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herabhängende Platte aus Blech befindet, die sich mit der Windfahne dreht und daher stets senkrecht gegen die Richtung des Windes steht. Aus der Hebung [* 2] der Platte, die an einem geteilten Gradbogen abgelesen werden kann, läßt sich die Stärke [* 3] des Windes beurteilen. Das Robinsonsche Anemometer [* 4] ist darauf basiert, daß der Wind auf eine konkave (hohle) Fläche anders wirkt als auf eine konvexe (erhabene). An dem obern Ende einer vertikalen, leicht beweglichen Achse befindet sich ein horizontales Kreuz, [* 5] und an den Enden der vier gleich langen Arme sind vier hohle Halbkugeln aus dünnem Kupfer- oder Messingblech in der Art befestigt, daß ihre Öffnungen, im Kreis [* 6] herumgehend, nach derselben Seite gerichtet sind.
Berlin-Dresdener Eisen

* 8
Berliner.Bei bewegter Luft wird das Schalenkreuz in Rotation versetzt, und die Anzahl der Umdrehungen kann an einem Zeiger, der durch ein Uhrwerk mit dem Schalenkreuz in Verbindung steht, abgelesen werden. Oft richtet man dieses Anemometer so ein, daß es in gewissen Zeitintervallen die Richtung des Windes sowie die Anzahl der gemachten Umdrehungen selbst registriert. Instrumente dieser Art werden auch Anemographen genannt. Über verschiedene Konstruktionen, die bei derartigen Instrumenten zur Anwendung gebracht sind, vgl. Hofmann, Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahr 1876 (Braunschweig [* 7] 1878), u. Löwenherz, Bericht über die wissenschaftlichen Instrumente auf der Berliner [* 8] Gewerbeausstellung im Jahr 1879 (Berl. 1880). Als Zugmesser eignet sich besonders das von Fletcher, welches auf sehr einfachem Prinzip beruht.
Bläst man mit Hilfe eines Rohrs über das offene Ende eines andern Rohrs, so wird in diesem eine Luftverdünnung hervorgebracht, und die Flüssigkeit, in welche das Rohr taucht, kann um mehrere Zentimeter steigen. Wenn man also ein gerades Rohr durch ein Loch in dem Mauerwerk in den Rauchkanal einführt, so daß der Gasstrom quer an dem offenen Ende des Rohrs vorbeistreicht, so wird in dem letztern ein partielles Vakuum gebildet proportional zu der Geschwindigkeit des Stroms.
Außerdem kommt
aber auch die saugende
Wirkung des
Schornsteins selbst in Betracht, und für den gegenwärtigen
Zweck muß man
diese beiden
Kräfte unterscheiden. Man führt deshalb zwei
Röhren
[* 9] in den
Schornstein, von denen die eine so gebogen ist, daß
ihre Öffnung dem Luftstrom entgegengerichtet ist. In beiden
Röhren findet nunmehr eine Luftverdünnung
durch die Saugkraft des
Schornsteins statt; in dem geraden
Rohr aber wird dieselbe vermehrt durch die Saugkraft der daran vorbeistreichenden
Luft, während sie sich in dem gebogenen
Rohr vermindert durch den
Druck der hineinblasenden
Luft. Die
Differenz zwischen der
Saugkraft beider
Röhren wird also der
Wirkung des Luftstroms in dem
Kamin zuzuschreiben sein, und es bleibt
nur übrig, diese
Differenz zu messen, um daraus die
Geschwindigkeit des Luftstroms abzuleiten.
Fletcher verband nun mit den
beiden
Röhren d und e
[* 1]
(Fig. 2) zwei
Cylinder a und
a' von 10
cm
Durchmesser, welche am
Boden durch das
Rohr
b miteinander komm
unizieren. Die
Cylinder enthalten
Äther (der dem
Wasser wegen seiner größern Beweglichkeit vorzuziehen
ist), und auf diesem schwimmen
zwei hohle Metallkörper cc', an deren Mittellinie die Niveaudifferenz mit
Hilfe des
Nonius
[* 10] und sehr feiner Schraubenadjustierung bis auf 0,025
mm gemessen wird. Zur Ermittelung der der abgelesenen
Differenz entsprechend den Luftgeschwindigkeit dienen besondere
Tabellen.