einer nierenförmigen
Steinfrucht auf großem, fleischigem, birnförmigem Stiel.
Sechs tropisch-amerikanische
Arten. Anacardium occidentaleL. (Acajoubaum), in
Westindien
[* 2] und
Südamerika,
[* 3] in
Ostindien
[* 4] und
Afrika
[* 5] kultiviert, liefert die westindischen
Elefantenläuse
(Acajounüsse,
Anakarden,
Merknüsse), welche den
Früchten von
Semecarpus Anacardium sehr ähnlich sind und, wie diese, in der dunkelbraunen
Mittelschicht des harten Fruchtgehäuses
Lücken enthalten, die mit einem bräunlichen, ätzenden, später
austrocknenden
Öl erfüllt sind.
Dies
Öl, welches
Kardol und Anakardsäure enthält, dient in
Indien als Schutzmittel gegen die weißen
Ameisen. Auch benutzt
man die
Nüsse zur Bereitung einer unauslöschlichen
Tinte sowie zum
Schwarzfärben der Paraffinkerzen (Trauerkerzen), endlich
als
Heilmittel gegen
Reißen, indem man sie auf einen
Faden
[* 6] zieht und um den
Hals hängt. Die hühnereigroße,
gelbe, süßlichsaure
Scheinfrucht und der wohlschmeckende
Same werden gegessen. Aus dem
Stamm des
Baums erhält man das
Cashawgummi
(Acajougummi), welches das
arabische Gummi ersetzen kann. Das
Holz
[* 7] des
Baums wird als weißes Mahagoniholz benutzt.
Die kleinen, zungenförmigen, abgestumpften
Blätter sind sehr fein gezahnt, stehen in regelmäßigen
Abständen zu dreien
wirtelförmig und bleiben stets untergetaucht. Anacharis ist diözisch, bei uns aber nur in weiblichen
Exemplaren vertreten. Die
Blüten sind achselständig, schwach karminrötlich und in einen scheinbaren
Blütenstiel von 5
cmLänge
verlängert. Die
Pflanze wuchert ungemein üppig, und selbst frei schwimmend vermehrt sie sich durch zahlreiche Seitentriebe
außerordentlich.
Durch arge Übertreibungen wurde sie zu einer »vegetabilischen
Hydra« gestempelt; aber wenn sie auch in seichten
Wassern, in
Kanälen, an
Schleusen der
Schiffahrt und sonst der Netzfischerei hinderlich werden kann, auch die
Physiognomie
der
Seen wesentlich verändert, so sind doch die Befürchtungen, welche man mehrfach hegte, unbegründet gewesen. Die
Pflanze
dient
Wasservögeln zur
Nahrung, beherbergt schützend Fischlaich und Fischbrut und ist, wo sie massenhaft vorkommt, als
Dünger
benutzt worden. Sehr beachtenswert ist ihre Benutzung zur
Desinfektion
[* 11] von Wasserläufen; sie erhält
das
Wasser, in welchem sie wuchert, kristallklar und rein, ist auch mit Vorteil bei der
Aufbewahrung von
Blutegeln benutzt worden.
ein
Skythe aus fürstlichem
Geschlecht, unternahm zur Befriedigung seiner Wißbegierde weite
Reisen, kam
mit seinem
Freunde Toxaris zu
Solons Zeit auch nach
Athen
[* 12] und erregte durch seinen Mutterwitz großes Aufsehen;
soll nach seiner Rückkehr in sein Vaterland auf Befehl des
Königs umgebracht worden sein,
weil er die
Mysterien der Griechen
einzuführen versucht habe.
Briefe, welche seinen
Namen tragen, sind weit spätern Ursprunges. Der französische Schriftsteller
J. J.
^[JeanJacques]
Barthélemy (s. d.) läßt seinen in der berühmten
»Voyage du jeune Anacharsis en
Grèce« (1788)
einige Jahre vor
Alexanders d. Gr.
Geburt in
Griechenland
[* 13] reisen und ein lebensvolles Gemälde des damaligen
Hellas entwerfen.
Besonders war im
Morgenland der Einfluß der Anachoreten bei der
Menge, die sie für
Heilige hielt, sehr bedeutend.
Bei der zunehmenden Zahl der Anachoreten bildeten sich unter ihnen kleine
Gemeinschaften, die ihre
Hütten
[* 14] um eine gemeinsame
Kapelle
bauten (s.
Laura). Daraus entstanden in der
ThebaischenWüste die ersten Klöster, mit deren zunehmendem Ansehen das Anachoretentum
an Bedeutung verlor. Gewöhnlich hießen später Anachoreten diejenigen, welche nach einem 30jährigen
Aufenthalt im
Kloster die Erlaubnis bekamen, in einer abgesonderten
Zelle
[* 15] wohnen zu dürfen. S.
Eremit.
(griech.), Verstoß wider die
Zeitrechnung oder
Chronologie, indem man eine Begebenheit aus Unkunde oder
absichtlich in einen falschen Zeitraum versetzt.
1) Anacletus I., auch
Cletus, der
Heilige, wurde angeblich 79
Bischof vonRom
[* 18] als Nachfolger des Linus, soll unter
Domitian 91 den Märtyrertod erlitten
haben. -
L.
(Ringblume),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 20] kahle oder locker weichhaarige
Kräuter mit abwechselnden,
zwei- bis dreifach fiederteiligen Blättern und meist weißen
Strahl- und gelben Scheibenblüten.
Zehn in den Mittelmeerländern
heimische
Arten.
Anacyclus officinarumHayne, eine einjährige
Pflanze von unbekannter Herkunft, wird in
Böhmen
[* 21] und bei
Magdeburg
[* 22] angebaut
und liefert die fast geruchlose, scharf brennend schmeckende, früher offizielle deutsche
Bertram-
(Speichel- oder
Zahn-) Wurzel.
[* 23]