundesheer nieder. -
2) Hafenstadt der britisch-nordamerikan. Provinz Neuschottland, an der Fundybai, 1605 von den Franzosen als Port Royal gegründet, hat einigen Handel (1882-83: Ausfuhr 344,072 Doll., Einfuhr 116,701 Doll.) und (1880) 2833 Einw.
Arbor, Stadt im nordamerikan. Staat Michigan, Grafschaft Washtenaw, 58 km westlich von Detroit, am Huron River, ist Sitz der 1842 gegründeten Universität des Staats (mit Sternwarte [* 9] und 1200 Studenten), hat Wollfabrikation, Säge- und Kornmühlen, Gerberei, Brauerei und (1880) 8061 Einw.
selbdritt, künstlerische Darstellung der heil. Anna mit zwei Kindern (Maria und Jesus) auf den Armen oder mit Maria auf dem Schoß, welche den kleinen Jesusknaben selbst hält.
(lat.), im weitesten Sinn eine Abgabe, welche bei Gelegenheit der Verleihung eines kirchlichen Amtes (beneficium) an den Papst zu entrichten ist. Seitdem nämlich um die Mitte des 13. Jahrh. die Bischofsweihe ein päpstliches Reservatrecht wurde, erhob die Kurie von sämtlichen Bischöfen eine solche Abgabe (servitium commune), deren Betrag oft bis zur Höhe eines Jahreseinkommens sich steigerte und noch durch Kanzleigebühren (servitia minuta) erhöht wurde, bis Bonifacius IX. sie (1392) auf die Hälfte der Jahreseinnahme festsetzte.
Neben dieser Abgabe (Servitien) bestand eine zweite Abgabe der Annaten, die aus der Übertragung der feudalen Lehnsverhältnisse auf die Hierarchie hervorgegangen war. Wie nämlich nach dem Tode des Lehnsmanns das verfallene Lehen mit seinen Einkünften bis zu anderweitiger Vergebung an den Lehnsherrn zurückfiel, so nahmen Bischöfe und Prälaten die Einkünfte der von ihnen abhängigen Benefizien während der regelmäßigen einjährigen Vakanz für sich in Anspruch.
Geschichtskarten von D
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Deutschland.Dasselbe Recht machten seit dem 14. Jahrh. die Päpste geltend, zuerst ausnahmsweise, dann bleibend und definitiv, hinsichtlich der Bistümer und aller Benefizien, die sie sich reserviert hatten. Im Kostnitzer Konkordat (1418) wurde aber bestimmt, daß die Annaten gezahlt werden sollten von den päpstlichen Pfründen, wenn sie zu mehr als 24 Goldgulden taxiert seien, und damit wurden in Deutschland [* 10] die nichtkonsistorialen Pfründen (Pfarreien, Kanonikate) von den eigentlichen Annaten befreit, weil sie in den römischen Taxrollen insgesamt niedriger veranschlagt sind.
Die Servitien sollten zur Höhe eines Jahreseinkommens gezahlt werden. Das Baseler Konzil erklärte zwar auch diese für abgeschafft, allein das Wiener Konkordat 1448 bestätigte die Kostnitzer Bestimmung. Seitdem nun die eigentlichen in Deutschland nicht mehr gezahlt wurden, ging der Name Annaten auf die Servitien über. Indes werden auch diese als solche nicht mehr bezahlt, sondern es ist durch Vereinbarungen ein gemindertes Pauschquantum festgesetzt, durch welches bei jeder Bischofswahl die sämtlichen Abgaben an die Kurie abgelöst werden. Dies beträgt z. B. für München [* 11] - Freising [* 12] 1000, für Breslau [* 13] 1166 ⅔, für Mainz [* 14] 448 1/6 Kammergulden (à 4 Fl. 50 Kr. rhein.).
Pfahlbauten
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Pfahlbauten.(spr. ann'ßi), Hauptstadt des franz. Departements Obersavoyen, am Nordwestende des Sees von Annecy, durch eine Zweigbahn mit Aix les Bains verbunden, hat eine Kathedrale (1523 erbaut), ein auf einem Felsen gelegenes fünftürmiges Schloß (Kaserne), ein stattliches Präfekturgebäude (am See), ein Monument des Chemikers Berthollet und (1881) 10,740 Einw. Annecy ist der gewerbfleißigste Ort Savoyens, mit Spinnereien, Kattundruckereien, Seiden- und Strohwarenfabriken, Eisen- und Messerschmieden etc. In dem Haus »aux Barattes«, der Stadt gegenüber, lebte und starb Eugène Sue im Exil (1857). Annecy hat ein Lyceum und ein Seminar und ist Sitz des Präfekten und eines Bischofs. Es war seit dem 10. Jahrh. Residenz der Grafen von Genévois und kam 1401 an Savoyen. - Der See von Annecy ist 14 km lang, bis 3 km breit und 50 m tief, durch eine angeschwemmte Ebene vom Fier, einem Zufluß des Rhône, geschieden und durch neugebildetes Land eingeengt. Er enthält Reste alter Pfahlbauten. [* 15]
(lat.), »anknüpfen«, etwas sich aneignen, seinem Besitztum einverleiben (s. Annexion).
Annenbrüderschaften -
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Seite 1.606.(Ringelwürmer, Annulata aut. Annelides Lam.), die höchste Klasse der Würmer, [* 16] Tiere mit gestrecktem, cylindrischem oder abgeplattetem Körper, welcher durch mehr oder weniger tief in die Leibeshöhle vorspringende Scheidewände in meist schon von außen sichtbare Segmente gegliedert ist. Die Zahl der Segmente wechselt bei einer und derselben Art oft ungemein, weil gewöhnlich die einzelnen Glieder [* 17] einander gleichwertig sind und so jedes folgende nur eine Wiederholung des vorhergehenden darstellt. Im allgemeinen besitzt nämlich jedes Segment sein besonderes Nervensystem, seinen Abschnitt am Verdauungskanal, seine eignen Geschlechtsorgane etc. Indessen sind doch die ersten Glieder vielfach durch den Besitz von Augen und Fühlern ausgezeichnet, auch innerlich anders gebaut und können daher als Kopf bezeichnet werden; ebenso hat das Endsegment des Tiers mit dem After eine stark abweichende Form. Mit dieser Gliederung, wie sie sich in der innern Organisation ausspricht, braucht aber die äußere Ringelung, welche den Anneliden ihren Namen gegeben, nicht übereinzustimmen; beim Blutegel [* 18] z. B. sind die Ringe der Haut [* 19] sehr viel zahlreicher. Die Oberhaut ist gewöhnlich weich; unter ihr liegt die Muskulatur in Gestalt eines aus Längs- und Ringfasern ¶
zusammengesetzten Rohrs, dessen Kontraktionen die Verkürzung mit gleichzeitiger Dickenzunahme oder die Verschmächtigung mit entsprechender Verlängerung [* 21] zur Folge haben. Besondere Bewegungsorgane existieren nur in Form von Saugnäpfen (Blutegel) oder von Borsten, welche entweder direkt in der Haut stecken, oder auf eignen Höckern, den sogen. Fußstummeln, angebracht sind. Dagegen mangeln wirkliche gegliederte Füße gänzlich. Der Mund liegt am Vorderende des Körpers auf der Bauchseite und führt in einen oft mit kräftigen Kiefern ausgestatteten und als Rüssel vorstülpbaren Schlund; auf diesen folgt der Darm, [* 22] welcher häufig in jedem Segment besondere Blindschläuche besitzt.
Gehirn
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Gehirn.Der After befindet sich am hintern Körperende, vielfach auf der Rückenseite. Das Gefäßsystem besteht meist aus zwei Längsstämmen, die am Bauch [* 23] und Rücken verlaufen, kontraktil sein können und durch Quergefäße miteinander verbunden sind. Besondere Respirationsorgane in Gestalt von Kiemen besitzen die meisten Meereswürmer. Das Nervensystem weist ein über dem Schlund gelegenes Gehirn [* 24] und einen Bauchstrang, der in mehr oder weniger scharf geschiedene Ganglien zerfällt, auf.
Von Sinnesorganen existieren Augen und bei einzelnen Gruppen auch Gehörbläschen sowie Fühler; Polyophthalmus (Vielauge) besitzt Augen auf den Seiten jedes Segments, während im allgemeinen die Sehorgane nur am Kopf angebracht sind. Von kompliziertem Bau sind meist die Exkretionsorgane, welche in jedem Segment paarweise vorhanden sind und daher auch wohl Segmentalorgane heißen; sie übernehmen übrigens neben ihrer eigentlichen Funktion als Niere auch wohl noch die der Ausführung der Geschlechtsprodukte (Eier, [* 25] Samen) [* 26] aus dem Körper.
Die Fortpflanzung ist teils eine ungeschlechtliche, teils eine geschlechtliche. Bei der erstern, welche namentlich kleinere Anneliden betrifft, bildet sich entweder für eine bestimmte Anzahl von Segmenten ein besonderer Kopf, und dann löst sich der junge Wurm ohne weiteres ab, oder es sprossen zwischen dem letzten und vorletzten Segment des alten Tiers neue, mit einem Kopfe versehene Segmente, so daß bei Wiederholung dieses Prozesses zuerst eine Kolonie von hintereinander gelagerten Würmern entsteht.
Viele Anneliden sind Zwitter. Die Ovarien und Hoden liegen in bestimmten Körperregionen und werden erst zur Zeit der Geschlechtsreife umfangreich; bei den Blutegeln führen sie ihre Erzeugnisse direkt nach außen, während sie bei den meisten Anneliden sie in die Leibeshöhle entleeren und von dort durch die Exkretionsorgane weiter befördern lassen. Die Entwickelung erfolgt in einzelnen Fällen in besondern Kokons und ist alsdann gewöhnlich eine direkte; gelangen dagegen die Eier frei in das Wasser, so ist eine bedeutende Metamorphose der Jungen die Regel. Lebendig gebärend sind nur sehr wenige Arten.
Die Anneliden leben entweder in feuchter Erde (Regenwurm), im Schlamm oder im Wasser. Namentlich reich ist an ihnen das Meer. Meist nähren sie sich von tierischer Kost; einzelne sind sogar zeitweilig Parasiten (Blutegel). Man teilt sie in zwei große Klassen: die Hirudineen oder Blutegel (s. d.) und die Chätopoden oder Borstenwürmer. Letztere sind durch den Besitz von beweglichen Borsten ausgezeichnet; die meisten Arten sind getrennten Geschlechts; in einzelnen Fällen sind sich Männchen und Weibchen so unähnlich, daß man sie früher wohl besondern Gattungen zugeteilt hat.
Brunnen (artesische Br
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Brunnen.Nach Maßgabe ihrer Beborstung lassen sie sich in zwei Gruppen bringen, die der Oligochäten (Wenigborster) und Polychäten (Vielborster). Erstere sind Hermaphroditen, ermangeln der Kiemen, Fühler, Fußstummel und Kiefer, besitzen als Augen nur Pigmentflecke, nähren sich meist von Pflanzen und entwickeln sich direkt. Zu ihnen gehört vor allen der Regenwurm (s. d.), ferner aber eine Anzahl ähnlicher in Bächen, Quellen, auch in Brunnen [* 27] lebender kleinerer Würmer.
Die Polychäten sind meist getrennt-geschlechtige Meeresbewohner, besitzen Kiefer, Fußstummel mit zahlreichen Borsten, vielfach auch Kiemen etc., fressen hauptsächlich Tiere und entwickeln sich mit Metamorphose. Die mit Wimpern versehene Larve besteht zunächst nur aus dem Kopf- und dem Aftersegment; später keimen in der Richtung von vorn nach hinten immer direkt vor dem letztgenannten die neuen Segmente hervor, und so streckt sich der Leib mehr und mehr. Besonders deutlich zeigt alle diese Verhältnisse der merkwürdige borstenlose und äußerlich ungegliederte Polygordius, den man als auf niederster Stufe zurückgeblieben ansehen und als Verbindungsglied zwischen den Chätopoden und Gephyreen hinstellen darf. In Bezug auf die Lebensweise sind die Polychäten entweder Röhrenbewohner (Sedentaria oder Tubicolae, s. Röhrenwürmer) oder Schwimmer (Errantia).
Letztere sind nur zeitweilig in dünnen Röhren [* 28] zu finden, bewegen sich hingegen meist frei im Meer, sowohl auf dem Grund als an der Oberfläche, umher und sind gefräßige Räuber. Die Familie der Alciopidae zeichnet sich durch hoch entwickelte Augen aus;
die Aphroditidae oder Seeraupen (s. d.) sind vielfach über und über mit Borsten bedeckt;
die Eunicidae werden zum Teil über 1 m lang und sind mit äußerst kräftigen Kiefern ausgestattet;
bei den Nereïdae (Heteronereïs s. Tafel »Würmer«) tritt zuweilen eine und dieselbe Art unter den verschiedensten Formen auf, die nur durch direkte Beobachtung als zusammengehörig erkannt werden können;
die Syllidae zeigen einen deutlichen Generationswechsel.
Silurische Formation
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Silurformation.Fossil finden sich Anneliden vom Silur an (Nereïtes s. Tafel »Silurformation«); [* 29] am meisten sind Röhren von Röhrenwürmern erhalten geblieben. S. Tafel »Würmer«.
Vgl. Savigny, Système des Annélides (Par. 1826);
Grube, Die Familien der Anneliden (Berl. 1850);
Claparède, Recherches anatomiques sur les Annélides (Genf [* 30] 1861);
Ehlers, Die Borstenwürmer (Leipz. 1864-68);
Semper, Die Verwandtschaftsbeziehungen der gegliederten Tiere (Würzb. 1876);
Hatschek, Studien über Entwickelungsgeschichte [* 31] der Anneliden (Wien [* 32] 1878).