als seiner
Ausdehnung
[* 2] nach Bestimmte (die
Welt der besondern Naturdinge),
durch
Aussonderung der elementaren
Gegensätze des
Warmen und
Kalten, des Feuchten und
Trocknen vermöge der ewigen demselben innewohnenden
Bewegung hervor, und in dieselbe kehrt
es »nach der
Ordnung der Zeit« zurück, so daß eine endlose Aufeinanderfolge entstehender und vergehender Weltbildungen
sich ergibt. Zu erwähnen ist noch, daß sich bei Anaximándros die erste Erwähnung einer elternlosen
Zeugung findet, indem die
Erde
lebende, aus Wasserblasen hervorgehende
Wesen gebiert.
Auch der
Mensch ist ihm zufolge aus dem
Tier hervorgewachsen, bewohnte anfangs in Fischgestalt das
Wasser und ging später aufs
Trockne über, wo er zur menschlichen Form ausreifte. Des AnaximándrosSchrift »Über die
Natur«, angeblich die erste
philosophische der griechischen Litteratur, ist bis auf sehr dürftige Bruchstücke verloren.
griech.
Philosoph der ionischen
Schule,
Schüler des
Anaximandros, geboren zu Milet, gestorben um 500
v. Chr.
Er hielt nach der
Analogie des tierischen, durch
Luft und
Atmung bedingten
Lebens die atmosphärische
Luft für das Lebensprinzip
des
Universums. Aus derselben geht ihm zufolge durch Verdünnung das
Feuer, durchVerdichtung dagegen in
absteigender
ReiheWasser,
Erde und
Gestein hervor. Wie unsre
Seele, sagt das einzige echte Bruchstück seiner verloren gegangenen
Schrift Ȇber die
Natur«,
Luft seiend, uns zusammenhält, so umfaßt
Hauch und
Luft die ganze
Welt. In Übereinstimmung hiermit
soll Anaximenes auch gelehrt haben, daß die im
Mittelpunkt des Weltalls ruhende
Erde als eine breite
Fläche von der
Luft getragen werde.
(Adoration), eine bei den Morgenländern gewöhnliche
Ehrenbezeigung und Begrüßungsart der
Fürsten und hohen
Personen, die darin bestand, daß der Grüßende sich auf die
Kniee warf und mit der
Stirn den
Boden berührte,
auch den
Saum des Gewands oder die
Füße des Betreffenden küßte.
Alexander d. Gr. behielt das
Zeremoniell nach der
Eroberung
des Perserreichs bei; danach adoptierten es die römischen
Kaiser und nach ihnen die
Päpste in dem seit dem 9. Jahrh. von
ihnen geforderten
Fußkuß.
Aus dem bürgerlichen
Leben ging jene
Ehrenbezeigung frühzeitig in den christlichen
Kultus über; man übte
solche
Zeremonien besonders vor den Bildern
Christi und der
Heiligen, indem man die
Ehre, die ihnen erwiesen wurde, auf die Urbilder
bezog. Die hierin begründete feine Unterscheidung zwischen Anbetung
Christi und Verehrung der
Bilder hat die
Kirche theoretisch immer festgehalten, aber das Volksbewußtsein um so weniger, als jene
Ehrenbezeigungen fast aus der
Sitte
und dem
Verkehr der
Menschen untereinander verschwanden (s.
Bilderdienst). Die der
Hostie, d. h. die
Kniebeugung vor derselben,
ist durch
Honorius III. (gest. 1227) eingeführt worden, seitdem gemäß der Brotverwandlungslehre
in derHostie der wahrhaft und leiblich gegenwärtige
Christus angeschaut wurde.
Ewige Anbetung heißt die mancherorts
bestehende Einrichtung, daß zu jeder Zeit nach bestimmter
Ordnung eine betende
Person in der
Kirche sei.
(spr. angß'loh),JacquesArsène Polycarpe, franz. dramatischer Dichter, geb. zu
Havre,
[* 10] wurde bei der Marineverwaltung angestellt, beschäftigte sich aber eifrig mit Litteratur und wurde, nachdem er 1819 durch
dieTragödie
»Louis IX« seinen Dichterruf begründet hatte, zum Bibliothekar am
Arsenal ernannt. Im J. 1826 ging
er als Begleiter des
MarschallsMarmont zur Kaiserkrönung nach
Petersburg
[* 11] und veröffentlichte 1827:
»Six mois en Russie«, ein
Gemisch aus
Prosa und
Versen, und den
Roman »L'homme du monde« (4 Bde.),
den er im folgenden Jahr zu einem Melodram verarbeitete.
Nachdem er durch die
JulirevolutionAmt und
Pension verloren hatte, brachte er eine
Menge kleiner
Komödien und
Vaudevilles auf
die
Bühne, die aber nur geringen Wert haben. Seine
Tragödie
»MariaPadilla« öffnete ihm 1841 die
Pforten der
Akademie. Seine
»Épîtres familières« zeichnen sich durchEleganz und feine
Satire aus. Er starb Ancelot hat seine
Erfolge weniger der Vortrefflichkeit seiner Werke zu verdanken als den Anstrengungen seiner
Partei, welche in ihm den konsequenten
Gegner der romantischen
Schule und den begeisterten Anhänger der
Klassizität ehrte. Er hat sich außerdem um den
Schutz des
litterarischen
Eigentums wohlverdient gemacht.
bewirkt Blutarmut seines Wirts. Er findet sich hauptsächlich in den Nilländern und erzeugt die unter dem Namen der ägyptischen
Chlorose bekannte Krankheit. Auch in Italien und Brasilien
[* 19] tritt der Wurm
[* 20] auf, und neuerdings wurde nachgewiesen, daß er die
auch in Deutschland
[* 21] beobachtete, oft in dauerndes Siechtum stürzende und nicht selten tödliche Ziegelbrenneranämie
erzeugt. Die Larve des Wurms scheint auf den Ziegelfeldern einen besonders günstigen Entwickelungsboden zu finden.