immer weiter sich ausbreitenden
Türken nahm er 1302 die katalanischen
Söldner in seinen
Dienst, dieselben entzweiten sich
aber bald mit dem
Kaiser, verheerten 1305-1308
Thrakien und
Makedonien und zogen 1309 nach dem eigentlichen
Griechenland,
[* 2] wo
sie sich des Herzogtums
Athen
[* 3] bemächtigten. Andronikos wurde 1328 von seinem Enkel Andronikos III. vom
Thron
[* 4] gestoßen
und starb 1332 zu
Adrianopel in einem
Kloster. -
c) Andronikos III., der jüngere, Sohn des 1320 verstorbenen ältesten
Sohns Andronikos' II.,
Michael, wurde als
Mörder seines
BrudersManuel
von seinem Großvater von der
Thronfolge ausgeschlossen, zwang denselben aber, ihn 1325 als Mitregenten anzuerkennen, bemächtigte
sich dann 1328 der Hauptstadt, nötigte seinen Großvater zur
Abdankung und bestieg selbst den
Thron. Unter
ihm eroberten die osmanischen
Türken unter Orchan 1330
Nicäa und dehnten ihr Gebiet bis zum
Bosporus
[* 5] aus.
Stephan III., Urosch,
König von
Serbien,
[* 6] der 1330 sich auch
Bulgarien unterthänig machte, und dessen Nachfolger
Stephan IV.,
Duschan, eroberten
den größten Teil von
Makedonien und
Epirus. Andronikos starb 1341 und hinterließ einen neunjährigen Sohn,
Johannes V. Paläologos,
unter der
Vormundschaft des Großdomestikus
JohannesKantakuzenos. -
d) Andronikos IV., Sohn
Johannes' V., Paläologos, führte während der
Abwesenheit seines im
Abendland gegen die
TürkenHilfe suchenden
Vaters 1369-70 die
Regierung, verschwor sich dann, von diesem verstoßen, 1385 mit Saudschi, dem Sohn des
SultansMurad I., zum
Sturz der
Väter, wurde aber geblendet und eingekerkert. Im J. 1376 durch die mit seinem
Vater verfeindeten
Genuesen aus der
Haft befreit, bemächtigte er sich
Konstantinopels und setzte seinen
Vater gefangen; doch gelang es diesem,
zu entfliehen und 1379 mit türkischer
Hilfe die Hauptstadt wieder einzunehmen; 1381 kam zwischen beiden ein
Vertrag zu stande,
durch welchen Andronikos Selymbria,
Heraklea und einige andre
Orte in
Thrakien erhielt. Er starb 1385.
achteckig, mit den Reliefdarstellungen der Hauptwinde; auf dem
Dach
[* 8] diente ein beweglicher eherner
Triton
[* 9] als
Windfahne, darunter sind die
Linien einer
Sonnenuhr
[* 10] eingegraben (s. Tafel
»Baukunst
[* 11] IV«,
[* 12] Fig. 10).
Iwan Malchasowitsch,
Fürst, russ.
General, geb. 1798 zu
Tiflis, Sprößling eines der ältesten kachetischen
Dynastengeschlechter, trat 1817 zu
Petersburg
[* 19] in die
Garde, focht seit 1824 als
Major erst im
Kaukasus, 1826 und 1827 im
Kriege
gegenPersien
[* 20] und avancierte nach der
Erstürmung von
Achalzych 1828 zum Obersten und
Kommandanten des Nischegoroder
Regiments, mit welchem er bei Besiburt ein türkisches
Detachement auseinander sprengte. Nachdem er sich im
Kampf gegen die
kaukasischen Bergvölker mehrfach, namentlich 1840 durch Unterdrückung eines
Aufstandes der
Osseten, hervorgethan, ward er 1850 Militärgouverneur
vonTiflis und 1851
Generalleutnant.
L.
(Bartgras),
Gattung aus der
Familie der
Gramineen,
[* 21] ein- oder mehrjährige
Gräser
[* 22] mit
fingerartig verbundenen oder rispig geordneten
Ähren, lanzettlichen
Ährchen
[* 23] und eingeschlechtigen oder zwitterigen
Blüten,
von denen die letztern lang begrannt sind. Andropogon. IschaemumL.
(Hühnerfußgras,
Bluthirse) wächst ausdauernd auf sonnigen, trocknen
Hügeln, an Wegen und
Rainen durch ganz
Europa
[* 24] und gibt vor dem
Schossen gutes
Schaf- und Pferdefutter; der
ungeschrotene
Same (1 kg von ¼
Hektar) wird als Kraftfutter für Milchvieh empfohlen. Andropogon muricatum
Retz, ein ausdauerndes
Gras
auf der
KüsteKoromandel und in
Bengalen, hat eine dünne, vielfach verästelte
Wurzel,
[* 25] welche ein sehr kräftig und angenehm
riechendes ätherisches
Öl enthält, in
Indien zu
Matten, Fensterschirmen etc., die beim Besprengen mit
Wasser einen angenehmen
Geruch verbreiten, verarbeitet und als Vitivert-, Vetiver-,
Ivarankusawurzel,
Kuskus nach
Europa gebracht
wird.
Man benutzte sie früher auch arzneilich; jetzt wird sie noch von Rauchern gekaut, um den Tabaksgeruch zu verdecken. Das
ätherische
Öl ist sehr kostbar und wird wie die mit
Alkohol bereitete
Tinktur in der
Parfümerie benutzt.
Andropogon SchoenanthusL.
(Zitronengras), ein ausdauerndes
Gras inOstindien
[* 26] und
Arabien, ist als Speisegewürz und Kamelfutter sehr
geschätzt. Die strohgelben
Halme kamen früher als Kamelheu nach
Europa und wurden arzneilich benutzt. AndropogonNardusL.
(Nardenbartgras),
in
Ostindien,
Arabien und am
Kap, wird auf
Ceylon
[* 27] und an andern
Orten kultiviert und liefert, wie das vorige
und Andropogon citratusDec. in
Ostindien und
Ceylon, das ätherische
Idrisöl
(Grasöl, Lemonöl,
Nardenöl).
1) (jetzt
Andro)
Insel im
Griechischen Archipel, die nördlichste und nächst
Naxos größte der
Cykladen, durch
die Doropassage von
Euböa getrennt und gleichsam die Fortsetzung dieser
Insel, ist 405 qkm (8 QM.) groß
und zählt (1879) 22,562 Einw. Sie wird auf der Westseite von einem
Gebirge durchzogen, in dessen östliche Abhänge reich mit Fruchtbäumen
¶
mehr
und Weinreben bedeckte Thäler eingeschnitten sind, und erzeugt besonders Seide,
[* 29] Wein, Oliven, Limonen etc.; auch die Vieh-, namentlich
die Schafzucht und die Vogeljagd sind nicht unwichtig. Von den Einwohnern suchen viele in den größern Städten der Levante
als Handwerker oder Dienstboten bei Europäern ihren Erwerb. Die Insel, zuerst von karischen Seeräubern
besetzt, wurde infolge der dorischen Wanderung durch Ionier bevölkert und sandte schon um 650 v. Chr. mehrere Kolonien nach
der Chalkidike aus.
Nach den Perserkriegen, in welchen sie auf seiten der Perser gestanden hatte, gehorchte sie den Athenern. Später geriet sie
in makedonische, dann in pergamenische, endlich 133 v. Chr. in römische Gewalt. Nach Begründung des lateinischen
Kaisertums erhielt sie 1207 in dem venezianischen EdelmannMarinoDandolo einen eignen Fürsten, dessen Nachfolger aus andern
venezianischen Familien sich gegen die Türken behaupteten und erst 1566 denselben die Insel überlassen mußten. Der Hauptort
Andros liegt auf der Ostküste, hat einen kleinen Hafen und 1800 Einw.
Vgl. Hopf, Geschichte der Insel Andros und
ihrer Beherrscher von 1207 bis 1566 (Wien
[* 30] 1855, Urkunden etc. 1856). -