(spr. angbŏahs'),Stadt im franz.
DepartementIndre-et-Loire,
ArrondissementTours,
[* 2] an der
Loire, hat ein altes,
auf hohem
Felsen gelegenes
Schloß mit schöner gotischer
Kapelle, alte gallische, in den
Felsen gehauene Kornspeicher (greniers
de
César) und (1876) 4475 Einw., welche
Tuch, geschätzte Stahlwaren (besonders treffliche
Feilen) etc. fabrizieren und ansehnlichen
Weinhandel
treiben. - Amboise war ursprünglich ein römisches
Castrum (Ambacia), gehörte später den
Herzögen von
Anjou, dann einem
eignen Adelsgeschlecht und fiel nach dessen Erlöschen 1431 an die
Krone.
Unterlage, deren man sich beim Bearbeiten der
Metalle mit dem
Hammer,
[* 6] namentlich beim
Schmieden, bedient. Je
nach der
Größe der Arbeitsstücke wechseln
Größe und
Gewicht des Ambosses von mehreren
Zentnern bis zu den kleinen Ambossen
der Uhrmacher und
Mechaniker. Letztere bestehen aus
Stahl und werden beim
Gebrauch in den
Schraubstock
[* 7] gespannt
oder mit einer
Angel in die Werkbank gesteckt; die übrigen sind von
Eisen,
[* 8] und nur ihre
Bahn, d. h. ihre obere sogen. Aufsetzfläche,
ist von
Stahl.
Der große Amboß steckt mehrere
Zentimeter tief in einem hölzernen
Klotz, dem Amboßstock, der von
Eichenholz
und
ca. 1 m tief in die
Erde eingelassen ist. Der gewöhnliche Schlosseramboß hat an der einen schmalen Seite ein
Horn (Hornamboß),
um welches der
ArbeiterMetall biegt; auf der
Bahn aber ist ein
Loch befindlich, in welches verschiedene zu allerlei Nebenarbeiten
dienende
Werkzeuge,
[* 9] z. B. Schrotmeißel, mitAngeln hineingesteckt werden. Das Sperrhorn hat eine nur kleine
quadratische Amboßfläche, aber auf der einen Seite ein
Horn oder kegelförmiges Ende, während es auf der andern Seite viereckig
pyramidenförmig zuläuft. Um
Bleche und andre ebene Metallstücke auf einem Amboß zu bearbeiten, bedient man sich solcher Ambosse,
welche polierte
Bahnen besitzen und
Treib-, Spann- und Polierstöcke genannt werden.
Die mit Rinnen versehenen Ambosse der
Kupferschmiede heißen
Senkeisen, diejenigen Ambosse aber, die zum Behuf des Hohlschlagens
der
Gefäße mit einem kugelartigen
Kopfe versehen sind, Stockambosse. Zur
Bildung krummer, röhrenartiger
Formen dient der Halsamboß,
der dazu mit einem eigen gebogenen runden Teil ausgestattet ist.
Eines Ambosses mit einem runden oder
halbrunden
Kopf zum
Schlagen solcher
Sachen bedienen sich die
Gold- und Silberarbeiter sowie die
Gürtler unter dem
Namen gekröpfter
Amboß.
Bei der
Destillation
[* 15] mit
Wasser gibt sie 13 Proz. eines flüchtigen
Öls,
[* 16] Hauptbestandteil ist aber das
nicht verseifbare, bei 100° sublimierende Ambrafett (Ambrain). Man benutzte die Ambra früher als nerven- und magenstärkendes,
krampfstillendes
Mittel, jetzt nur noch in der
Parfümerie, besonders in
Verbindung mit
Moschus. Ihr
Geruch ist ungemein haftend.
Franzosen und
Orientalen legen kleine Kügelchen von Ambra auf die brennende
Pfeife. Wegen ihres hohen
Preises
wird die Ambra sehr häufig verfälscht. Die der Alten war wahrscheinlich der wohlriechende
Balsam von
Liquidambar styraciflua.
Flüssige Ambra, s. v. w.
Storax; gelbe Ambra,
Bernstein.
[* 17]
Stadt im alten
Epirus, am Arachthos, nördlich des AmbrakischenMeerbusens (jetzt
Golfs von
Arta), die nördlichste
der rein hellenischen
Städte, wurde um 630
v. Chr. von
Korinth
[* 18] aus kolonisiert und gelangte bald zu großer
Blüte.
[* 19] Durch den Peloponnesischen
Krieg schwer mitgenommen, erholte sie sich erst wieder unter
Pyrrhos, der sie zu seiner
Residenz
erhob und reichlich mit allerlei Kunstwerken schmückte.
Später von den Ätoliern und
Römern geplündert, verfiel Ambrakia besonders
durch die
Gründung des nahen
Nikopolis und gelangte erst unter dem byzantinischen
Reich wieder zu einigem
Flor. Unter ihren
Ruinen ist die noch erhaltene
Citadelle des
Pyrrhos. An der
Stelle von Ambrakia liegt jetzt
Arta.
(Amras), kaiserliches Bergschloß in
Tirol,
[* 20] 3,5 km südöstlich von
Innsbruck,
[* 21] am
Fuß des
Paschbergs gelegen, berühmt als Aussichtspunkt, auch historisch bedeutsam als die ehemalige Hauptburg der
Grafen von
Tirol
und als Lieblingsaufenthalt des
ErzherzogsFerdinand und seiner Gemahlin
PhilippineWelser, für die er das
Schloß prachtvoll
einrichten ließ. Die Sammlung von Kunstgegenständen und
Waffen,
[* 22] welche sich hier ehemals befand, ist seit 1806 größtenteils
in
Wien
[* 23] als Ambraser Sammlung aufgestellt. Dagegen wurden die in Ambras verbliebenen Reste dieser Sammlung durch
andre
Objekte aus
Wien,
Laxenburg etc. bereichert.