und Weinreben bedeckte
Thäler eingeschnitten sind, und erzeugt besonders
Seide,
[* 2]
Wein,
Oliven,
Limonen etc.; auch die Vieh-, namentlich
die Schafzucht und die Vogeljagd sind nicht unwichtig. Von den Einwohnern suchen viele in den größern
Städten der
Levante
als
Handwerker oder
Dienstboten bei Europäern ihren
Erwerb. Die
Insel, zuerst von karischen Seeräubern
besetzt, wurde infolge der dorischen
Wanderung durch
Ionier bevölkert und sandte schon um 650
v. Chr. mehrere
Kolonien nach
der Chalkidike aus.
Nach den
Perserkriegen, in welchen sie auf seiten der
Perser gestanden hatte, gehorchte
sie den Athenern.
Später geriet sie
in makedonische, dann in pergamenische, endlich 133
v. Chr. in römische
Gewalt. Nach Begründung des lateinischen
Kaisertums erhielt sie 1207 in dem venezianischen
EdelmannMarinoDandolo einen eignen
Fürsten, dessen Nachfolger aus andern
venezianischen
Familien sich gegen die
Türken behaupteten und erst 1566 denselben die
Insel überlassen mußten. Der Hauptort
Andros liegt auf der Ostküste, hat einen kleinen
Hafen und 1800 Einw.
Vgl.
Hopf, Geschichte der
InselAndros und
ihrer Beherrscher von 1207 bis 1566
(Wien
[* 3] 1855,
Urkunden etc. 1856). -
(spr. angdruä),Jacques, gen.
Du Cerceau, franz.
Architekt und Kupferstecher, geboren um 1515, gestorben nach
1584, baute das
Chor der
Kirche von
Montargis, erwarb sich aber ein größeres
Verdienst durch seine zahlreichen
architektonischen und kunstgewerblichen
Entwürfe und
Publikationen mit eignen
Stichen, von denen diejenige über die französischen
Schlösser die bedeutendste ist, und durch seine
Stiche nach italienischen
Meistern. -
Sein Sohn oder
NeffeBaptiste Androuet
(ca. 1555 bis
ca. 1602) setzte nach dem
TodLescots den Louvrebau fort.
Vgl. Lübke, Geschichte der französischen
Renaissance
(Stuttg. 1868).
Ein Telegraphenkabel führt von hier nach
Sumatra hinüber. Andscher wurde
bei dem im
August 1883 erfolgten
Ausbruch des Krakatoa durch eine 3½ km ins Land dringende Meereswelle fast gänzlich zerstört.
Erst spätere Schriftsteller haben die
Sage von ihm in verschiedener
Weise weiter ausgebildet
und sie mit der
Gründung von
Rom
[* 19] verknüpft. Namentlich ist dies von Vergil in der
Äneide geschehen. Hiernach übergibt Äneas, als er
Troja verloren sieht, die
Hausgötter seinem
VaterAnchises und verläßt, diesen auf demRücken tragend, sein Söhnlein
Ascanius führend,
die brennende Stadt; sein
WeibKrëusa verliert er. Im
Gebirge sammelt er die Flüchtlinge, bemannt mit ihnen 20
Schiffe und
segelt von Antandros ab, zuerst nach
Thrakien, wo er Änos und Änea gründet, dann nach
Delos und
Kreta.
Aber
Jupiter gebietet ihm, heimlich zu entfliehen; die Getäuschte gibt sich den
Tod. Er gelangt darauf nach
Sizilien zu Akestes,
der gleichfalls aus
Troja stammt, und feiert dort den
Manen seines
Vaters zuEhrenSpiele.
Nun läßt Äneas die
Frauen und die
Greise in dem von ihm erbauten Akesta zurück und wendet sich nach
Italien.
[* 22] Bei
Cumä führt ihn die
Sibylle in
die
Unterwelt; nachdem er in
Cajeta seine
Amme beerdigt, landet er im Gebiet von
Laurentum. Der König
Latinus bietet ihm seine
Tochter
Lavinia zur Gemahlin, aber deren
Mutter¶
mehr
widerstrebt auf Anstiften der Juno und reizt den Turnus, den sie zu ihrem Eidam bestimmt hat, zum Kampf wider die Fremdlinge.
A. findet Zuflucht bei Evander am Palatinischen Berg, und ausgerüstet mit herrlichen Waffen,
[* 24] die ihm Vulkan auf Bitten der Venus
geschmiedet, erlegt er unter den Mauern von Lavinium, am Fluß Numicius den Nebenbuhler und den Etrusker
Mezentius. Nach der Schlacht wurde er nicht mehr gesehen und nachher in einem Hain und Tempel an jenem Fluß als Stammgott (Jupiter
indiges) verehrt. Sein Sohn von der Krëusa, Ascanius (auch Iulus genannt und daher Stammvater des römischen Geschlechts der
Julier), gründete Albalonga; die Herrschaft über dasselbe ging aber nach seinem Tod auf seinen jüngern
Bruder, A. Silvius, den Sohn der Lavinia, über, von dem die nachfolgenden Könige von Albalonga abstammen.
Vgl. Klausen, Äneas und
die Penaten (Hamb. 1839-40, 2 Bde.).
2) der Taktiker, wahrscheinlich Eine Person mit von Stymphalos, dem Feldherrn der Arkadier in der Schlacht
bei Mantineia 362 v. Chr., einer der ältesten Kriegsschriftsteller. Von seinem System der Kriegskunst (betitelt: »Hypomnemata«)
ist neben Fragmenten von den andern nur das Buch »Von der Belagerungskunst« vollständig erhalten und für die
Kenntnis der ältern Kriegskunst sowie in historischer Hinsicht wichtig; herausgegeben von Köchly und
Rüstow (»Griechische Kriegsschriftsteller«, Bd. 1, Leipz.
1853, mit deutscher Übersetzung), von Hercher (Berl. 1870) und Hug (Leipz. 1874).