mit je sieben
Augen, kurzen
Fühlern und sichelförmigen Oberkiefern, die an der Unterseite ausgehöhlt sind, um die feinen,
borstenförmigen
Unterkiefer aufzunehmen, welche mit jenen zusammen ein
Saugwerk bilden. Die sich stets nur rückwärts bewegende
Larve gräbt an sonnigen Waldrändern, besonders unter dem
Schutz hervorstehender Baumwurzeln, trichterförmige Vertiefungen
von 8
cmDurchmesser und 5
cm Tiefe, verbirgt sich selbst im
Grunde des Trichters, so daß nur die langen
Kiefer hervorragen, und wartet, bis ein Räupchen, eine
Spinne, eine
Ameise oder sonst ein ähnliches Tierchen hinabgleitet.
Dasselbe wird sogleich mit den zangenförmigen
Kiefern gefaßt, unter den
Sand gezogen, dort ausgesogen und dann
wieder hinausgeschleudert. Am
Rande der
Grube erscheinende
Insekten
[* 2] bewirft der Ameisenlöwe mit
Hilfe des
Kopfes mit
Sand, um sie in den
Trichter zu stürzen. Im Juni oder Juli spinnt die
Larve im
Sand einen kugelförmigen
Kokon, der einer Sandkugel gleicht, verpuppt
sich, und nach vier
Wochen kriecht das
Insekt aus, welches eine geringe Anzahl gelblicher, am dicken Ende
roter
Eier
[* 3] legt. Die noch im
Herbst auskriechende
Larve überwintert im
Sand. M. formicalynxL., mit ungefleckten
Flügeln und 3
cm
lang, führt dieselbe Lebensweise. Südeuropäische
Arten graben keine Trichter, sondern sitzen unter der ebenen Sandfläche.
Das Destillat enthält 75 Proz. Ameisensäure, und wenn
man in demselben wasserfreie
Oxalsäure löst und kristallisieren
läßt, so bemächtigt sich dieselbe des
Wassers, und die abgegossene
Flüssigkeit gibt bei der
Rektifikation fast reine Ameisensäure ist
eine farblose
Flüssigkeit vom spez. Gew. 1,223, riecht durchdringend sauer, wirkt auf der
Haut
[* 6] ätzend, erstarrt bei -1°, siedet bei 105°, mischt sich mit
Wasser undAlkohol, raucht schwach an der
Luft; ihre
Dämpfe sind leicht entzündlich, sie scheidet aus
Gold- und
Silbersalzen das
Metall ab und wirkt in sauren
Flüssigkeiten
fäulniswidrig. Im
Ameisenspiritus und in der Ameisentinktur, auch in
Bädern mit Waldameisen findet sie medizinische Verwendung
als hautreizendes
Mittel.
Der
Schmerz, welchen der Bienenstich und die Nesselhaare erzeugen, entsteht durch Eindringen von in die
Wunde und verschwindet daher beim Einreiben mit
Ammoniak, welches die
Säure neutralisiert. Ameisensäure ist eine der stärkern organischen
Säuren, sie löst
Eisen
[* 7] und
Zink unter
Entwickelung von
Wasserstoff und bildet gut charakterisierte, meist lösliche
Salze
(Formiate).
Ameisensaures
Natron CHNaO2, durchNeutralisieren von kohlensaurem
Natron mit Ameisensäure erhalten, bildet farblose
Kristalle,
[* 8] schmeckt scharf salzig-bitter, verwittert an trockner
Luft, löst sich in
Wasser und
Alkohol und dient besonders zur
Darstellung von
Ameisenäther.
(Spiritus
[* 10] formicarum), über 10 Teile frische
Ameisen destillierter wässeriger
Weingeist (15 Teile
Spiritus, 15 Teile
Wasser, 20 Teile Destillat), riecht erfrischend, trübt sich beim Verdünnen mit
Wasser und dient zum Einreiben bei gichtischen
und rheumatischen
Leiden.
[* 11]
Auch eine Ameisentinktur (Tinctura formicarum, 2 Teile frische
Ameisen, 3 Teile
Spiritus) wird benutzt.
Amelanchier vulgarisMönch
(MespilusAmelanchierL., gemeine
Felsenbirne, englische
Mispel), in
Süd- und Mitteleuropa und
im
Orient, mit rundlichen, scharf gesägten Blättern, fünf- bis achtblütigen, stark riechenden
Trauben und blauschwarzen
Früchten, enthält in der
Stamm- und Zweigrinde
Amygdalin und wird neben einigen andern, besonders amerikanischen
Arten, wie
Amelanchier canadensisTorr. et Gray, mit schlaffen, oft überhängenden, vielblütigen
Trauben und schwarzen
Früchten,
Amelanchier alnifoliaNutt. und Amelanchier spicataLam., als Zierstrauch kultiviert.
1) nordamerikan.
Insel an der Ostküste von
Florida, s.
Fernandina. - 2) Stadt in der ital.
ProvinzPerugia, auf
einem
Berge gelegen, mit alten Ringmauern, Bischofsitz (aus dem 5. Jahrh.), hat ein
Gymnasium, berühmten Rosinenbau und (1881) 2384 Einw.
Amelia ist das Ameria der
Römer
[* 14] (durch seinen
SextusRoscius bekannt).
lesBains (spr. -lih läh bâng), berühmter Badeort im franz.
DepartementOstpyrenäen,
ArrondissementCéret, im Techthal, von hochstrebenden Felsenmassen und wilden Sturzbächen umgeben,
hat 18 Schwefelthermen von 43-61° C., ein Militärhospital und ausgezeichnete Badeeinrichtungen.
DasWasser
wird besonders gegen veraltete Rheumatismen,
Gicht, chronische
Bronchitis, Kehlkopfkatarrh etc. mit Erfolg angewendet.
Die
Saison dauert vom Mai bis Ende
Oktober, doch erlaubt das milde
Klima
[* 15] auch den Winteraufenthalt für skrofulöse
Kinder Lungenleidende
etc.