HerzogHeinrich trat hierauf das
FürstentumPleß dem nächsten Fideikommißerben, dem
Grafen von
Hochberg-Fürstenstein,
gegen eine lebenslängliche
Rente von 30,000 Thlr. ab. Die völlige Zerrüttung der finanziellen Angelegenheiten
des Herzogtums, welche 1845 an den
Tag kam (die
Staatsschuld bezifferte sich auf 4,323,249 Thlr.), ist ihm nicht zur
Last zu
legen, sondern datierte aus frühern
Zeiten. Die
Agnaten und
Preußen
[* 4] nahmen sich der
Sache an, und einem preußischen Beamten,
der in köthensche
Dienste
[* 5] trat, v.
Goßler, gelang es, wenigstens finanzielle
Ordnung einzuführen, wie
er sich auch als
Minister Vertrauen im Land erwarb.
(v. griech. anydria, »Wasserlosigkeit«;
Karstenit,
Muriacit),
Mineral aus der
Ordnung der
Sulfate, kristallisiert rhombisch, doch sind gute
Kristalle
[* 11] selten. Meist tritt er derb in körnigen oder fast dichten
Aggregaten auf und durchzieht z. B. als solcher in
Wieliczka und
Bochnia das
Steinsalz und den
Salzthon in eigentümlichen Windungen
(Gekrösestein). Er ist gewöhnlich weiß, selten bläulich
oder rötlich gefärbt, glasglänzend, durchsichtig und durchscheinend,
Härte 3-3,5, spez. Gew. 2,8-3.
Er besteht aus wasserfreiem schwefelsauren
Kalk CaSO4 ^[CaSO4] und findet sich in großen, meist unregelmäßig ausgedehnten
Massen mit
Gips
[* 12] und
Steinsalz in den
Salzgebirgen verschiedener
Formationen, namentlich der
Dyas,
Trias und des
Tertiär, eingelagert.
Im
Verhältnis zum
Gips (wasserhaltiger schwefelsaurer
Kalk) bildet er gewöhnlich die untern oder innern
Kernmassen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß der meiste
Gips in der
Natur aus Anhydrit durch
Aufnahme von
Wasser hervorgegangen
ist.
Hierbei wurde das
Volumen bedeutend vergrößert, und das
Gestein übte daher einen sehr heftigen Kristallisationsdruck auf
die Umgebung aus, woraus sich die
Störungen im Schichtenbau erklären, welche man meistens in der
Nähe
von Gipslagern beobachtet. Über die Bildungsweise des natürlichen Anhydrits war man lange Zeit im unklaren. Unter Anwendung
von Schmelzfluß läßt sich auf mannigfache
Weise kristallisierter Anhydrit erhalten, doch widerspricht das geognostische Vorkommen
einer plutonischen Bildungsweise.
Aus einer
Lösung von schwefelsaurem
Kalk in
Wasser wird unter gewöhnlichen Verhältnissen
Gips und kein
Anhydrit abgeschieden. Bei stärkerm
Druck bildet sich aber wasserärmerer schwefelsaurer
Kalk, wie manche
Kesselsteine darthun. Erhitzt
man
Gips mit gesättigter Kochsalzlösung und überschüssigem
Kochsalz in zugeschmolzenen Glasröhren, so bilden sich schon
bei 120-130° C. Anhydritkristalle; bei gewöhnlicher
Temperatur wird aus derselben
LösungGips abgeschieden. Es
scheint also bei niederer
Temperatur der schwefelsaure
Kalk der Kochsalzlösung, bei höherer
Temperatur die Kochsalzlösung
dem
Gips das
Wasser zu entziehen. Übrigens ist auch mancher
Gips in der
Natur durch Umwandlung aus kohlensaurem
Kalk entstanden
(s.
Gips). Der körnige Anhydrit wird vielfach zu Statuetten und
Ornamenten verarbeitet; pulverisiert und gebrannt,
nimmt er zwar
Wasser auf, erhärtet aber nicht zur einheitlichen
Masse wie gebrannter
Gips, kann also diesen nicht ersetzen.
troglodytische Stadt bildeten. Ani war im 5. Jahrh. noch ein kleines Fort, ward dann 961 Residenz der Bagratiden, als solche
erweitert, befestigt und mit Palästen und Kirchen geziert und gehörte bald zu den prächtigsten Herrschersitzen Vorderasiens.
Nach der Sage zählte es 100,000 Häuser und 1001 Kirchen. Nachdem die Stadt schon 1040 von den Byzantinern
erobert worden, fiel sie später den Seldschukken, dann den kurdischen Beni Schedda in die Hände und wurde von 1125 bis 1209 fünfmal
von den Georgiern erobert. Durch solche Stürme bereits um ihren Glanz gebracht, wurde sie 1319 durch ein Erdbeben
[* 14] völlig verwüstet.
Ihre vormalige Größe bezeugen jetzt nur noch ihre Ruinen, welche einen Raum von 5,5 km im Umkreis bedecken
und von russischen Archäologen genauer untersucht worden sind.
Vgl. Brosset, Les ruines d'A. (Petersb. 1860-61, 2 Bde.).