(Vitaceen,
Weinrebengewächse), dikotyle Pflanzenfamilie aus der
Ordnung der
Frangulinen,
[* 5] klimmende Holzpflanzen
mit wechselständigen, einfachen oder hand- und fingerförmig zusammengesetzten Blättern. Viele besitzen
Ranken, welche nach
Braun die zur Seite gedrängten Endigungen der darunter befindlichen Internodien, nach andern aus ihrer
Achsel gerückte Seitenzweige
darstellen. Die meist kleinen, grünlichen, in
Rispen stehenden
Blüten haben einen kleinen, vier- bis
fünfzähnigen
Kelch und 4-5 in der Knospenlage klappige
Blumenblätter, welche bisweilen an der
Spitze mützenartig zusammenhängen.
Die
Staubgefäße
[* 6] sind den
Blumenblättern an Zahl gleich und meist gegenüberstehend; an ihrem
Grund ist der Blütenboden drüsig
verdickt. Der oberständige
Fruchtknoten ist meist zweifächerig, mit zwei
Samenknospen in jedem
Fach. Die
Frucht ist eine zweifächerige
Beere und enthält in jedem
Fach einen oder zwei
Samen
[* 7] mit harter
Schale. - Die wenigen
Gattungen,
deren wichtigste
Cissus,
Ampelopsis und
Vitis, wohin die Weinrebe gehört, sind, umfassen mehrere
HundertArten, deren meiste
in denTropen, wenige in der gemäßigten
Zone, zumal
Nordamerikas, einheimisch sind. Der wilde
Weinstock
scheint in
Europa
[* 8] einheimisch zu sein, da sich versteinerte
Samen desselben in quartären
Tuffen Südfrankreichs finden. Vorweltliche
Cissus- und
Vitis-Arten sind im
Tertiär verbreitet. Mit Ausnahme des
Weinstocks gewähren die Ampelideen wenig Nutzen.
Ampelidae
(Seidenschwänze), Familie der
Sperlingsvögel
[* 10] (s. d.). ^[= (Passeres, hierzu Tafeln "Sperlingsvögel I u. II"), die artenreichste Ordnung der ...]
Lucius, lat. Schriftsteller der Kaiserzeit, wahrscheinlich im 2. Jahrh.
n. Chr., Verfasser einer seit
Salmasius meist den
Ausgaben des
Florus beigefügten kleinen
Schrift:
»Liber memorialis«, die in 50 kurzen
Abschnitten einen gedrängten Überblick des Bemerkenswertesten aus der Geschichte,
Geographie,
Astronomie
[* 11] etc. liefert und
größtenteils aus ältern Schriftstellern zusammengetragen ist. Er ist in neuester Zeit öfters genannt
worden,
weil er der einzige alte
Autor ist, welcher der kürzlich ans
Licht
[* 12] gebrachten merkwürdigen pergamenischen
Skulpturen
gedenkt.
Ausgaben besorgten
Beck (Leipz. 1826) und
Wölfflin (das. 1854).
Ampelopsis hederaceaMichx.
(HederaquinquefoliaL.,wilder Wein,
Jungfernrebe,
kanadische Rebe), aus
Nordamerika,
[* 14] besitzt an den kletternden
Stengeln und
ÄstenSaugwurzeln, mit denen sich derStrauch anMauern und andern Gegenständen dicht anheftet. Die großen, handförmig-fünflappigen
Blätter
enthalten Brenzkatechin und strotzen von Kristallnadeln des oxalsauren
Kalks, welche beim
KauenJucken,
Stechen und
Brennen verursachen;
sie werden im
Herbst blutrot. Die grünlichweißen
Blüten stehen in doldentraubigen
Rispen den Blättern gegenüber und gipfelständig,
die
Beeren sind
dunkelblau. Man benutzt den wilden
Wein allgemein zur Bekleidung von
Wänden, da er auch
die härtesten
Winter gut verträgt und ungemein schnell wächst.
Ziergewächse, die sich ihrer herabhängenden
Zweige wegen zur
Kultur in
Ampeln eignen. Für im
Freien
hängende
Ampeln kann man
Linaria cymbalaria,
Tropaeolum, Petunien,
Mesembryanthemum,
[* 16] Fuchsien, Galeobdolon
luteum, Thunbergia alata u. a. benutzen. In geschlossenen
Räumen empfehlen sich
Saxifraga
[* 17] sarmentosa,
Fragaria indica,
Tradescantia
guyanensis,
Pelargonium peltatum,
Achimenes cupreata,
Cereus flabelliformis,
Cordyline vivipara, Disandra prostrata, buntblätteriger
Epheu, Myrsiphyllum asparagoides etc. Die
Kultur in den
Ampeln macht einige Schwierigkeiten, die sich aber bei
Aufmerksamkeit recht gut überwinden lassen. Regelmäßiges
Gießen,
[* 18] Sorge für Abfluß des
Wassers und für zweckmäßige,
der
Pflanze entsprechende Lichtverhältnisse sind die Grundbedingungen für das Gedeihen der
Pflanzen. Sehr empfehlenswert
ist es, die
Ampel so aufzuhängen, daß sie zum
Gießen etc. ohne Mühe herabgelassen werden kann.
Eine
Frucht dieser
Arbeit war Ampères
»Theorie des
Magnetismus«, welche die
Verbindung zwischen
Magnetismus
und
Elektrizität herstellte, indem sie die magnetischen
Kräfte auf elektrische zurückführte
(»Recueil d'observations électrodynamiques«,
Par. 1822). Er arbeitete auch über die
Doppelbrechung
[* 24] des
Lichts in den
Kristallen und zählt zu denen, welche schon in den
ersten Jahrzehnten unsers
Jahrhunderts die Wärmeerscheinungen auf
Bewegung der
Moleküle der
Körper zurückzuführen
versuchten. Er schrieb noch: »Essai sur la philosophie des sciences« (1834-43, 2 Bde.; 2. Aufl.
1857).
Vgl.
»Journal et correspondance de
M. Ampère 1793-1805« (7. Aufl., Par. 1877);
»AndréMarie Ampère et
Jean Jacques Ampère; correspondance
et souvenirs 1805-64« (das. 1875, 2 Bde.);