(spr. -tschitz),Wladislaw, poln. Schriftsteller, geb. 1829 zu
Wilna,
[* 2] Sohn eines hervorragenden Schauspielers,
erlernte die
Pharmazie, widmete sich aber frühzeitig litterarischen
Arbeiten und lebte meist in
Krakau,
[* 3] wo er starb.
Er schrieb die besten polnischen Volksstücke, wie: »Die Bauernaristokraten« (1851),
»Die Bauernemigration« (preisgekrönt)
und »Die Flößer« (1875);
die
Richtung der
Gedanken auf irgend einen Gegenstand, besonders die
Richtung der
Gedanken auf Gott und göttliche
Dinge, in der Absicht, sich über das
Endliche,
Gemeine, Selbstische zu erheben. Andachtsübungen sind in
diesem
SinnGebet,
Gesang und öffentliche
Gottesverehrung überhaupt, Andachtsbücher
(Gebetbücher) aber solche
Schriften, welche
die Beförderung und Leitung religiöser Andacht bezwecken und bei Andachtsübungen als Hilfsmittel zu gebrauchen
sind (s.
Erbauungsbücher). Früher wurde das
Wort andächtig als Ehrenbenennung solchen
Personen beigelegt, bei denen man wegen
ihres
Amtes einen besondernBeruf zur Andacht voraussetzte, wie den geistlichen
Kurfürsten und
Doktoren der
Theologie,
welch letztere mit der Anrede »Ehrwürdige, in Gott andächtige
Herren« beehrt wurden. Andächtelei ist die krankhafte Andacht.
Die
Landschaft besteht im wesentlichen aus dem Flußthal und Stromgebiet des
Guadalquivir (Genaueres s. unter den einzelnen
Provinzen). Der Andalusier ist von schöner Körpergestalt, lebhaft und heiter, vergnügungssüchtig, leichtsinnig, aber
ehrlich und edel, redselig, voll
Verstand und Gewandtheit in der Auffassung, stolz auf sein Land und poetisch
begabt, aber arbeitsscheu, dabei genügsam, gastfrei und gefällig, aber auch jähzornig, keck und streitsüchtig, ein
Freund
des
Messers, wenn auch öfter nur ein prahlerischer Zungenheld.
In der
Kleidung liebt er bunte
Farben; eine
Jacke von
Seide,
[* 10]
Beinkleider mit vergoldeten
Knöpfen, weißeStrümpfe
mit seidenem
Band,
[* 11] ein buntes Brusttuch, ein schneeweißes
Hemd mit netter
Krause und offenem
Kragen, unter dem seidenen Leibgürtel
eine Cartuchera (Patronentasche) mit gesticktem Deckel, dies sind die wesentlichen
Bestandteile der andalusischen
Tracht. Die
Frauen sind von einer unnachahmlichen
Grazie und mit vielem Mutterwitz begabt und gelten, wenn auch nicht
für die schönsten, doch für die interessantesten und liebenswürdigsten Spanierinnen.
In den hohen
Thälern der
Sierra Nevada
leben noch reine Nachkommen der
Mauren. Zu dieser eigentlich maurisch-spanischen
Bevölkerung
[* 12] gesellen sich noch viele
Tausende
von
Zigeunern
(Gitanos), die teils ansässig sind, teils ein nomadisches
Leben führen.
In den ältesten
Zeiten wurde von den Turtern bewohnt, die
Gewerbe trieben und einige
Kultur besaßen, dabei
sanft und friedliebend, aber auch weichlich waren und keinem Eroberer widerstanden, und hieß
Bätica (nach dem
Bätis, jetzt
Guadalquivir) oder
Tartessos (phönikisch Tarschisch, nach seinen Bewohnern). Von
Fremden ließen sich zuerst die Phöniker
hier nieder, um die reichen Silberbergwerke auszubeuten; sie gründeten die
KolonienHispalis
(Sevilla),
Gades
(Cadiz) u. a.
Später nahmen die Karthager diese Gegenden ein, doch blieb ihr Einfluß lange Zeit auf die
Küsten beschränkt,
bis sie sich seit 237
v. Chr. durch
Eroberungen in
Spanien für das in
Sizilien
[* 13] Verlorne zu entschädigen suchten.
Schnell entartet, erlag das
Reich der Westgoten schon nach einem
Jahrhundert den Arabern in der
Schlacht
bei
Jeres de la Frontera 711. Als 755 die spanischen Araber sich von den
Kalifen in
Asien
[* 17] unabhängig machten, wurde der Sitz
einer neuen Dynastie von
Kalifen, die
Cordova zu ihrem Aufenthalt wählte. Die überwundenen
Goten wurden
von den Siegern mild behandelt, behielten freie Religionsübung, ihre eignen
Gesetze und
Sitten und zahlten bloß einen mäßigen
Tribut.
Die
Bevölkerung Andalusiens war damals sehr zahlreich, der
Ackerbau blühend;
Künste und
Wissenschaften, besonders
Baukunst,
[* 18] Astronomie,
[* 19]
Medizin, wurden von den Arabern mit solchem Erfolg getrieben, daß Wißbegierige aus dem übrigenEuropa
[* 20] nach
Cordova reisten, um dort Kenntnisse zu erwerben, die man sonst nirgends fand. Als aber 1031 die Dynastie der
Omejjaden
in
Cordova ausstarb und die
Mauren, schon längst uneinig, sich in mehrere unabhängige
Reiche zerteilten, verfiel auch ihre
Macht und der Wohlstand des
Landes. In Andalusien entstanden die dreiKönigreicheSevilla,
Cordova und
Jaen, welche
nach vielen
Kämpfen, von 1238 bis 1248, durch König
Ferdinand III. von
Kastilien den
Mauren entrissen wurden. Die blinde Unduldsamkeit
der
Christen trieb bald darauf
Tausende der Besiegten nach
Afrika zurück und legte hiermit den ersten
Grund zu der seitdem immer
bedeutender gewordenen
Entvölkerung des
Landes. Von jener Zeit an war Andalusien ein Teil des
ReichsKastilien und
hatte mit diesem stets gleiche
Schicksale.