Androiden
(griech.), Automaten (s. d.) in Menschengestalt.
Androidisch, menschenähnlich.
(griech.), Automaten (s. d.) in Menschengestalt.
Androidisch, menschenähnlich.
(griech., »Menschenraub«),
in Athen das vom Staat anerkannte Vergeltungsrecht, nach welchem, wenn ein athenischer Bürger außer Landes getötet und sein Mörder nicht ausgeliefert ward, es den Verwandten des Ermordeten erlaubt war, drei dem Staate des Mörders Angehörige, aber nicht mehr, aufzufangen.
Dieselben wurden vor ein Gericht gestellt und wenn auch gestraft, doch im ganzen milder behandelt als die wirklichen Mörder.
s. v. w. Anthropolithen.
Gemahlin des Hektor, eine der erhabensten Frauengestalten bei Homer. Tochter des Königs Eetion im kilikischen Theben, verlor sie bei der Eroberung dieser Stadt Vater und Brüder, bald auch die Mutter. Der Trojanische Krieg raubte ihr den Gatten; ihr Abschied von ihm, als er in den Kampf eilt, der, wie sie nur zu richtig ahnt, sein letzter sein sollte, ihre Klage bei dem Erblicken seines Leichnams gehören zu den schönsten Stellen der Ilias. Bei der Eroberung Trojas war Andromache Zeugin, wie ihr Sohn Astyanax von der Mauer herabgestürzt wurde; sie selbst fiel dem Sohn des Achilleus, Neoptolemos (Pyrrhos), zu, dem sie nach Epirus folgte und drei Söhne, Molossos, Pielos, Pergamos, gebar.
Nach Virgil errichtete sie hier dem Hektor noch ein Denkmal. Als Neoptolemos Hermione, des Menelaos und der Helena Tochter, heiratete, überließ er Andromache dem Bruder Hektors, Helenos, König in Epirus. Von Helenos gebar den Kestrinos. Nach dem Tode dieses dritten Gemahls ging sie mit ihrem und des Pyrrhos Sohn Pergamon nach Asien, wo sie starb und später in Pergamon ein Heiligtum erhielt. Die letzten Schicksale der Andromache sind der Gegenstand einer noch erhaltenen Tragödie des Euripides, die ihren Namen trägt.
aus Kreta, Leibarzt des Nero, ist Erfinder eines Theriaks oder Mittels wider tierische Gifte, das aus 61 Bestandteilen zusammengesetzt war und am römischen Hofe viel gebraucht wurde.
Die poetische Beschreibung davon ist in Galenos' »De antidotis«, auch in den »Poetae didactici« enthalten und erschien mit Übersetzung von Fr. Tidicäus (Thorn 1607 u. Nürnb. 1754).
(griech.), Mannstollheit, s. Nymphomanie.
L., Gattung aus der Familie der Erikaceen, niedrige Sträucher mit meist immergrünen Blättern, glockigkrugförmiger Blumenkrone mit fünfzähnigem, zurückgeschlagenem Saum und fünffächeriger, vielsamiger Kapsel. In Deutschland einheimisch ist Andromeda polifolia L. (Lavendel- oder Rosmarinheide, falscher Porst), auf Torf- und Moorboden, mit kriechenden, dünnen Stämmchen, lanzettförmigen, am Rand zurückgerollten, oben glänzend grünen, unten graugrünen Blättern und zierlichen, blaßroten, fast doldenartig gehäuften Blüten. Dieses Gewächs gehört zu den torfbildenden Pflanzen und kann in Gärten zu Einfassung der Moorbeete, auf denen Rhododendren, Azaleen u. dgl. gezogen werden, dienen. Es ist narkotisch-giftig, und das Abweiden der jungen Triebe soll Schafen und Ziegen schädlich sein. Mehrere nordeuropäische und amerikanische Arten werden als Zierpflanzen kultiviert.
Sternbild des nördlichen Himmels, zwischen 343 und 34° Rektaszension sowie 20 und 52° nördlicher Deklination, unweit des Perseus, Kepheus und der Kassiopeia, nach Heis 139 dem bloßen Auge sichtbare Sterne enthaltend, darunter 3 Sterne zweiter Größe: Alamak östlich am Fuß, Mirach am Gürtel und der dritte (α) am Kopf. Der letzte bildet mit den drei Hauptsternen des Pegasus ein großes, leicht erkennbares Viereck. Aufwärts von Mirach, nordwestlich, sieht man den auch mit unbewaffnetem Auge erkennbaren Nebelfleck, den Simon Marius entdeckte.
Tochter des äthiopischen Königs Kepheus und der Kassiopeia. Ihre Mutter hatte sich gegen die Nereiden gerühmt, schöner zu sein als sie alle. Darüber zürnten diese und Poseidon, der eine Überschwemmung und ein Seeungeheuer sandte. Da Zeus Ammon Befreiung versprach, wenn Andromeda dem Ungeheuer vorgeworfen würde, so ließ Kepheus die Tochter an einen Felsen fesseln. Hier fand Perseus (s. d.) die Unglückliche und rettete sie durch Erlegung des Ungeheuers. Dem Versprechen des Vaters gemäß bekam er dafür zur Frau; da aber diese schon früher dem Phineus versprochen worden war, so entstand daraus bei der Hochzeit der gewaltige Kampf zwischen Perseus und Phineus. Andromeda folgte dem Perseus, der mit ihr mehrere Kinder zeugte. Durch Athene ward sie zum Andenken an die Thaten des Perseus unter die Sterne versetzt. Vgl. Fedde. De Perseo et Andromeda (Berl. 1860).
Dichter, s. Livius Andronicus.
1) byzantinische Kaiser: a) Andronikos I., Kaiser 1183-85, Sohn Isaaks, Enkel des Kaisers Alexios Komnenos, geriet 1141 in türkische Gefangenschaft, wurde nach seiner Freilassung vom Kaiser Manuel zum Anführer des Heers in Kilikien ernannt, zerfiel jedoch bald mit dem argwöhnischen Kaiser, der ihn einkerkern ließ. Nach mehr als zwölfjähriger Gefangenschaft entkam Andronikos, floh zum russischen Großfürsten Jaroslaw von Kiew und erwarb sich dessen Gunst. Mit Manuel versöhnt, zog er demselben mit russischen Truppen gegen die Ungarn zu Hilfe.
Abermals in Ungnade gefallen, wurde er nach Cypern verbannt, floh dann nach Jerusalem, darauf von hier mit der von ihm verführten Witwe des Königs Balduin III., Theodora, zu dem türkischen Sultan nach Damaskus und hierauf zu den Türken in Kleinasien. Später begnadigt, wurde er nach Önoe in Pontus verwiesen. Bei den nach dem Tod Manuels 1180 ausbrechenden Unruhen kehrte er, auf bedeutenden Anhang gestützt, nach Konstantinopel zurück und ließ den jungen Alexios krönen.
Durch einen von ihm erregten Volksaufstand erzwang er 1183 seine Erhebung zum Mitregenten, ließ bald darauf Alexios erdrosseln und heiratete dessen Verlobte Agnes, eine Tochter Ludwigs VII. von Frankreich. Er regierte mit Kraft und Geschick, veranlaßte aber durch die entsetzliche Grausamkeit, mit der er gegen den hohen Adel wütete, zahlreiche Aufstände; ein Verwandter des Kaisers Isaak Komnenos brachte Cypern zum Abfall und behauptete sich dort als Kaiser 1184-1191. Von dem vor Andronikos flüchtigen Alexios Komnenos herbeigerufen, entsandte König Wilhelm II. von Sizilien 1185 Heer und Flotte gegen das griechische Reich, die Normannen eroberten Durazzo und dann Thessalonika und zogen gegen Konstantinopel heran. Da wurde Andronikos durch eine von Isaak Angelos erregte Empörung in der Hauptstadt entthront und unter entsetzlichen Mißhandlungen getötet. - b) Andronikos II., der ältere, Sohn des Michael Paläologos, anfangs dessen Mitregent, seit 1283 Alleinherrscher, brach die von seinem Vater eingeleiteten Unterhandlungen über eine Vereinigung der griechischen und lateinischen Kirche ab und wurde deshalb vom Papst Clemens V. 1307 in den Bann gethan. Gegen die in Kleinasien
immer weiter sich ausbreitenden Türken nahm er 1302 die katalanischen Söldner in seinen Dienst, dieselben entzweiten sich aber bald mit dem Kaiser, verheerten 1305-1308 Thrakien und Makedonien und zogen 1309 nach dem eigentlichen Griechenland, wo sie sich des Herzogtums Athen bemächtigten. Andronikos wurde 1328 von seinem Enkel Andronikos III. vom Thron gestoßen und starb 1332 zu Adrianopel in einem Kloster. -
c) Andronikos III., der jüngere, Sohn des 1320 verstorbenen ältesten Sohns Andronikos' II., Michael, wurde als Mörder seines Bruders Manuel von seinem Großvater von der Thronfolge ausgeschlossen, zwang denselben aber, ihn 1325 als Mitregenten anzuerkennen, bemächtigte sich dann 1328 der Hauptstadt, nötigte seinen Großvater zur Abdankung und bestieg selbst den Thron. Unter ihm eroberten die osmanischen Türken unter Orchan 1330 Nicäa und dehnten ihr Gebiet bis zum Bosporus aus. Stephan III., Urosch, König von Serbien, der 1330 sich auch Bulgarien unterthänig machte, und dessen Nachfolger Stephan IV., Duschan, eroberten den größten Teil von Makedonien und Epirus. Andronikos starb 1341 und hinterließ einen neunjährigen Sohn, Johannes V. Paläologos, unter der Vormundschaft des Großdomestikus Johannes Kantakuzenos. -
d) Andronikos IV., Sohn Johannes' V., Paläologos, führte während der Abwesenheit seines im Abendland gegen die Türken Hilfe suchenden Vaters 1369-70 die Regierung, verschwor sich dann, von diesem verstoßen, 1385 mit Saudschi, dem Sohn des Sultans Murad I., zum Sturz der Väter, wurde aber geblendet und eingekerkert. Im J. 1376 durch die mit seinem Vater verfeindeten Genuesen aus der Haft befreit, bemächtigte er sich Konstantinopels und setzte seinen Vater gefangen; doch gelang es diesem, zu entfliehen und 1379 mit türkischer Hilfe die Hauptstadt wieder einzunehmen; 1381 kam zwischen beiden ein Vertrag zu stande, durch welchen Andronikos Selymbria, Heraklea und einige andre Orte in Thrakien erhielt. Er starb 1385.
2) Griech. Architekt aus Kyrrhos in Syrien oder Makedonien, Erbauer des marmornen »Turms der Winde« oder des Horologiums zu Athen, welches noch jetzt steht. Es ist ein Werk der spätern griechischen Kunst (vermutlich aus der Zeit des Scipio Nasica, 159 v. Chr.),
achteckig, mit den Reliefdarstellungen der Hauptwinde; auf dem Dach diente ein beweglicher eherner Triton als Windfahne, darunter sind die Linien einer Sonnenuhr eingegraben (s. Tafel »Baukunst IV«, [* ] Fig. 10).
3) Peripatet. Philosoph aus Rhodus, Haupt der Aristoteliker in Rom 50-80. v. Chr., Ordner und Herausgeber der Schriften des Theophrast und Aristoteles, schrieb ein ausführliches Werk über Leben und Schriften des Aristoteles, Kommentare über dessen Physik, Ethik und Kategorien u. a., wovon aber nichts mehr vorhanden ist.
4) Andronikos Kallistos, aristotel. Philosoph aus Thessalonika, lebte bis 1453 in Konstantinopel, dann in Rom, Florenz und Ferrara, wo er Lehrer der griechischen Sprache ward, und starb 1478 in Paris. Er ist Verfasser einer dem vorigen zugeschriebenen Schrift über die Leidenschaften (hrsg. Oxf. 1809) und vielleicht auch einer Paraphrase der Aristotelischen Ethik an den Nikomachos (hrsg. von Daniel Heinsius, Leid. 1617, Cambridge 1679).