bewirkt
Blutarmut seines Wirts. Er findet sich hauptsächlich in den Nilländern und erzeugt die unter dem
Namen der ägyptischen
Chlorose bekannte
Krankheit. Auch in
Italien
[* 2] und
Brasilien
[* 3] tritt der
Wurm
[* 4] auf, und neuerdings wurde nachgewiesen, daß er die
auch in
Deutschland
[* 5] beobachtete, oft in dauerndes Siechtum stürzende und nicht selten tödliche Ziegelbrenneranämie
erzeugt. Die
Larve des
Wurms scheint auf den Ziegelfeldern einen besonders günstigen Entwickelungsboden zu finden.
(franz. Ancienneté),
Dienst-,
Amts-, Rangalter, Dienstalterfolge. Das
Dienstalter wird nach den meisten
europäischen Heerverfassungen prinzipiell in allen Subalternoffiziergraden berücksichtigt bis zum
Major, indem alsdann die
größere oder geringere persönliche Befähigung für ferneres
Avancement entscheiden soll; doch ist
in großen
Armeen auch schon für jüngere
Kräfte die Möglichkeit eines Umgehens der Anciennität geboten. Militärisch wird die Anciennität nach
dem
Tag der letzten Beförderung, bei
Offizieren nach der Datierung des
Patents berechnet. Im
Gefecht ist die Anciennität für die Übernahme
des
Kommandos wichtig, wenn der
Kommandeur einer
Truppe gefallen ist. Im Zivildienst wird auf die Anciennität bei
dem Aufrücken in höhere Gehaltsstufen
Gewicht gelegt, auch bestimmt sich danach die Reihenfolge der in gleichem
Rang stehenden
Beamten u. dgl.
(lat.), kleiner, länglichrunder
Schild,
[* 6] insbesondere der, welcher zu
Numas Zeit in
Rom
[* 7] vom
Himmel
[* 8] herabgefallen
sein sollte, und an dessen
Besitz die Weltherrschaft geknüpft war. Um dessen
Entwendung zu verhüten, ließ
Numa elf demselben
ganz ähnliche
Schilde (ancilia) durch den wunderbar begabten
Künstler Veturius Mamurius verfertigen, in der, Regia aufhängen
und unter
Aufsicht der
Salier stellen.
Diese trugen die
Schilde auch alljährlich in feierlicher
Prozession
durch die Stadt.
Die Zwölfzahl der Ancilien versinnbildlicht vermutlich die zwölf
Monate.
Von diesem seinem neuen Wirkungskreis völlig in Anspruch genommen, gab Ancillon das Predigtamt und die Professur
auf. Nachdem er 1813 und 1814 seinen Zögling ins
Feld begleitet hatte, trat er als der
Kronprinz majorenn wurde,
von seiner
Stellung als Prinzenerzieher zurück und ward als
WirklicherGeheimerLegationsrat in das
Ministerium
der auswärtigen Angelegenheiten berufen, womit seine eigentliche politische Laufbahn begann. Bei der 1817 erfolgten Errichtung
des
Ausschusses für die Bearbeitung und Einführung der provinzialständischen
Verfassung und des Oberzensurkollegiums wurde
Ancillon als Mitglied hinzugezogen.
Auch ward er zum Mitglied des
Staatsrats ernannt, als diese oberste Staatsbehörde 1817 insLeben gerufen
wurde. Bei den wiederholten und langwierigen Krankheitsanfällen des
Grafen von
Bernstorff, der seit 1818 an der
Spitze des
Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten stand, leitete Ancillon die
Geschäfte der politischen
Sektion. An den Beratungen über
eine ständische
Verfassung nahm er teil, zeigte sich aber sehr unselbständig und schwankend und lenkte
schließlich ganz in die romantisch-reaktionären
Bahnen des
Kronprinzen ein. Im Mai 1831 wurde er zum
Wirklichen Geheimrat
sowie zum
Chef des
Departements für das
FürstentumNeuenburg,
[* 17] 25. Juli d. J. aber zum
Staatssekretär für die auswärtigen Angelegenheiten
ernannt und 1832 als Staatsminister an die
Spitze dieses
Ministeriums gestellt.
Obwohl in dem
Ruf eines gewissen Liberalismus stand, leitete er die
Geschäfte doch in ganz reaktionärem
Sinn und im engsten Anschluß an
Österreich;
[* 18] er entwarf 1834 mit
Metternich das
Wiener Schlußprotokoll, welches jede Erweiterung
konstitutioneller
Rechte in
Deutschland ausschloß. Er starb Trotz der
Menge der
Geschäfte, die ihm
während seiner politischen Laufbahn seit 1814 oblagen, war er fortdauernd schriftstellerisch thätig. Außer vielen akademischen
und politischen Abhandlungen schrieb er noch: »Mélanges de littérature et de philosophie« (Berl. 1801, 2 Bde.; 3. Aufl.
1823);
anmaßenden Adels zuzog. Wegen aufrührerischer Reden gegen Gustav III. ward er wiederholt in Prozesse verwickelt, aber nicht
überführt; 1791 verband er sich mit mehreren Unzufriedenen vom Adel zu einer Verschwörung gegen den König und erbot sich,
ihn zu ermorden. Lange suchte er vergeblich nach einer Gelegenheit. Endlich auf einem Maskenball im Opernhaus
zu Stockholm
[* 23] gelang es ihm, in die Nähe des Königs zu kommen und ihn mit einer Pistole tödlich zu verwunden.
Anckarström gestand sein Verbrechen, weigerte sich aber standhaft, seine Mitverschwornen zu verraten. Furchtlos und ohne die geringste
Reue über seine That zu empfinden, bestieg er 27. April das Schafott, nachdem man ihn vorher mehrere Tage mit
Ruten gepeitscht hatte. Seine Familie änderte den Namen.
Vgl. Nervo, Gustave III, roi de Suède, etc. (Par. 1876).