Auch der Thronwechsel in Anam änderte nichts an
FrankreichsStellung. Der Nachfolger Hiephoas, der sich vergiften
mußte, sein 15jähriger
Neffe Kienphüc, blieb dem
Vertrag treu; für Ausschreitungen gegen christliche
Anamiten mußte ein
Prinz mit dem
Tod büßen. Auch Kienphüc wurde beseitigt. Der neue
Kaiser wurde 3. Aug. gekrönt,
nachdem
er denVertrag mit
Frankreich feierlich beschworen hatte. Die
Citadelle der Hauptstadt wurde den
Franzosen für immer
eingeräumt.
Gruppe meist kleiner
Inseln imNW. von
Borneo, zwischen 2 und 4° nördl.
Br., der niederländischen
Residentschaft
Riau unterstellt, 523 qkm groß mit 3200 Einw. Sie sind mäßig hoch, dicht bewaldet, bewohnt
von
Malaien und zerfallen in drei Abteilungen: eine nördliche, mit der
InselSiantan und dem
HafenClermont-Tonnerre;
eine mittlere,
deren Hauptinsel Dschimadscha heißt, und eine nur aus kleinen Eilanden bestehende südliche
Gruppe.
(griech.), im wörtlichen
Sinn »Blutlosigkeit«, wird aber meist anstatt des richtigern
AusdrucksOligämie für
Blutmangel (s. d.) gebraucht und bezeichnet einen zuweilen vorübergehenden,
zuweilen dauernden Zustand von krankhaft vermindertem Blutgehalt einzelner
Organe oder des ganzen
Körpers. Erst wenn der
Blutmangel so auffallend ist, daß man ihn sofort wahrnimmt, pflegt man von Anämie zu sprechen, so daß
dies
Wort gleichbedeutend ist mit
Blässe (s. d.). Die sogen. perniziöse Anämie ist
eine in ihrem
Wesen noch unbekannte
Krankheit, welche mit oder ohne
Fieber unter dem
Bild zunehmender
Blässe,
Blutungen der
Netzhaut
und
Herzverfettung zum
Tod führt.
Colebr.,Gattung aus der
Familie der
Menispermaceen, hoch schlingende
Sträucher mit großen, an der
Basis meist
herzförmigen Blättern, großen, vielblütigen, sehr zusammengesetzten, von den ältern
Ästen herabhängenden
Rispen und
gestielten, schief ei-nierenförmigen
Früchten.
Sieben, nach andrer Auffassung nur eine oder zwei
Arten des tropischen
Asien.
Apaniculata Colebr.
(CocculussuberosusDec., AnamirtaCocculus Wight et Arn.,
Fischkörner- oder Kockelskörnerstrauch), ein mächtiger, an felsigen Meeresküsten wachsender Schlingstrauch in
Ostindien,
[* 7] auf
Ceylon,
[* 8]
Java,
Amboina und
Malabar, mit armsdickem
Stamm und korkartiger
Rinde, großen, lederartigen
Blättern, kleinen, weißen
Blüten und beerenartigen, roten
Steinfrüchten.
Die getrockneten
Früchte waren als Kockels-,
Fisch-,
Läusekörner offizinell. Sie sind fast kugelig, von
etwa 0,5-1
cmDurchmesser, dunkel graubraun, gleichsam bestäubt, runzelig, geschmacklos, aber mit einem öligen
Kern, der widrig
bitter schmeckt und narkotisch giftig wirkt. Vorwaltende
Bestandteile des
Samens sind das
Pikrotoxin C12H14O5
(Cocculin,
0,4-1 Proz.) und
Fett (etwa 50 Proz.), während sich in dem Fruchtgehäuse Menispermin
und Paramenispermin finden, zwei kristallisierbare, geschmacklose, nicht giftige
Substanzen von gleicher
Zusammensetzung.
die Vorgeschichte einer
Krankheit, bildet ein sehr wichtiges Hilfsmittel für den
Arzt zum
Erkennen der
Krankheit und zur Beurteilung ihres mutmaßlichen Verlaufs. Nur die Anamnese kann z. B.
Aufschluß geben, ob ein
Leiden
[* 14] durch
Vererbung oder angeboren entstanden ist, oder ob es erworben ist; die Anamnese berichtet, ob
etwa eine
Ansteckung, eine
Epidemie an dem
Ort herrscht, wo der Kranke verweilt hat, ob die
Krankheit neu entstanden ist,
oder ob
man es mit einem
Rückfall zu thun hat; kurz, sie berichtet über vielfache
Fragen, welche durch eine noch so genaue
objektive Untersuchung nicht entschieden werden können, und ist somit bei allen
Krankheiten, namentlich aber bei
Geistesstörungen,
durchaus unentbehrlich.
Noch wichtiger ist eine genaue Anamnese, wenn es sich bei plötzlichen Todesfällen
u. dgl. um die gerichtliche Feststellung der Todesursache
handelt; der
Gerichtsarzt bedarf hierzu nicht nur der Angaben über
Ort, Zeit und nähere Umstände des Unglücksfalls, sondern
oft noch mancher
Daten über das
Leben des
Individuums, da der bloße Befund oftmals nicht ausreicht, um eine vollständige
Beurteilung desFalles zu ermöglichen.
absichtlich verzerrte Abbildung eines Gegenstands, die, von einem gewissen
Punkt aus oder mittels gekrümmter
Spiegel
[* 15] oder
Gläser betrachtet, in richtigen Verhältnissen erscheint. Die optischen Anamorphosen bedingen einen bestimmten
Standpunkt, von wo aus sie gesehen werden müssen; z. B.
Figuren, die, in der
Nähe betrachtet, ohne Zusammenhang stehen, reihen
sich, aus einiger
Entfernung gesehen, zu Namenszügen, Wörtern u. dgl.
zusammen, oder mehrere ganz verschiedene
Bilder, in
Streifen geschnitten und auf dreiseitige Prismen
¶
mehr
geklebt, bewirken, daß man von der rechten oder linken Seite jedesmal ein andres Bild zu sehen glaubt. Katoptrische Anamorphosen
müssen in cylindrischen, konischen oder pyramidenförmigen Spiegeln betrachtet werden, um das wahre Bild zu zeigen, während
sie, mit bloßem Auge
[* 17] gesehen, als verzerrte Gestalten erscheinen. Leupold erfand für die Herstellung solcher
Bilder eine Maschine.
[* 18] Dioptrische Anamorphosen zeigen, durch ein Polyeder
[* 19] (vieleckig geschliffenes Glas)
[* 20] besehen, regelmäßige
Bilder oder ganz andre, als ohne ein solches Glas zu sehen sind.