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Analyse.
Säuren zersetzen Ammoniums
ulfhydrat unter
Entwickelung von
Schwefelwasserstoff, und aus den gelben
Lösungen der
Polysulfurete wird zugleich
Schwefel abgeschieden.
Analyse.
Säuren zersetzen Ammoniums
ulfhydrat unter
Entwickelung von
Schwefelwasserstoff, und aus den gelben
Lösungen der
Polysulfurete wird zugleich
Schwefel abgeschieden.
s. Ammoniten. ^[= (griech.), Familie ausgestorbener Tintenschnecken, mit gekammerten Schalen, den ...] [* 2]
(arab. Siwah el Wâh), Oase in Nordafrika, einst mit dem Ammonium, dem weltberühmten Orakel des ägyptischen Gottes Ammon [* 3] (s. d.). Zu Ägypten [* 4] gehörig, bildet sie einen Teil der großen nordafrikanischen Depression [* 5] und liegt etwa 29 m unter dem Meeresspiegel. Im N. zieht sich wie im Halbkreis das steile Kalksteinplateau der Libyschen Wüste in einer Höhe von 150 m hin. Der Boden ist salzhaltig, ein ausgetrockneter Meeresboden, doch reich an süßen Quellen, darunter der Sonnenquell (Ain el Hamman) mit nie wechselnder Temperatur von 29° C. Der Reichtum an gutem Graswuchs und die zahlreichen Dattelpalmen bedingen die Existenz der Bewohner und ihrer Herden.
Erstere, 5500 an der Zahl, sind Berber. Ihre frühere Wildheit, unter welcher die Reisenden zu leiden hatten, ist gewichen. Die Oase hat nur zwei Ortschaften: Siwah, wo keinerlei Ruinen vorkommen, und Agermi, wo Hamilton die Reste des altägyptischen Tempels des Ammon entdeckte, in dem noch Hieroglyphen und Skulpturen zu sehen sind. Mit der Christianisierung Nordafrikas hörte der Tempel [* 6] auf, heidnische Kultusstätte zu sein; die Oase wurde Verbannungsort und fiel im 7. Jahrh. mit dem Eindringen der Araber dem Islam anheim, der hier in der fanatischten Weise herrschte. Siwah blieb unabhängig, bis 1819 Mehemed Ali dasselbe unterwerfen ließ. Von Europäern kam 1792 zuerst Browne, 1798 Hornemann nach der Oase.
Vgl. Minutoli, Reise zum Tempel des Jupiter Ammon (Berl. 1824);
Parthey, Das Orakel und die Oase des Ammon (das. 1862);
Rohlfs, Von Tripolis nach Alexandria, Bd. 2 (Brem. 1871);
Derselbe, Drei Monate in der Libyschen Wüste (Kass. 1875).
s. Grabwespen. ^[= (Mordwespen, Crabronina Gerst.), Insektenfamilie aus der Ordnung der Hautflügler, vielgestaltige, ...]
s. v. w. Munition. ^[= (lat.), die Gesamtheit aller Gegenstände, welche zum Schießen aus Feuerwaffen dienen. Man ...]
(griech.), Mangel des Erinnerungsvermögens (s. Gedächtnis). ^[= (Memoria), Erinnerungsvermögen, die Fähigkeit, Sinneseindrücke, einfache oder zusammengesetzte ...]
allgemeine Begnadigung in Bezug auf eine ganze Klasse von Verbrechen oder von Verbrechern, im Gegensatz zu der in einem einzelnen Fall gewährten Begnadigung;
kommt am häufigsten bei sogen. politischen Verbrechen vor.
Amnestieren, eine Amnestie erlassen, im Weg einer Amnestie begnadigen (s. Begnadigung).
s. Embryonalhüllen. ^[= (Eihüllen), diejenigen Häute, welche den Embryo (s. d.) umgeben und beim Ausschlüpfen desselben ...]
Daher amöbäisches Gedicht (carmen amoebaeum), eine Art (bukolischen) Wettgesangs, wobei die Singenden absatzweise abwechseln.
früher gemeinsamer Name verschiedener formverändernder, lebender mikroskopischer Körper, jetzt kleine Gruppe der Protozoen (s. d.);
vgl. auch Rhizopoden.
s. Amucklaufen. ^[= (vom javan. Wort amoak, töten), eine barbarische Sitte unter mehreren malaiischen ...]
(Amul), Stadt in der pers. Provinz Masenderan, am Heraz, südwestlich von Barfurusch, im 13. Jahrh. Haupt- und Residenzstadt des Reichs, hat 10,000 Einw., deren Zahl sich aber im Sommer durch Auswanderung sehr verringert.
In der Umgebung Bergbau [* 7] auf Eisen [* 8] sowie Reis- und Baumwollkultur.
moll (ital. LA minore, franz. LA mineur, engl. A minor), in der Musik s. v. w. A mit kleiner (weicher) Terz. A moll-Akkord = c. e, A moll-Tonart, ohne Vorzeichen (Moll-Grundskala).
s. v. w. Englisch Gewürz, ^[= s. Pimenta.] s. Pimenta.
L., Gattung aus der Familie der Zingiberaceen, Pflanzen mit gegliederten, kriechenden Wurzelstöcken, 1-3 m hohen Blätterschößlingen und sehr kurzen, halb unterirdischen Blütenschäften. Etwa 30 Arten in den Tropenländern der Alten Welt. Die zahlreichen Arten tragen gewürzhafte, aber außerordentlich mild schmeckende und von Schärfe fast ganz freie Samen. [* 9]
Amomum Melegueta Rosc. (Amomum granum paradisi Afzel., Meleguetta-Pfefferstaude), 1-2 m hoch, mit schmal lanzettlichen Blättern, einblütigen Blütenschäften, weißlichen Blüten mit hellpurpurner Lippe [* 10] und flaschenförmiger, kahler Frucht, in deren säuerlicher, farbloser Pulpa zahlreiche rundliche, stumpfkantige, glänzend braune, höckerige Samen eingebettet liegen. Diese Art wächst im tropischen Westafrika, in den Küstengebieten von Sierra Leone bis Congo, vornehmlich auf der als Pfeffer- oder Meleguetaküste bezeichneten Strecke.
Die Samen von pfefferartigem, nicht gerade aromatischem Geschmack, welche in Afrika [* 11] wie im Orient als das gesündeste Gewürz für Speisen in allgemeinem Gebrauch sind, kamen schon sehr früh als hochgeschätzte, kostbare Drogue in die Mittelmeerländer, werden aber jetzt als Paradieskörner, Grana paradisi s. Grana Melegueta s. Cardamomum piperatum, nur noch selten von Tierärzten und als Zusatz zu Spirituosen und zur Schärfung schlechten Essigs angewendet. Übrigens versteht man unter Meleguetapfeffer auch die Samen von Xylopia aethiopica (Anonacee), Eugenia Pimenta (Myrtacee), selbst Capsicum etc., und im frühen Mittelalter gingen unter diesem Namen wohl häufig die Kardamomen. Amomum Cardamomum L., auf den ostindischen Inseln und in Siam, hat nach oben ganz fein bewimperte Blätter und gelbe und purpurfarbige Blüten und trägt rundliche, gewölbte, etwas dreieckige, hellbräunliche Früchte mit braungrauen Samen von kampferartigem Geschmack. Die ganzen Früchte waren als Cardamomum rotundum s. racemosum im Altertum sehr beliebt und kamen damals, noch an dem gemeinschaftlichen Stiel sitzend, als kleine Traube (racemus) in den Handel; jetzt sind sie als Siam-Kardamomen seltener zu finden.
Amomum maximum Roxb., auf den Inseln und dem Festland Ostindiens, liefert die länglichen, braunen, stark gerippten größern oder javanischen Kardamomen (Cardamomum majus) mit mattgrauen, feinstreifigen Samen.
Amomum Cardamomum Dec., s. v. w. Elettaria Cardamomum. Amomum Zingiber L., s. v. w. Zingiber officinale Rosc.
Amönität, Anmut. ^[= Schönheit der Bewegung (Lessing) und daher nur dem Beweglichen oder doch beweglich Scheinenden ...]
alte Stadt im preuß. Regierungsbezirk Kassel, [* 12] Kreis [* 13] Kirchhain, auf der Spitze eines isolierten, 171 m hoch sich erhebenden Basaltkegels, an dessen Fuß die Ohm fließt, hat ein Amtsgericht, eine neue gotische Kirche und (1880) 988 meist kath. Einwohner.
Das dortige Benediktinerkloster wurde 740 vom heil. Bonifacius gegründet und 1360 in ein Kollegiatstift umgewandelt. Amöneburg gehörte im Mittelalter zu Kurmainz und war stark befestigt.
der Liebesgott, s. Eros. ^[= (lat. Cupido), bei den Alten der Gott der Liebe. Homer erwähnt ihn nicht, bei ihm ist ...] [* 14]
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Miltenberg, im Odenwald, an der Mudau und an der Linie Aschaffenburg-Amorbach der Bayrischen Staatsbahn, ist Residenz des Fürsten von Leiningen und Sitz eines Amtsgerichts, hat eine ehemalige Benediktinerabtei, eine schöne viertürmige Klosterkirche (jetzt den Protestanten eingeräumt, mit berühmter Orgel), eine lateinische Schule und (1880) 2503 vorwiegend kath. Einwohner, welche Knopf-, Leder- und Tuchfabrikation sowie auch ansehnlichem ¶
Holzhandel betreiben. Auch besitzt Amorbach eine besonders gegen Rheumatismen wirksame jodhaltige Stahlquelle (Jordansbad). Die vom heil. Pirmin 734 gegründete Benediktinerabtei hatte umfangreiche Besitzungen, wurde 1803 säkularisiert und nebst der Stadt und dem Gebiet dem Fürsten von Leiningen als Entschädigung zugewiesen. Unfern der Stadt im Wald liegt Waldleiningen, die Sommerresidenz des Fürsten, und die schöne Schloßruine Wildenburg.
Vgl. Hildenbrand, Amorbach und der östliche Schwarzwald (Aschaffenb. 1883).