und ist in
Ungarn
[* 2] sehr gemein. Er baut auf der
Erde, gern in Winterrapsfeldern, und legt im April und Juni 4-6 weißliche,
mehr oder weniger violett und braun gefleckte
Eier.
[* 3] Wegen des wohlschmeckenden
Fleisches wird ihm sehr nachgestellt, für den
Käfig
ist er wenig empfehlenswert. Der
Ortolan (Gartenammer,
Fett-, Feld-, Sommerammer,
Gärtner,
Grünzling,
Heckengrünling, E. hortulanaL.), 16
cm lang, 26
cm breit, ist auf der Oberseite sperlingsfarbig,
Gesicht
[* 4] und
Kehle gelb, mit
grauer Brustbinde, am
Bürzel braungrau mit dunkeln Schaftstrichen, unterseits rostrot, mit dunkelbraunem
Auge
[* 5] und rötlich
hornfarbenem
Schnabel und
Füßen. Er bewohnt einen großen Teil
Europas, inDeutschland
[* 6] die untern Elbgegenden,
die
Mark,
Schlesien,
[* 7] die
Lausitz,
Westfalen
[* 8] und die
Rheinlande, findet sich auch in
Asien
[* 9] bis zum
Altai und wandert im
Winter bis
West- und
Ostafrika. Er liebt wasser- und buschreiche Gegenden, nistet in Gebüschen, legt 4-6 gräuliche, auch graurötliche,
mit braunen Strichelchen bespritzte
Eier und wird, gefangen, sehr leicht zahm. In Südeuropa wird er auf
Ortolanherden gefangen und mit
Hirse
[* 10] und in
Milch eingequellten Semmeln, denen man
Gewürze beimischt, gemästet.
Schon die alten
Römer
[* 11] achteten den gemästeten
Ortolan als Leckerbissen. Die besten kommen aus
Cypern,
[* 12] von wo jährlich über
100,000
Stück gerupft und in
Mehl
[* 13] oderHirse gepackt, wohl auch mit
Essig und
Gewürzen gepökelt, in kleinen
Fäßchen versandt werden. Die schönste Ammerart ist der schwarzköpfige Ammer (Ortolankönig, Pracht- oder Kappenammer,
E. melanocephala.Scop.), 18,5cm lang, 29
cm breit, am
Kopf schwarz, oberseits lebhaft rotbraun, am
Bürzel rostrot, unterseits
gelb, mit dunkelbraunem
Auge, hornblauem
Schnabel und bräunlichgelben
Füßen. Er bewohnt Südosteuropa,
namentlich
Dalmatien und
Griechenland,
[* 14] Südwestasien bis
Indien, besonders
Persien;
[* 15] selten kommt er nach Süddeutschland. In
Persien sammeln sich nach der Brutzeit große
Scharen, welche die
Felder arg verwüsten. Zu den
Sporen- oder Lerchenammern
(PlectrophanesM. et W.), mit kleinem
Schnabel, wenig bemerkbarem Gaumenhöcker, kräftigenFüßen und langem
Sporn, zählt
der Schneeammer
(Schnee-,
Wintervogel,
Schneeortolan,
Berg- oder Eisammer,
EmberizanivalisL.), 17-19
cm lang, 31-34
cm breit,
ist im
Sommer weiß, auf
Mantel,
Schultern, Handschwingen und den mittelsten vier Schwanzfedern schwarz, im
Winter auf
Ober- und
Hinterkopf braun, auf
Schultern und
Mantel schwarz, an den Seiten rostgelblich; der Augenring ist braun,
der
Schnabel im
Sommer schwarz, im
Winter orangegelb, die
Füße sind schwarz.
Der Schneeammer bewohnt den hohen
Norden
[* 16]
Europas,
Asiens und
Amerikas, ist auf
Island
[* 17] der gemeinste Landvogel und wandert in ungeheuern
Scharen, familienweise zeigt er sich im
Winter auch im südlichen
Deutschland. In seinem Betragen steht
er zwischen den übrigen
Ammern und den
Lerchen.
SeinFleisch wird geschätzt, sein
Gesang belebt die traurigen Einöden der
Polarländer.
Ebendahin gehört auch der Lerchenammer (Ammer-,
Lerchen-,
Sporenfink,
PlectrophaneslapponicaL.), 16
cm lang, 29
cm breit, an
Kopf,
Knie und
Kehle schwarz, mit bräunlichweißem
Augen- und Schläfenstreifen, am
Nacken und Hinterhals
zimtbraun, auf der übrigen Oberseite rostbraun mit schwarzen Schaftflecken, unterseits weiß mit schwarzen Schaftflecken
und größerm schwarzen Brustfleck, an den
Schwingen braunschwarz, auf dem
Schwanz schwarz, mit dunkelbraunem Augenring, gelbem,
an der
Spitze und
der
Firste schwarzem
Schnabel und bläulichgrauen
Füßen; bewohnt die
Tundra, kommt im
Winter einzeln nach
Deutschland, nistet am
Boden und legt 5-6
Eier.
Da er sich im Spätherbst gern zu den
Lerchen gesellt, wird
er oft mit diesen gefangen und kommt, namentlich in
China,
[* 18] oft massenhaft auf den
Markt.
Bei
Weilheim verläßt der
Fluß das
Gebirge und geht durch eine moosige
Niederung zum
Ammersee, den er als
Amper verläßt. An
Bruck und
Dachau vorüberfließend, nimmt er links die Moisach und bald darauf rechts die
Würm auf, vereinigt
sich weiterhin mit der Glon und ergießt sich endlich unterhalb
Moosburg bei Isareck in die
Isar. Die Ammer ist
sehr reißend und als Flößwasser für
Münchens Holzbedarf wichtig.
IhreLänge beträgt 180 km. Der
Ammersee ist von N. nach
S. 16 km lang und 2-6 km breit; er liegt 540 m ü. M., fast parallel mit seinem
östlichen Nachbar, dem
StarnbergerSee, und hat eine Tiefe bis 83 m. Seine stillen grünen Gewässer sind
sehr fischreich. Das südliche
Ufer des
Sees ist flach; am südöstlichen
Gestade erhebt sich der
KlosterbergAndechs (s. d.).
Der
See nimmt Zuflüsse vom
Wörth- und
Pilsen- oder Seefelder
See auf.
(für
Ampèremeter), s.
Galvanometer. ^[= Vorrichtungen, welche zur Erkennung des Daseins und zur Beurteilung der Stärke schwacher galvanisch ...]
[* 23]
VonAmmi majusL., mit fiederschnittigen Blättern, deren
Abschnitte
fast knorpelig, scharf gesägt, an den untern Blättern lanzettlich, an den obern lineal ausgesperrt sind, in Südeuropa,
Ägypten,
[* 25] im
Orient und mit andern
Samen
[* 26] mehrfach nach
Deutschland verschleppt, bildeten die braungrauen,
etwas aromatischen
Früchte mit denen von
ApiumgraveolensL., Sison
Amomum D. und
DaucusCarotaL., die sogen. vier kleinen
erhitzenden
Samen.
Ammi VisnagaLam. hat gedrängte, fast holzige
Dolden, deren gelbe, gewürzhaft riechende
Strahlen zu Zahnstochern
benutzt und aus
Afrika
[* 27] und dem
Orient nach
Marseille
[* 28] eingeführt werden. Die
Wurzel
[* 29] ist genießbar, und die
Samen werden ebenfalls arzneilich benutzt.
seiner lateinisch geschriebenen römischen Geschichte in 31 Büchern von Nerva bis Valens (96-378 n. Chr.) sind nur die letzten 18 Bücher
(14-31) erhalten, welche die Jahre 353-378, also die Zeit des Verfassers, schildern und besonders für die Geschichte des
KaisersJulian (361-363) die bei weitem wichtigste Quelle
[* 33] bilden. Der Stil ist hart, oft schwülstig und
dunkel; aber hinsichtlich des Inhalts ist das Werk durch die Sachkenntnis und das klare, selbständige und unparteiische Urteil
des Verfassers vom größten Wert. Auch über das Christentum urteilt er, obgleich selbst Heide, doch mit Mäßigung und Billigkeit,
so daß er sogar den KaiserJulian wegen einiger Härte gegen die Bekenner desselben tadelt. Ausgaben lieferten
nach der ersten (Rom 1474) neuerdings Eyssenhardt (Berl. 1871) und Gardthausen (Leipz. 1874-1875, 2 Bde.);
eine Übersetzung Troß und Büchele (Stuttg. 1827-53, 8 Bde.);
»Auszüge aus übersetzte Coste (Leipz. 1879).