Hier schrieb er:
»Lettre d'un colonel d'état-major sur la capitulation de
Metz« (1871) und
»Metz, campagne
et négociations« (1871, 9. Aufl. 1873), welche
Schriften großes Aufsehen erregten, da sie in geschickter, anscheinend unparteiischer
DarstellungBazaine die
Schuld an dem Unglück von
Metz beimaßen und zur
Anklage und
Verurteilung desselben wesentlich beitrugen.
Deshalb ward Andlau auf Betrieb angesehener
Generale beim
Avancement stets übergangen und, obwohl seit 1876
Senator,
doch erst 1879 nach dem
Sturz seiner Gegner Brigadegeneral. Er schrieb ferner:
»De la cavalerie dans le passé et dans l'avenir«
(1869) und
»Organisation et tactique de l'infanterie française depuis son origine« (1872).
»Sieben heilige
Fürsten« (Regensb. 1865). -
SeinBruderHeinrichBernhard, geb. stand
1821-25 im badischen Militärdienst und machte sich 1835-66 als Mitglied der Ersten badischen
Kammer durch rücksichtslose
Vertretung ultramontaner und feudaler Prinzipien bemerklich; auch agitierte er in
Deutschland
[* 24] für die ultramontanen
Grundsätze
und spielte auf den Wanderversammlungen der katholischen
Vereine
durch seine populäre
Beredsamkeit eine wichtige
Rolle. Er
starb auf seiner Besitzung Hugstetten bei Freiburg.
Er schrieb: »Der
Aufruhr und Umsturz in
Baden,
[* 25] als
eine natürliche
Folge der Landesgesetzgebung« (Freib. 1850);
die nördlichste und nächst
Hindö größte
Insel der Lofotengruppe, an der
KüsteNorwegens,
ist sehr gebirgig (bis 370 m
hoch) und bildet mit mehreren umliegenden Eilanden einen
Distrikt von 703 qkm (12,8 QM.) mit 2100 Einw.,
deren Hauptnahrungszweig
Fischerei
[* 26] und die Einsammlung von
Dunen und
Eiern der zahllosen Eidergänse auf mehreren benachbarten
Holmen bildet.
Die
Tötung der Eidergänse selbst ist seit 1860 verboten.
der zweite in der
Reihe der attischen Redner, geb. 439
v. Chr. aus edlem
Geschlecht, war ein Anhänger der
Oligarchie, verfeindete sich aber mit seiner
Partei, als er, in den
Prozeß wegen
Verstümmelung der Hermensäulen verwickelt,
um sich und seineFamilie zu retten, die derselben angehörigen Schuldigen 415 verriet. Vom
Verdacht nicht
gereinigt und trotz der ihm zugesicherten Straflosigkeit zum Teil in
Atimie verfallen, verließ er
Athen
[* 27] und trieb auf
Cypern
[* 28] einträgliche
Handelsgeschäfte.
Nach zweimaligem vergeblichen
Versuch, in seiner Vaterstadt wieder festen
Fuß zu fassen, konnte er endlich nach demSturz
der
Dreißig und nach der allgemeinen
Amnestie 402 nach
Athen zurückkehren, wo es ihm gelang, sich gegen neue
Anfechtungen siegreich
zu verteidigen und eine angesehene
Stellung zu erwerben.
Als er 390, im
KorinthischenKrieg zu Friedensunterhandlungen nach
Sparta
geschickt, den zurückgebrachten Friedensentwurf in einer noch erhaltenen
Rede vergeblich empfahl, soll
er verbannt worden und in der
Verbannung gestorben sein. Außer der erwähnten
Rede besitzen wir noch zwei andre von ihm; eine
vierte, gegen
Alkibiades, ist unecht. Sie wurden herausgegeben, außer in den Sammlungen der Redner, von
Becker (Quedlinb.
1832, mit Übersetzung),
Schiller (Leipz. 1835) u.
Blaß (2. Aufl., das. 1880).
Pflanzengattung, s.
Marrubium, ^[= Tourn. Gattung aus der Familie der Labiaten, ausdauernde, oft filzig oder wollig behaarte ...] schwarzer s.
Ballota.
(franz. Andorre), kleiner, seit länger als einem Jahrtausend bestehender
Freistaat auf der Südseite der östlichen
Pyrenäen, zwischen dem französischen
DepartementAriége und der spanischen
ProvinzLerida, nördlich von
Seo de Urgel, umfaßt das von hohen
Schneebergen umgürtete Thalbecken der Balira,
eines Nebenflusses des
Segre, mißt nach Strelbitsky 452 qkm (8,2 QM.) und umfaßt
sechs
Gemeinden: Andorra,
San Julian, Encamp, Canillo, La Masana und Ordino. Andorra hat schöne Waldungen und saftige Bergweiden, Eisengruben
und mehrere, aber noch unbenutzte
Mineralquellen (z. B.
Schwefelquellen in Escaldas); auch die in den
Bergen
[* 30] enthaltenen
Gänge von silberhaltigem
Bleiglanz sind noch unerschlossen. Die Einwohner, deren Zahl 1881
Rodriguez auf 15,000,
Reynald auf nur 6000 schätzte und Bladé nach einer Zählung 1875 auf 5800 angab, sind ein gutmütiges und arbeitsames,
gastfreies, streng sittliches und freiheitliebendes Völkchen katalonischer Abkunft und mit kanonischem
Dialekt.
Ihre Hauptbeschäftigung bilden
Ackerbau und
Viehzucht
[* 31] (namentlich
Schafe)
[* 32] und ganz besonders
Schmuggelhandel, außerdem
treiben sie
Handel mit
Holz
[* 33] und
¶
Die Republik wird durch einen Generalrat von 24 Mitgliedern regiert, welche auf vier Jahre durch vier Familienchefs einer jeden
Gemeinde erwählt werden. Präsident des Rats ist ein Erster Syndikus, der, wie auch ein Zweiter, der jenem beigegeben ist, von
den Räten selbst auf vier Jahre erwählt wird. Mit der Exekutive ist der Erste Syndikus betraut; die Justizverwaltung ruht in
den Händen zweier Viguiers (Vikare, Statthalter) und eines Zivilrichters. Frankreich und der Bischof von Urgel ernennen je einen
der Viguiers, den Zivilrichter ernennen beide abwechselnd.