Was er wollte, wurde jedoch mißverstanden und wahrscheinlich die Veranlassung, daß man ihn für den
Stifter oder Erneuerer
des
Ordens der
Rosenkreuzer (s. d.) ausgab, dessen Unwesen er selbst
verspottete. Seine
Schriften sind teils lateinisch, teils deutsch (im schwäbischen
Dialekt) geschrieben und zeichnen sich
durch eine
Fülle von scharfsinnigen und sittlich kräftigen
Gedanken aus. Die bedeutendsten sind: »Christlich Gemäl«
(Tübing.
1612);
»Chymische
Hochzeit Christiani Rosenkreuz« (1616);
»Menippus
sive satyricorum dialogorum centuria« (1617);
»Geistliche Kurzweil« (Straßb. 1619), eine Sammlung von
Gedichten, worin er, der mühseligen gelehrten
Dichtung der Zeitgenossen spottend, den alten Volkston anschlug.
Herder machte
zuerst wieder auf die Bedeutung der
Schriften Andreäs aufmerksam.
3) Brami, Maschinenkonstrukteur, geb. 1819 zu
Frankfurt
[* 4] a. M., besuchte das
Polytechnikum in
Karlsruhe
[* 5] und wurde nach längerer
praktischer Lehrzeit und vielfachen Instruktionsreisen 1837
Chef des Konstruktionsbüreaus der Maschinenfabrik der
Hamburg-Magdeburger
Dampfschiffahrtskompanie in
Buckau, deren
Ruf er bereits in den ersten fünf
Jahren seiner Thätigkeit über
Deutschlands
[* 6]
Grenzen
[* 7] verbreiten half. Im J. 1848 ging er nach
Amerika,
[* 8] suchte dort die Zuckerfabrikation nach europäischem
Muster einzuführen, kehrte aber nach sieben an Mißgeschick reichen
Jahren zurück und wurde
Direktor der
Buckauer Maschinenfabrik.
Er starb Besondere
Verdienste hat sich Andreä durch die Einführung derCorliß-Dampfmaschine und
des Rillieuxschen Verdampfapparats für Zuckerfabriken sowie durch zahlreiche Verbesserungen auf dem Gebiet des allgemeinen
Maschinenbaus erworben.
Andrea, ital. Kupferstecher und Formschneider, wahrscheinlich gegen 1560 geboren, war
Meister im
Tondruck mit mehreren
Platten, wie solchen vor ihm
Hugo da
Carpi geübt hatte. Im J. 1584 arbeitete
er in
Florenz,
[* 10] 1586 in
Siena, zuletzt (seit 1593) in
Mantua,
[* 11] wo er 1610 starb.
2)
Erzbischof von
Kraina in
Epirus oder
Albanien (nicht, wie fälschlich genannt,
Erzbischof von
Krain
[* 13] und
Kardinal), ein Udineser,
Dominikaner und
Doktor der
Theologie, ward 1476 vom
PapstSixtus IV. auf den erzbischöflichen
Stuhl erhoben
und vom
KaiserFriedrich III. zweimal mit einer
Mission an den
Papst beauftragt. Bei seiner zweiten Anwesenheit in
Rom scheint
er durch scharfe
Kritik der römischen Verhältnisse den
Zorn des
Papstes erregt zu haben. Er wurde in der
Engelsburg eingesperrt, aber auf die Verwendung des
Kaisers bald wieder freigelassen und ging nun verbittert nach Basel,
[* 14] das er für
sich gewann, und wohin er unter dem
Titel eines kaiserlichen Sendboten für Mai. 1482 eine allgemeine
Kirchenversammlung ausschrieb.
Ein gegen ihn erlassenes
Breve hatte ebensowenig Erfolg wie eine kaiserliche Abmahnung, die
Baseler nahmen
seine
Partei; als aber der abgesandte päpstliche
Bote mit kirchlichen
Strafen drohte, lieferten sie Andreas zwar nicht aus, setzten
ihn aber ins Gefängnis, in dem man ihn 1484 erhängt fand.
SeinLeichnam wurde in einem
Faß,
[* 15] worauf das päpstliche
Urteil
genagelt war, in den
Rhein versenkt.
3) Andreas I. (1046-58), der vierte ungar. König aus dem
HausArpad, lebte als Flüchtling in
Rotrußland und
Polen, bis ihn die
Ungarn 1046 nach des Usurpators
Peter Entthronung zum König ausriefen. Obgleich er das von der nationalen Heidenpartei
verfolgte
Christentum begünstigte, kündigte ihm
KaiserHeinrich III. wegen der EntthronungPeters als seines
Vasallen den
Krieg
an. Dieser
Krieg (1049-52) verlief für Andreas glücklich und wurde unter Vermittelung des
PapstesLeo IX. durch einen
Frieden beendigt,
worin
Heinrich III. auf die
Forderung eines
Tributs verzichtete, auch zugleich ein Freundschaftsbund mit
dem
DeutschenReiche geschlossen ward.
Bald darauf geriet Andreas mit dem König
Peter vonKroatien in
Krieg, dann in
Fehde mit seinem
BruderBela, der, als Andreas noch keinen Sohn hatte, zum Nachfolger ernannt, 1058 dem siebenjährigen
PrinzenSalomon hatte weichen
müssen. Von
Boleslaw von
Polen und unzufriedenenUngarn unterstützt, griff
Bela den mit
KaiserHeinrich IV.
verbündeten Andreas an, der 1058 an der
TheißSieg und
Leben verlor. -
4) Andreas II. (1205-36), von seinem Kreuzzug der Hierosolymitaner genannt, Sohn
Belas III., ein
Bruder des
KönigsEmmerich,
[* 17] stürzte
im
Verein mit seiner leidenschaftlichen Gemahlin
GertrudUngarn in schwere innere
Unruhen. Nachdem
Gertrud 1213 durch
eine Adelsverschwörung getötet worden war, unternahm Andreas 1217 mit andern
Fürsten einen Kreuzzug nach
Palästina,
[* 18] der, anfangs
glücklich, durch Uneinigkeit der verbündeten
Fürsten bei der Belagerung der
Feste auf dem
BergTabor scheiterte. Andreas kehrte
nach
Ungarn zurück, wo er bis zu seinemTod (1236) mit Empörungen zu kämpfen hatte. Unter ihm wurde 1222 die
Bulla aurea, die
KonstitutionUngarns, gegeben. -
übrige Sprößling des HausesArpad, zur Regierung. Von seinen Nebenbuhlern war der gefährlichste KarlMartell von Neapel,
[* 20] der
vom Papst begünstigt und in Dalmatien und Kroatien als König anerkannt wurde, ohne an sein Ziel zu gelangen. Später hatte Andreas mit
Magnatenaufständen zu kämpfen und starb Mit ihm erlosch das HausArpad.