Küstengebiet, entspringt auf dem Ostabhang des Stanowoigebirges, strömt durch Einöden
ohne
Städte und menschliche Niederlassungen und mündet nach etwa 740 km langem
Lauf in den Anadyrgolf des
Beringsmeers.
(spr. -ánji),Stadt in der ital.
ProvinzRom, an der
EisenbahnRom-Neapel auf einer Anhöhe gelegen, Bischofsitz seit dem 5. Jahrh., hat eine alte, aber
stark modernisierte
Kathedrale (in welcher
Barbarossa,
Friedrich II. und
Manfred exkommuniziert wurden) mit Mosaikboden und byzantinischen
Gemälden, ein schönes Stadthaus, alte Stadtmauern, eine
Wasserleitung,
[* 12] Weinbau und (1881) 6347 Einw. Die Stadt
ist Geburtsort der
PäpsteInnocenz III.,
Gregor IX.,
Alexander IV. und
Bonifacius VIII. Vom alten Anagnia, Hauptstadt der
Herniker,
sind noch riesige Unterbauten vorhanden.
in der
Rhetorik die
Rede- und Auslegungsweise, bei welcher
man in dem buchstäblichen
Sinn etwas
Höheres, z. B. durch Äußeres
etwas
Geistiges, durch Irdisches etwas
Himmlisches, ausgedrückt findet.
Sie wurde namentlich bei der
Erklärung der biblischen
Bücher (anagogische Schriftauslegung) angewendet und oft sehr gemißbraucht, indem man häufig in den einfachsten
Worten die
tiefsten Geheimnisse zu finden glaubte.
(griech.), die
Versetzung der
Buchstaben eines oder mehrerer
Worte, um dadurch ein neues
Wort oder einen neuen
Satz zu bilden. Man unterscheidet zwei
Arten. Bei der ersten wird die natürliche Reihenfolge der
Buchstaben
bloß umgekehrt, z. B.
Roma in
[* 13]
Amor. Die andre Art läßt beliebige
Versetzung der
Buchstaben zu und verlangt nur, daß keiner
derselben ausgelassen werde, z. B.
Lied aus
Leid; Vastari,
Austria.
Manches Anagramm erlangte Berühmtheit; z. B. aus
Révolution française
das
Véto herausgenommen, welches
darin steckt, und die
Buchstaben anders geordnet, gibt »Un Corse la finira«.
Das Anagramm des
Feldherrn Montecuculi lautete »centum oculi«. Als Erfinder des Anagramms
wird
Lykophron (3. Jahrh.
v. Chr.) genannt, der z. B.
Arsinoë in ion
Heras
(»Veilchen der
Hera«)
[* 14] umwandelte. Das eigentliche Vaterland
desselben ist das
Morgenland; die jüdischen
Kabbalisten haben es weiter verbreitet.
Seingoldenes Zeitalter
fällt in das 16. und 17. Jahrh. Sammlungen von Anagrammen gibt es von
Mautner
(Rost. 1636), Stender (Braunschw. 1673) u. a.
(griech.), bei den Griechen der
Tag nach der
Hochzeit, an welchem sich die
Braut »unverhüllt« zeigte,
zugleich Empfangstag für die
Brautgeschenke (Anakalyptra).
in der
Rhetorik eine Redewendung, in welcher der Redner scheinbar den
Rat seines Gegners oder seiner Zuhörer erbittet, um ihre
Aufmerksamkeit zu erhöhen (vgl.Cicero in Caecilium
12, 37).
Folgewidrigkeit in der Satzfügung; in der
RhetorikAbweichung von der logisch oder grammatisch richtigen
Konstruktion, bei
welcher der Nachsatz nicht in der
Weise fortfährt, die man nach dem
Vordersatz erwarten sollte. Die Anakoluthie ist entweder eine absichtslose
(bei langen
Perioden und großen Zwischensätzen, wo der
Redende den Anfang vergessen hat), oder eine beabsichtigte
zur Hervorbringung irgend eines
Effekts oder der größern Deutlichkeit wegen. Sie ist namentlich den Homerischen Gleichnissen
eigentümlich, findet sich aber auch bei neuern Dichtern häufig (z. B. in
Schillers »Macht des
Gesanges«,
Strophe 3 und 4).
Oft ist es auch die leichte Natürlichkeit der
Rede, namentlich in der Umgangssprache, welche Anakoluthien
veranlaßt (z. B. bei
Goethe:
»Ich gestehe
Ihnen, daß, ob ich gleich dieser
Kunst ganz entsagt habe, so
¶
mehr
kann ich mich doch unmöglich dazu für ganz unfähig halten«). Eine besondere Art der Anakoluthie ist
das Anantapodoton, wenn der Nachsatz entweder gänzlich fehlt, oder sich in einer andern Konstruktion versteckt.