Die gleichnamige Stadt, mit (1881) 23,550 Einw. (davon 4725 Mohammedaner),
liegt 282,5 m ü. M., hat eine mittlere
Temperatur von 27° C. und steht seit 1871 mit der Peninsular-Hauptbahn
(Station Badnera)
durch eine Zweigbahn in
Verbindung.
(genauer Imru ul
Kaís), arab. Dichter, Sohn von Hodschr,Haupt des
Stammes Asad, lebte
in der Zeit kurz vor
Mohammed und gelangte durch seine
Lieder, seine
Schicksale und seine Liebesabenteuer unter seinem
Volk zu
allgemeiner Berühmtheit. Aus seiner Herrschaft vertrieben, irrte er unter fremden
Stämmen flüchtig umher und soll zuletzt
nach
Konstantinopel
[* 3] gekommen sein, um des
Kaisers Justinian
Beistand zu suchen. Der
Sage nach mußte er aber
wegen eines Liebesverhältnisses zu einer griechischen
Prinzessin auch von hier fliehen; bald darauf soll er bei
Angora gestorben
sein. Seine Moallaka haben herausgegeben Letta
(Leid. 1748),
Hengstenberg
(Bonn
[* 4] 1823), Amrilkaís
Müller
(Halle
[* 5] 1869), mit
Kommentar des
Nahhás E. Frenkel (das. 1876).
Eins seiner längern Gedichte gab
Arnold
(Halle 1836) heraus. Den ganzen
Diwan veröffentlichten de Slane (Par. 1837) und
Ahlwardt (in den »Six ancient Arabic poets«, Lond.
1870; Bemerkungen dazu, Greifsw. 1872); eine herrliche Übersetzung lieferte
Fr.
Rückert (Stuttg. 1843).
Ruinenstätte auf der
Küste des alten
Phönikien, südlich von der Hafenstadt Tartus, in
unbewohnter Gegend gelegen, ist das alte Marathos und wurde erst in neuester Zeit von
Renan genauer erforscht und beschrieben.
Die alte Stadt gehörte ursprünglich zum Gebiet der Inselstadt Arados. Unter den noch vorhandenen
Monumenten erregt El Maabed
(»der
Tempel«)
[* 6] als der bedeutendste Überrest semitischer Tempelbaukunst das meiste
Interesse. Es ist ein
viereckiger, auf drei Seiten von Felsenmauern umschlossener
Hof,
[* 7] 55 m lang, 48 m breit, in der Mitte mit einem Felsenwürfel
von 5½ m im
Quadrat, auf welchem eine ebenfalls von drei Seiten geschlossene, 4½ m hohe und mit einem großen
Stein bedeckte
Cella ruht, die zur
Aufnahme von Nationalheiligtümern bestimmte
»Theba« (Tabernakel).
AndreDenkmäler sind:
ein großartiges Grabmonument, ein
Stadium mit daran stoßendem
Amphitheater, über 20 Grabkammern, die sogen. Spindelsäulen
(Grabdenkmäler) u. a.
die bevölkertste Stadt des britisch-ostind.
GouvernementsPandschab und einer
der ersten Handelsplätze des obern
Indien, mit (1881) 151,896 Einw. (davon 61,274Hindu, 75,891 Mohammedaner).
Die Stadt liegt an der
EisenbahnKalkutta-Dehli-Peschawar, die über
Lahor durch Sindh eine Fortsetzung nach dem wichtigen
Hafen
von
Karatschi an der Indusmündung hat. Bedeutend ist der
Handel mit den weltberühmten Kaschmirshawls; die großen Shawlfirmen
von
London
[* 8] und
Paris
[* 9] haben in Amritsar ihre ständigen
Agenten.
Den Eingebornen ist Amritsar heilig als
Zentrum der Sikhreligion, die der Stadt viele Besucher zuführt. In
einem künstlichen viereckigen
See von ½
Stunde im
Umfang (1581 ausgegraben), von schönen, marmorbelegten
Promenaden umgeben,
steht ein prachtvoller
Tempel von
Marmor mit mehreren vergoldeten
Kuppeln. Im Hauptgemach befindet sich der Granth, das Religionsbuch
der
Sikh, das, von schönen Tüchern umhüllt, sorgfältig in einem reichverzierten Kästchen verwahrt
wird.
KeinSikh geht nach Amritsar, ohne in dem
Teich zu baden; auch Neugeborne werden darin untergetaucht. Im J. 1871 verlangten die
Hindu,
daß den
Fleischern das öffentliche Auslegen von
Fleisch untersagt werde, um ihnen durch den Anblick desselben kein
Ärgernis zu geben, da die
Tötung einer
Kuh nach ihren Religionsvorschriften verboten ist. Da dem Verlangen nicht willfahrt
werden konnte, kam es zu einer
Meuterei der
Kuka-Sekte, die indes sofort unterdrückt wurde. Der Verwaltungsbezirk (division)
Amritsar hat 13,817 qkm (250,9 QM.)
Areal mit (1881) 893,266 Einw. (zur Hälfte Mohammedaner).
IbnAaß, berühmter arab.
Feldherr, war anfangs ein Gegner des
Propheten,
dem er sich erst 629 anschloß, that sich
bei der
EroberungPalästinas hervor und unternahm 638 die
Eroberung von
Ägypten
[* 10] mit einem Häuflein von 4000 Arabern, das aber
nach dem ersten glücklichen Erfolg um das Zwanzigfache wuchs. Siegreich drang er bis gegen das alte
Memphis vor und erstürmte die Vorstadt
Babylon auf dem Ostufer des
Nils nach siebenmonatlicher Belagerung. Nachdem er hierauf
Altkairo gegründet, eroberte er
Alexandria nach 14monatlicher Belagerung im
Dezember 641, nachdem 23,000 Araber vor dessen
Mauern geblieben waren.
Nach der
Tradition soll Amru damals auf des
Kalifen Befehl auch die berühmte
alexandrinische Bibliothek vernichtet
haben, mit deren Bücherrollen die 4000
Bäder der Stadt geheizt worden seien; indessen spricht die historische
Wahrscheinlichkeit
dagegen, da der größte Teil der reichen Sammlung schon bei frühern Gelegenheiten zu
Grunde gegangen war (s.
Alexandria).
ÄgyptensEroberung bahnte den Arabern den Weg zu
Unternehmungen auf das benachbarte
Kyrenaika oder das Syrtenland.
Amru eroberte selbst noch
Barka und
Tripolis. Im J. 656 reizte er
Muawija zur Empörung und verhalf ihm durch seine Hinterlist
nach den
Kämpfen bei Siffin zum
Sieg. Amru starb 664 als
Statthalter vonÄgypten, ebenso ausgezeichnet als
Feldherr wie als Staatsmann und Redner.
(Amrom),
Insel in der
Nordsee, an der Westseite
Schleswigs, südwestlich von
Föhr, zum
Kreis
[* 11]
Tondern gehörig, ist 28 qkm
groß, halbmondförmig gestaltet, enthält
Dünen bis zu 34 m
Höhe, im O. mageres Grasland und hat (1880) 667 Einw., meist
friesischen
Stammes.
Auf der Westseite der
Insel findet bedeutender Austernfang statt.
in der von
Zoroaster gestifteten
Religion, der die
Parsen
noch jetzt anhangen, der
Name der guten
Geister. Es gibt sechs oder sieben Amschaspands, je nachdem Ormazd, der höchste Gott, zu ihnen
gerechnet wird oder nicht. In der
Regel erscheinen die sechs von ihm geschaffen und als seine obersten
Minister und
Diener. Sie thronen mit ihm auf einem goldenen
Diwan mit goldenen
Decken und goldenen
Teppichen. Im
Zendavesta, der
ältesten Religionsurkunde der
Parsen, führen sie folgende
Namen: Vohumano (später
Bahman, »gute
Gesinnung«);
Die Amschaspands sind rein allegorische
Figuren, ihre Persönlichkeit ist daher keine
sehr ausgeprägte. Als
Häupter der guten
Geister stehen ihnen eine Anzahl entsprechender böser
Genien
gegenüber. Das
Haupt derselben ist
Ahriman (s. d.). Der Gegner des Vohumano ist
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