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(wohlerhalten), Nîmes, Orléans, [* 2] Otricoli, Padua, [* 3] Périgueux, Pompeji, [* 4] Pozzuoli, Sevilla, [* 5] Smyrna (wohlerhalten), Syrakus, [* 6] Trier, [* 7] Tunis [* 8] (Utica), Vienne.
(wohlerhalten), Nîmes, Orléans, [* 2] Otricoli, Padua, [* 3] Périgueux, Pompeji, [* 4] Pozzuoli, Sevilla, [* 5] Smyrna (wohlerhalten), Syrakus, [* 6] Trier, [* 7] Tunis [* 8] (Utica), Vienne.
eine Seegöttin der Griechen, Tochter des Nereus oder des Okeanos, Gemahlin des Poseidon. [* 9] Als dieser um sie warb, floh sie vor ihm zu Atlas; [* 10] aber ein Delphin erspähte sie und trug sie auf seinem Rücken dem Gott zu, wofür er unter die Sterne versetzt wurde. Nach andern wurde sie, als sie mit ihren Schwestern auf Naxos tanzte, von Poseidon entführt. Sie bewegt die großen Wogen und treibt sie gegen den Felsen; die Geschöpfe des Meers stehen unter ihrer Hut. [* 11] Später trat Amphitrite zurück vor Aphrodite, [* 12] welche auch als Göttin des Meers verehrt wurde. In der bildenden Kunst erscheint sie oftmals neben Poseidon (s. d., mit Abbildung) sitzend oder von Seetieren getragen. Bei den Dichtern wird ihr Name bisweilen zur Bezeichnung des Meers gebraucht.
(Amphitruo), im griech.
Mythus König von
Tiryns, Sohn des
Alkäos, Enkel des
Perseus.
[* 13] Da sein Oheim Elektryon, Herrscher von
Mykenä,
[* 14] von den Teleboern oder Taphiern seiner
Herden beraubt, zur
Rache gegen dieselben
auszog, übergab er das
Reich und seine Tochter
Alkmene (s. d.) der Obhut des Amphítryon, wurde aber von diesem noch
vor dem Zug
unversehens erschlagen. von Elektryons
Bruder Sthenelos verjagt, floh mit
Alkmene nach
Theben zu
dem
Bruder seiner
Mutter,
Kreon, der ihn von der Blutschuld reinigte. Um aber
Alkmenes
Hand
[* 15] zu erlangen, sollte
er die Taphier
züchtigen. Er zog mit
Kreon gegen sie zu
Felde, erreichte aber seinen
Zweck nicht eher, als bis
Komätho, des
Pterelaos Tochter,
aus
Liebe zu Amphítryon ihrem
Vater das goldene
Haar
[* 16] abschnitt, an dem die
Erhaltung seines
Lebens hing.
Das
Reich desselben schenkte Amphítryon dem
Kephalos, einem seiner Mitstreiter;
Komätho aber tötete er für ihren
Verrat.
Zeus
[* 17] war ihm,
indem er seine Gestalt angenommen, bei
Alkmene zuvorgekommen; diesem gebar sie
Herakles,
[* 18] dem Amphítryon aber den
Iphikles. Amphítryon fiel in einem
Kampf gegen die
Minyer, welche er mit dem jungen
Herakles, um
Theben von einem
Tribut zu befreien, bekriegte.
Griechische
Komiker,
Plautus,
Molière und H. v.
Kleist haben die Geschichte des Amphítryon und seiner
Gattin zu
Lustspielen benutzt. Nach
einer
Stelle im Mol
ièreschen
Lustspiel
(Akt III, 5, 89) hat Amphítryon die Bedeutung eines wohlhabenden
Mannes erhalten,
der gern den Wirt macht.
(lat., griech. Amphoreus), bei den Griechen und
Römern ein großes, zweihenkeliges Thongefäß mit mäßiger Mündung (s. Abbildung), das zur
Aufbewahrung von
Flüssigkeiten, besonders von
Wein und
Öl, sowie (schon in der
»Ilias«) als Aschenkrug diente.
Die ältern, aus der
Blütezeit der hellenischen
Keramik
[* 19] stammenden Amphoren sind mehr oval (am schönsten die panathenäischen
Preisvasen, s. Tafel
»Vasen«,
[* 20] Fig. 4); später wurden sie schlank und hoch, mit vol
utengezierten Henkeln versehen.
Wie die übrigen Thongefäße, so waren auch die Amphoren mit
Malereien geschmückt, und zwar zeigen die
ältern bildliche
Darstellungen in schwarzer
Farbe auf dem roten Thongrund, während beiden spätern das
Verhältnis der
Farben
umgekehrt ist. Die Amphora war zugleich
Flüssigkeitsmaß, in
Griechenland
[* 21] = etwa 40
Lit., in
Rom
[* 22] = 26,26 L.
(griech.), doppelten, zwitterhaften Wesens.
Amphotere Bildungen, diejenigen Gesteine, [* 23] welche durch die gemeinschaftliche Einwirkung des Feuers und des Wassers entstanden sind, wie die vulkanischen Tuffe und Konglomerate, die aus Aschen, Bomben und Lapilli bestehen, welche später erst von Wasserfluten ergriffen und verkittet wurden.
Amphotere Reaktion, die einigen wenigen Körpern, z. B. der frischen Milch, eigentümliche Eigenschaft, schwach sauer und schwach alkalisch zugleich zu reagieren.
Amphotere Salze, s. v. w. Amphidsalze.
(Ornithoptĕra Amphrisus, s. Tafel »Schmetterlinge [* 24] I«), [* 25]
Schmetterlingsgattung aus der
Familie der
Tagfalter,
auf den Oberflügeln schwarzbraun, samtglänzend, auf den Unterflügeln lebhaft gol
dgelb, am
Saum schwarz gezackt.
Kopf und
Thorax sind schwarz, der Halskragen des letztern im
Nacken feurig karminrot, der
Hinterleib
oben dunkelbraun,
unten gelb. Die
Raupe ist reihenweise mit dicken Fleischzapfen besetzt und kann aus dem
Nacken zwei gabelförmige
Hörner hervorstrecken,
welche einen unangenehmen
Geruch verbreiten und dadurch dem
Tier zur
Verteidigung dienen. Der Amphrisus lebt auf
Java, etwa 20 andre
Arten dieser schönen
Gattung sind über die
Molukken,
Philippinen,
Neuguinea etc. verbreitet.
Amplexus, Umarmung.
(spr. angpl'püi), Marktflecken im franz. Departement Rhône, Arrondissement Villefranche, an der Lyoner Bahn, mit wichtiger Baumwoll- und Leinweberei und (1876) 4047 Einw.
(spätlat.), im röm. Rechte die Vertagung des Prozesses, welche der Prätor oder Oberrichter durch die Formel amplius cognoscendum (weiter zu untersuchen) anordnete, wenn die mit der Entscheidung beauftragten Richter noch nicht hinlänglich unterrichtet waren.
Eine solche Vertagung wiederholte sich oft drei-, vier-, bisweilen acht- und mehrmal.
(lat.), Erweiterung, ausführliche Darlegung eines Gedankens;
im engern Sinn derjenige Teil der rhetorischen Darstellung, bei welchem man, über den unmittelbaren Inhalt eines Satzes hinausgehend, den Gedanken durch sein Verhältnis zu andern Dingen erläutert, um die Eindringlichkeit der Rede zu steigern.
Gewöhnlich werden vier Arten der Amplifikation angenommen: Erläuterung eines Satzes durch Ähnliches (z. B. durch das Gleichnis);
Erläuterung eines Satzes durch den Gegensatz;
Veranschaulichung des Allgemeinen durch Besonderes, und Bestätigung eines Satzes durch Zeugnisse.
(lat. amplitudo), Weite, Umfang. ^[= bedeutet in der Logik nach einigen den Inbegriff aller derjenigen Begriffe, in deren Inhalt ...]
(Amsivarier), german. Volk zu beiden Seiten der Niederems, erst Bundesgenossen der Römer, [* 26] dann des Arminius, wofür sie von Germanicus gezüchtigt wurden. Um 59 n. Chr. von den Chauken aus ihren Sitzen vertrieben, von den Römern mit der Bitte um Aufnahme in die Landstriche am Rhein und an der Yssel abgewiesen, von den um Hilfe gebetenen Brukterern und Tenkterern verlassen, von den Usipetern und Tubanten bekämpft, gingen die Ampsivarier sämtlich zu Grunde. Ein kleiner Rest schloß sich später den Franken an.
Odo William Leopold Russell, Lord, brit. Diplomat, geb. als jüngster Sohn des Generalmajors William Russell (s. d.), betrat schon 1849 als Attaché der britischen Gesandtschaft in Wien [* 27] die diplomatische Laufbahn. Im J. 1850 nach England zurückgekehrt, arbeitete er zunächst zwei Jahre im auswärtigen Amt, war dann nacheinander bei den Gesandtschaften in Paris, [* 28] Wien, Konstantinopel [* 29] und Washington [* 30] thätig ¶
und wurde 1858 zum Gesandten in Florenz [* 32] ernannt mit der Instruktion, England in offiziöser Stellung bei der päpstlichen Kurie zu vertreten, mit der die britische Regierung keine offiziellen Beziehungen unterhielt. In Rom blieb er auch, nachdem er 1860 zum Gesandten in Neapel [* 33] befördert worden war. Im J. 1870 wurde er Unterstaatssekretär im auswärtigen Amt, begab sich dann für einige Monate als Vertreter Englands ins deutsche Hauptquartier zu Versailles, [* 34] um auf die Friedensverhandlungen mit Frankreich mildernd einzuwirken, was freilich erfolglos war, und wurde 1871 zum Botschafter am Berliner [* 35] Hof [* 36] ernannt. 1872 wurde er Mitglied des Geheimen Rats, blieb aber auf seinem Posten in Berlin [* 37] und vertrat England als dritter Bevollmächtigter auf dem Berliner Kongreß von 1878. Im J. 1881 wurde er zur Peerswürde erhoben mit dem Titel Lord Ampthill. Er starb in Potsdam. [* 38] Er war am Berliner Hof sehr beliebt und wirkte mit Erfolg für die Aufrechterhaltung eines freundschaftlichen Verhältnisses zwischen dem Deutschen Reich und England.